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Österreichs Top-Bonität dürfte jetzt auch bei Moody's wackeln
Nach Informationen der Tageszeitung "Die Presse" (Dienstag-Ausgabe) hat die Ratingagentur Moody's eine Neubewertung von Österreich vorgenommen. Dem Vernehmen nach planen die Experten zwar, die Spitzenbonität des Landes zu bestätigen, allerdings soll der Ausblick auf "negativ" gesenkt werden. Dies bedeutet, dass es innerhalb einer bestimmten Frist - oft sind es 90 Tage - zu einer Herabstufung kommen kann. Die US-Agentur veröffentlichte erst am 23. Dezember 2011 ihre letzte Einschätzung. Damals wurde die Bestnote für Österreichs Staatsanleihen bestätigt - mit stabilem Ausblick. Insofern wäre eine nun vorgenommene Senkung des Ausblicks auf "negativ" eine Verschlechterung.
Finanzministerin Fekter hat zuletzt gegenüber den "Salzburger Nachrichten" gesagt, dass derzeit erneut Vertreter einer grossen Ratingagentur in Wien sind, um Österreichs Bonität zu beurteilen.
Allerdings soll sich Moody's im aktuellen Bericht noch nicht mit dem jüngst vorgestellten Belastungs- und Sparpaket auseinandergesetzt haben, wie laut "Presse" in Finanzkreisen zu hören ist. Moody's dürfte jedenfalls mehr von Österreich halten als Standard & Poor's. Letztere hatte im Jänner gleich neun Euroländer herabgestuft. Neben Österreich verlor auch Frankreich die Spitzenbonität. Italien, Spanien, Portugal und Zypern fielen um zwei Stufen zurück, Malta, Slowakei und Slowenien um eine. Deutschland behielt sein Spitzenrating. Eine schlechtere Einstufung bei der Kreditwürdigkeit bedeutet in der Regel, dass Staaten an den Finanzmärkten höhere Zinsen für neue Kredite bezahlen müssen.
In einem Punkt sind sich Moody's und Standard & Poor's jedoch einig: Als höchstes Einzelrisiko für die Finanzstabilität Österreichs sehen sie das Engagement der Banken in Osteuropa. Raiffeisen, Erste Bank und Bank Austria sind in der Region Marktführer. Bei einer verschlechternden Wirtschaftslage könnte ein Teil der dort vergebenen Kredite uneinbringlich sein. Standard & Poor's warnt, dass Österreich bei einem weiteren Kapitalbedarf der Banken erneut herabgestuft werden kann.
Als Vorteile von Österreich nennen beide Agenturen die "gut ausgebildeten Arbeitskräfte" sowie den "kompetitiven Exportsektor", schreibt die Tageszeitung. (APA/red)
Finanzministerin Fekter hat zuletzt gegenüber den "Salzburger Nachrichten" gesagt, dass derzeit erneut Vertreter einer grossen Ratingagentur in Wien sind, um Österreichs Bonität zu beurteilen.
Allerdings soll sich Moody's im aktuellen Bericht noch nicht mit dem jüngst vorgestellten Belastungs- und Sparpaket auseinandergesetzt haben, wie laut "Presse" in Finanzkreisen zu hören ist. Moody's dürfte jedenfalls mehr von Österreich halten als Standard & Poor's. Letztere hatte im Jänner gleich neun Euroländer herabgestuft. Neben Österreich verlor auch Frankreich die Spitzenbonität. Italien, Spanien, Portugal und Zypern fielen um zwei Stufen zurück, Malta, Slowakei und Slowenien um eine. Deutschland behielt sein Spitzenrating. Eine schlechtere Einstufung bei der Kreditwürdigkeit bedeutet in der Regel, dass Staaten an den Finanzmärkten höhere Zinsen für neue Kredite bezahlen müssen.
In einem Punkt sind sich Moody's und Standard & Poor's jedoch einig: Als höchstes Einzelrisiko für die Finanzstabilität Österreichs sehen sie das Engagement der Banken in Osteuropa. Raiffeisen, Erste Bank und Bank Austria sind in der Region Marktführer. Bei einer verschlechternden Wirtschaftslage könnte ein Teil der dort vergebenen Kredite uneinbringlich sein. Standard & Poor's warnt, dass Österreich bei einem weiteren Kapitalbedarf der Banken erneut herabgestuft werden kann.
Als Vorteile von Österreich nennen beide Agenturen die "gut ausgebildeten Arbeitskräfte" sowie den "kompetitiven Exportsektor", schreibt die Tageszeitung. (APA/red)