DAX mit -1,41% auf 6693 ins Wochenende
Die Frankfurter Aktienbörse hat am Freitag mit deutlichen Verlusten geschlossen Der DAX, der den gesamten Tagesverlauf im Minus notierte, verlor 95,84 Punkte (minus 1,41 Prozent) auf 6.692,96 Einheiten. Der TecDAX sank um 3,34 Punkte oder 0,43 Prozent auf 769,89 Punkte. Der M-DAX ermäßigte sich 107,19 Punkte oder 1,04 Prozent auf 10.249,13 Zähler. Der HDAX schloss mit 3.411,89 Einheiten und einem Minus von 46,51 Zählern oder 1,34 Prozent. Der C-DAX verlor 7,96 Punkte oder 1,33 Prozent auf 590,58 Zähler.
Für Aufsehen sorgte am Freitag die kleinste an der griechischen Regierung beteiligte Laos-Partei, die bei der Abstimmung im Athener Parlament nicht für das beschlossene Paket stimmen will. Zuvor hatten die Euro-Finanzminister am Vorabend weitere Zugeständnisse gefordert und ihren Beschluss für das neue Hilfsprogramm auf kommenden Mittwoch vertagt. "Der Markt hätte gerne endlich Nägel mit Köpfen gemacht", sagte Kapitalmarktexperte Fidel Helmer von der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Nun sei aber die weiter ungeklärte Lage vor dem Wochenende für Gewinnmitnahmen genutzt worden. Er sieht dies aber als eine längst fällige Gegenreaktion an, die das gute Bild am Aktienmarkt nicht eintrüben.
Kursbewegende Nachrichten blieben vor allem im DAX Mangelware. Bei den Bankenaktien sorgten die Griechenland-Sorgen für deutliche Verluste: Die Anteile der Commerzbank büßten am DAX-Ende 5,16 Prozent auf 2,059 Euro ein. Für die Papiere der Deutschen Bank ging es um 4 Prozent auf 33,47 Euro bergab. Als defensiv angesehene Papiere aus der Gesundheitsbranche waren dagegen die Favoriten im DAX: Fresenius Medical Care kletterten an der Spitze um 1,11 Prozent.
Ansonsten waren Kursbewegungen im Leitindex einigen Analystenkommentaren vorbehalten: Infineon legten nach einer Hochstufung durch Goldman Sachs moderat um 0,16 Prozent auf 7,467 Euro zu. Deutlich unter Druck kamen hingegen die ThyssenKrupp-Titel mit einem Minus von 3,89 Prozent. Nomura hatte den europäischen Stahlsektor auf "Neutral" abgestuft, da das fundamental gerechtfertigte Kurspotenzial nach den jüngsten Zuwächsen nur noch begrenzt sei. Im MDAX litten auch Salzgitter mit Einbußen von 3,72 Prozent unter der neuen Einschätzung des Sektors.
Größter Lichtblick am deutschen Aktienmarkt waren nach einer positiv aufgenommenen Kapitalerhöhung die Papiere von Sky Deutschland. Die Titel des Bezahlsenders zogen im MDAX kräftig um 5,29 Prozent auf 2,35 Euro an, nachdem die neuen Aktien zu einem geringen Abschlag am Markt platziert worden waren. Von Aurubis gab es am Nachmittag überraschend Zahlen zu verarbeiten. Der Kupferkonzern war mit einem Gewinnsprung in das erste Quartal gestartet, rechnet im weiteren Jahresverlauf aber mit einem schwächeren Geschäft. Die Papiere behaupteten ihr zuvor schon erzieltes Plus von 1,36 Prozent.
Für die Aktien von Rhön-Klinikum ging es dagegen um 3,02 Prozent auf 14,795 Euro bergab. Händler zeigten sich davon enttäuscht, dass der Klinikbetreiber nach dem Zuschlag für eine Minderheitsbeteiligung an einer Wiesbadener Klinik für 2012 mit einem rückläufigen Überschuss rechnet. Im TecDAX profitierten einige Solaraktien von starken Branchenvorgaben aus den USA, die Händler mit Spekulationen auf eine steigende chinesische Nachfrage begründet hatten. Centrotherm legten als bester Branchenwert um 4,19 Prozent zu.