Holger Scholze: Deutsche Bank einigt sich mit Kirch-Erben
Der deutsche Aktienmarkt hat am Nachmittag seine Gewinne weitgehend behaupten können. Allerdings verlief der Handel sehr ruhig, die Handelsspanne des DAX war gering. Der Index steigt auf 6750 Punkte, ein Plus von 0,8 Prozent. Die positiven Impulse aus Griechenland beflügeln den Handel weiterhin. Das griechische Parlament hatte in der Nacht zum Montag einem weitreichenden Sparpaket zugestimmt und damit die Voraussetzungen für ein internationales Hilfspaket erfüllt.
In der griechischen Anleihe, die im März fällig wird (WKN A0T6US), gibt es an der Börse Stuttgart weiter einen sehr regen Handel. Händler berichten von zahlreichen kleinen Kauforders von Privatanlegern, die darauf spekulieren, dass der vereinbarte Schuldenschnitt tatsächlich freiwillig bleibt und sie damit die Anleihe am 20. März vollständig zurückgezahlt bekommen. Der Kurs dieser Anleihe steigt um rund sechs Prozent.
Die Deutsche Bank hat sich nach Medienberichten mit den Erben des Medienunternehmers Leo Kirch geeinigt. Der langjährige Rechtsstreit wird beigelegt, die Bank zahlt angeblich knapp 800 Mio. EUR. In dieser Größenordnung hatte zuletzt auch der Einigungsvorschlag eines Münchener Richters gelegen. Deutsche-Bank-Aktien gewinnen 1,7 Prozent.
Daneben ist der Fokus heute auf Werte aus der zweiten Reihe gerichtet. TUI gewinnen drei Prozent. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, dass die Stadt Hamburg ihren Anteil an der TUI-Tochter Hapag Lloyd auf mehr als 37 Prozent ausbauen will. TUI würden demnach 420 Mio. EUR zufließen.
Hannover Rück waren ebenfalls gefragt. Die Rückversicherung gewährte einen ersten Blick in die Bücher für das abgelaufene Geschäftsjahr. Dabei zeigt sich, dass das Unternehmen sein Gewinnziel übertreffen wird. Ursprünglich hatte man mindestens 500 Mio. EUR angepeilt, nun werden es rund 600 Mio. EUR – trotz Belastungen in Höhe von rund 200 Mio. EUR durch die Flutkatastrophe in Thailand.
Auch bei den meistgehandelten Optionsscheinen steht heute ein Wert aus der zweiten Reihe im Fokus. Anleger kaufen Calls auf den MDAX-Wert Kuka. Bei Daimler werden dagegen Gewinne mitgenommen. Ein Call, der seinen Wert zuletzt ordentlich steigern konnte, steht auf der Verkaufsliste.
Was den DAX angeht, bleiben die Privatanleger an der Börse Stuttgart weiterhin zurückhaltend. Der Euwax Sentiment bleibt weiterhin im negativen Bereich.
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Das Parlament in Athen hat nun doch den von der Troika aus EU, EZB und IWF eingeforderten Sparmaßnahmen zugestimmt. Eine erste, wichtige Bedingung für weitere Finanzhilfen wurde somit erfüllt. Allerdings bezweifeln Kritiker, dass die Probleme in Griechenland damit gelöst sind. Frank Benz, Benz AG “Partner für Vermögen” bei N24 zur aktuellen Situation in Griechenland.