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ATX-Mittagsbericht: Bankenwerte mittlerweile im Plus

Mit dem europäischen Umfeld hat auch die Wiener Börse am Freitag im Mittagshandel in die Gewinnzone gedreht. Der ATX wurde um 12.00 Uhr bei gutem Volumen mit 2.186,85 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 16,13 Punkten bzw. 0,74 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,38 Prozent, FTSE/London +0,48 Prozent und CAC-40/Paris +0,53 Prozent.

Unter den im Wiener prime market gelisteten Werten führten Palfinger mit einem Plus von 5,78 Prozent auf 18,20 Euro die Kurstafel an. Der Kranhersteller hatte seine Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr 2011 präsentiert, die von einem Analysten in einer Ersteinschätzung als "in Summe positiv" bewertet wurden. "Die Zahlen liegen etwas über den Markterwartungen", kommentierte er. Auch der Ausblick sei positiv aufgenommen worden, zumal das Unternehmen trotz der anhaltend schwierigen Marktbedingungen ein moderates Umsatzwachstum erwarte.

Der Umsatz von Palfinger stieg im Vorjahr um 30 Prozent auf ein Rekordniveau von 845,7 (2010: 651,8) Mio. Euro, das operative Ergebnis (inklusive assoziierter Unternehmen) wuchs um 83 Prozent auf 67,9 (37,1) Mio. Euro. Die Dividende je Aktie soll auf 0,38 (0,22) Euro erhöht werden.

OMV (plus 0,08 Prozent auf 25,94) tendierten nach der Veröffentlichung des Trading Statements indes weiterhin fast unverändert. Den Experten von KBC Securities zufolge lege das Trading Statement eine robuste operative Performance der OMV im vierten Quartal 2011 nahe. Unterstützung sehen sie in den beständigen Rohölpreisen, einem zum Euro festen US-Dollar, geringeren Förderausgaben sowie einem leicht verbesserten Produktionsvolumen, wie sie in einem Kommentar schreiben.

In einer Studie der Berenberg Bank heisst es indes, das Trading Statement der OMV lese sich "etwas aber nicht desaströs negativ". Angesichts höherer Prognosen für den Downstream-Bereich erhöhten die Experten gleichzeitig aber ihre Schätzungen für das Nettoergebnis im vierten Quartal.

Die schwergewichtigen Bankenwerte, die den ATX zur Eröffnung ins Minus gedrückt hatten, konnten sich mittlerweile in die Gewinnzone vorarbeiten. Erste Group verteuerten sich um 0,81 Prozent auf 18,65 Euro und Raiffeisen lagen 0,38 Prozent auf 27,76 Euro im Plus. Auch auf Europaebene zogen Bankenwerte deutlich an und platzierten sich zuletzt ganz oben auf den Einkaufszetteln der Anleger.

Unter den übrigen Schwergewichten legten Wienerberger 1,11 Prozent auf 9,10 Euro zu und voestalpine befestigten sich um 0,75 Prozent auf 27,45 Euro. Telekom Austria verbuchten einen kleinen Zuwachs um 0,15 Prozent auf 8,97 Euro. Wie die "Wiener Zeitung" in ihrer Freitagsausgabe berichtete, solle der Investor Ronny Pecik, der schon über 20 Prozent an der Telekom Austria hält, innerhalb der nächsten zwei Wochen weitere Call-Optionen ausüben und seinen Anteil an der Telekom damit auf 25 Prozent aufstocken. Demnach wolle Pecik eine ausserordentliche Hauptversammlung beantragen, um dort seine Pläne offenzulegen und die Machtverhältnisse im Aufsichtsrat neu zu ordnen, heisst es in dem Bericht unter Berufung auf Finanzkreise.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX jüngst bei 2.189,00 Punkten, das Tagestief lag knapp zur Eröffnung bei 2.151,98 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,78 Prozent höher bei 1.077,08 Punkten. Im prime market zeigten sich 28 Titel mit höheren Kursen, fünf mit tieferen und vier unverändert. In drei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.413.666 (Vortag: 2.927.377) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 64,453 (63,32) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 546.161 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 19,96 Mio. Euro entspricht.