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Lohrke: USA wuchs im 4. Quartal mit +2,8%; Facebook vor IPO? Portugal vor Schuldenschnitt? Tokyo gibt um -0,54% nach; Procter & Gamble mit Gewinnrückgang; JFE wegen chinesischen Billigstahls mit Verlust; Griechenland fordert längst verlorene Würde zurück

Globalyze Marktbericht

 

Mit einem Wachstum des US-Bruttosozialprodukts von +2,8% im 4. Quartal nach +1,8% im 3. Quartal lag die USA unter den Erwartungen der Analysten von +3,0%. Das und die Besorgnis, dass sich das Wachstum im 1. Quartal abschwächen könnte, genügten, um die Indizes an der Wall Street ins Minus zu schicken. Wobei genaugenommen Dow und S&P 500 mit -0,58% (12.660) bzw. -0,42% (574,16) nachgaben und der Nasdaq mit +0,40% (2.816) sogar zulegte. Im Dow war Alcoa mit +0,7% noch der größte Gewinner. Für Überraschung sorgte die Meldung, dass Facebook mit seinem Lead Manager Morgan Stanley diese Woche seinen 10 Mrd. Dollar schweren IPO hinlegen könnte. Im Dow war Alcoa mit +0,7% der größte Gewinner. Chevron, die ankündigten, dass ihre Gewinne im Raffineriegeschäft zurückgehen würden, mussten einen Abschlag von -2,5% hinnehmen. Auch Ford Motor gaben nach enttäuschten Analystenerwartungen um -4,2% nach. Strucks konnte gute Zahlen vorweisen, wobei der unter den Erwartungen liegende Ausblick die Aktie um -1% fallen ließ. Procter & Gamble ging es ähnlich. Trotz Quartalszahlen, die über den Erwartungen lagen, ging die Aktie wegen des schwächeren Forecasts für das Gesamtjahr um -0,8% zurück. Der Festplattenproduzent Seagate Technology, die ihre Dividende um 39 Cents anhoben und ein Aktienrückkaufprogramm von 1 Mrd. Dollar. Dollar ankündigten, rauschten um +4,9% nach oben. Gold stieg um +0,3% auf 1.731,80 Dollar je Unze. Rohöl verlor -0,1% auf 99,56 Dollar je Barrel.

 

In Frankfurt waren angesichts des heutigen Gipfeltreffens der EU, der weiter einer Lösung harrenden Griechenlandkrise und der Aussage von Bad Notenbank Präsident Draghi, dass die harten Sparprogramme das europäische Wachstum bedrohen, Gewinnmitnahmen angesagt. Sorgen machten inzwischen aber neben Griechenland auch Portugal. Die Zinsen für Staatsanleihen stiegen deutlich, sodass inzwischen auch von einem 2. Hilfspaket und einem Schuldenschnitt die Rede ist. Dax, Tec Dax und C Dax gaben um -0,43% (6.511), -0,17% (744,54) und -0,42% (574,16) nach. Im Dax setzte sich RWE mit +1,90% an die Spitze. HeidelbergCement lag mit -2,57% ganz hinten. Im Tec Dax schob sich Gigaset mit +9,17% nach vorn. Von wem diese Aktie wohl gepusht wird? Denn neue Nachrichten liegen nicht vor. Solarworld gab erneut um -3,43% nach und trug die rote Laterne.

 

In Tokyo gaben die Kurse angesichts der schlechten Vorgaben der Wall Street nach. Der Nikkei durchbrach sogar die psychologisch wichtige 8.800er Marke und endete mit -0,54% bei 8.793 Punkten. Gewinnmitnahmen waren vor allem im Automobilsektor und bei elektrischem Zubehör zu beobachten. Bei den Branchen zählten Glas und Keramik, Elektromaschinen und Elektrizität und Gas zu den größten Verlierern. Versicherungen, Wertpapiere und Lufttransport gehörten zu den größten Gewinnern. Reeder wie Mitsui OSK, Nippon Yusen und Kawasaki Kishen Kaisha gaben wegen der angekündigten Jahresverluste in 2011 durch die Bank nach. Tohoku Elec gab nach einem Verlust von -250 Mrd. Yen (erwartet wurden -142 Mrd. Yen) um -6,2% nach. Advantest, die eigentlich einen Verlust von -4,6 Mrd. Yen erwarteten und bei nur -1 Mrd. Yen landeten, stiegen um +12,8%. Otsuka Kagu, die den ersten Gewinn seit Langem verzeichneten, legten ebenfalls um +3,2% zu. Tonengeneral, die von Exxon Mobil in Japan Raffinerien kaufen werden, gab um -2,5% nach.

 

Die anderen asiatischen Börsen notierten ebenfalls niedriger. Der Brüssler Gipfel mit den zuvor aufgetretenen Spannungen zwischen Berlin und Athen war neben des schwächer als erwarteten US-Wirtschaftswachstums ein Grund. Australiens ASX lag mit -0,3% hinten, Süd Koreas Kospi verzeichnete -0,5%, Indiens Sensex lag mit -1,0% im Minus und Hong Kongs Hang Seng fiel um -0,5%. Allein Neuseelands NZX-50 lag mit +0,4% im Plus.

 

Globalyze Pressetour

 

Globalyze Ethik Liste für eine bessere Finanzwelt. Die Leugnung des Tiananmen Massakers in China durch den CEO der Want Want China Hldg. Ltd. hat nicht nur zum Rauswurf des Reissnackherstellers geführt, sondern auch zur Erstellung der Ethik-Liste.

 

Standpunkt: Auf der Ethik Liste wird Globalyze zukünftig Unternehmen aufführen, die - wo auch immer auf dieser Welt - massiv gegen Menschenrechte verstoßen oder dies aktiv unterstützen oder wie Want Want China CEO Tsai Eng Meng in der Washington Post vom 21. Januar das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens leugnen. Wir von Globalyze wollen damit einen ersten Schritt hin zu einer besseren Finanzwelt tun. Nur wenn sich unethisches Verhalten direkt in Form von Kursverlusten oder Schwierigkeiten bei der Kapitalerhöhung bzw. Kapitalaufnahme niederschlägt, ist ein systemimmanenter Anreiz zu einem ethischen Verhalten gegeben. Obwohl wir überdurchschnittliche Renditen erzielen und weiter erzielen wollen, sind wir nicht gewillt, dies auf Kosten der Menschenrechte zu tun. Das unterscheidet uns von zahlreichen etablierten Marktakteuren.

 

P & G mit Gewinnrückgang von -49%. Höhere Materialkosten und saftige Abschreibungen auf Akquisitionen haben trotz eines Umsatzanstiegs um +3,7% auf 22,14 Mrd. Dollar zu einem Gewinneinbruch von-49% auf 1,69 Mrd. Dollar geführt.

 

Standpunkt: Ca. 1,5 Mrd. Dollar wurden allein auf Firmenwert Abschreibungen der zwei Akquisitionen Well Hair-Care (7 Mrd. Dollar in 2003) und Gillette (57 Mrd. Dollar in 2005) vorgenommen. Grund dafür war die schlechte Entwicklung in Europa. Nun will das Unternehmen mit der Reduzierung der 129.000 Mitarbeiter um1.600 und einer Restrukturierung Kosten in Höhe von 240 Mio. Dollar pro Jahr sparen. Ob das gelingt, sollte man sicher aus der Ferne betrachten.

 

JFE mit 9 Monatsverlust von -37,26 Mrd. Yen. Konnte der japanische Stahlproduzent im vorigen Jahr noch einen Gewinn von 64,53 Mrd. Yen erzielen, so drückten der starke Yen und die überbordende chinesische Konkurrenz JFE ins Minus.

 

Standpunkt: China flutet nicht nur den Solarmarkt mit günstigen Panels, sondern auch den Stahlmarkt mit billigem Stahl. Das bekommen weltweit alle Stahlhersteller zu spüren. JFE musste nun das Gewinnziel für das Gesamtjahr von 20 Mrd. Yen zurücknehmen und sieht nun einen Verlust von -40 Mrd. Yen als realistisch an. Angesichts dieser Zahlen kann man derzeit von Investitionen in die Stahlbranche nur abraten.

 

Taiwan holt 4,9 Mrd. Dollar ins Land. Mit 2.283 neuen Direktinvestment-Projekten für gesamt 4,955 Mrd. Dollar (ohne China) liegen diese +11,8% bzw. +30,01% über dem Vorjahr. Taiwan investierte in 306 Projekt mit 3,6 Mrd. Dollar.

 

Standpunkt: Wobei das Direktinvestment der Chinesen mit 102 Projekten und 43,7 Mrd. Dollar alles in den Schatten stellt. Auch die Direktinvestitionen Taiwans in China sind mit 13,18 Mrd. Dollar weiter recht hoch. Übrigens gegen die Nicht-China Auslandsinvestments zu 21,65% an britische Inseln und die Karibik, zu 19,65% nach Singapur, zu 12,38% in die USA, zu 12,13% in die Niederlande und zu 6,88% nach Japan. Deutschland ist da kaum vertreten.

 

Griechischer Wein, Würde und Wahrheit. Athen verlangt vor dem EU-Gipfeltreffen Respekt vor seiner Würde und weist trotz wiederholter gebrochener Zusagen das Ersuchen der Implementierung eines EU-Sparkommissars zurück.

 

Standpunkt: Langsam reißt mir mit diesem Land der Geduldsfaden. Da faseln die Offiziellen in Griechenland etwas von Würde. Würde hat aber etwas mit Ansehen, Ehre und Verdienst zu tun. Laut Wikipedia ist Würde das „gemessene, besonnene und glaubhaft das Absehen von eigenen Nöten signalisierende Verhalten eines Menschen, das bei Anderen Ehrfurcht zu erwecken geeignet ist.“  Die griechische Realität sieht aber anders, weit weniger würdevoll aus. Nicht ein einziges Mal hat dieses Land in den letzten 2 Jahren eine Zahl, die sie nach Brüssel gemeldet hat, eingehalten. Stattdessen wurden die geforderten Summen immer größer. Jetzt wollen sie über Nacht 15 Mrd. Euro mehr. Das ist nicht nur dreist, sondern noch dazu unverschämt. Wenn Sie unsere Bedingungen nicht akzeptieren, sollen sie sich das Geld woanders besorgen. Griechenland sollte, statt uns zu belügen, endlich mit offen Karten spielen. Das wäre ein erster Schritt hin zur Wiedererlangung seiner Würde, die ihm seine Politiker und Funktionäre sowie sonstige „Eliten“ mit einer verantwortungslosen Verschuldungspolitik genommen haben. Der an Deutschland gerichtete Vorwurf geht an die falsche Adresse. Return to sender!

 

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