ATX mit -0,57% auf 2126,66 ins Wochenende
Gegenüber Ultimo 2011 liegt der ATX per heute 234,98 Punkte oder 12,42 Prozent im Plus. Der ATX Prime schloss mit einem Minus von 0,45 Prozent oder 4,69 Punkten bei 1048,23 Einheiten. Das Tageshoch erreichte der ATX gegen 12.30 Uhr mit 2152,36 Zählern. Das Tagestief lag zur Eröffnung bei 2121,06 Zählern. Im prime market zeigten sich am Ende der Sitzung 20 Titel mit höheren Kursen, 17 mit tieferen und zwei unverändert. In einer Aktie kam es zu keiner Kursbildung. Gehandelt wurden im prime market 6.865.460 (Vortag: 8.239.155) Stück Aktien (Einfachzählung). Umsatzstärkste Aktie war Erste Group mit 1.255.645 Stück Aktien. Wertmässig kam heute ein Umsatz im prime market (Doppelzählung) von 173,936 (236,771) Mio. Euro zu Stande, wovon 43,19 Mio. Euro allein auf Erste Group entfielen.
Mangels fundamentaler Nachrichten orientierte sich der heimische Aktienmarkt zum Wochenschluss einmal mehr am gesamteuropäischen Umfeld. Für Abwärtsdruck sorgten im Nachmittagsverlauf auch diesseits des Atlantik schwächer als erwartet ausgefallene US-Wachstumszahlen. Bereits zum europäischen Handelsstart hatten negative Überseevorgaben für eine eher verhaltene Stimmung an den Handelsplätzen in Europa gesorgt, eine zwischenzeitliche Stimmungsaufhellung zu Mittag vermochte den negativen Impulsen von der US-Konjunkturfront nicht Stand zu halten. In Österreich wurden am Freitag die Daten zum Budgetdefizit 2011 veröffentlicht. Dieses fiel mit 3,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) etwas geringer aus als die von der Regierung budgetierten 3,9 Prozent. Auch der Schuldenstand der Republik kam mit 72,2 Prozent niedriger zum Liegen als erwartet (73,6 Prozent).
Unter den im Wiener prime market gelisteten Einzelwerten stachen die Kursgewinne der Intercell-Aktie hervor, die bei starken Umsätzen 7,18 Prozent auf 1,94 Euro anzogen. Nachrichten lagen dazu allerdings keine vor. Im schwergewichtigen Bankensektor schlossen Raiffeisen nach einer mehrheitlich schwachen Tagesperformance schließlich mit einem kleinen Plus von 0,09 Prozent auf 27,28 Euro. Die Erste Group-Aktie ging indes 0,32 leichter auf 17,20 Euro aus dem Handel. Der Bankenbereich zählte europaweit zu den Sektoren mit den größten Abschlägen, der entsprechende Branchenindex verzeichnete ein Minus von über einem Prozent. Die Erste Group gab am Freitag einen massiven Umbau in der Führungsetage der rumänischen Tochter Banca Comerciala Romana (BCR) bekannt. Tomas Spurny ist ab 1. April 2012 zum neuen CEO bestellt worden und folgt damit Dominic Bruynseels nach, der den Konzern mit Auslaufen seines Mandates verlässt. Auch wurde ein neuer Finanzvorstand in der BCR bestellt. Zusätzlich wurde der BCR-Vorstand um zwei auf sieben Posten erweitert, hieß es in der Aussendung.
Unter den übrigen Schwergewichten schwächten sich OMV bis zum Handelsende um 1,49 Prozent auf 25,79 Euro ab. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hatte am Rande eines Pressegesprächs am Freitag bestätigt, dass im Wirtschaftsministerium die Entscheidung über den Antrag des OMV-Kernaktionärs IPIC zur Aufstockung beim heimischen Mineralölkonzern auf mindestens 25 Prozent, also auf Sperrminorität, bereits gefallen sei. Darüber, wie diese aussehe, wollte er aber keine Auskunft geben.
Weiters gaben voestalpine ungeachtet eines Auftragsabschlusses über 700 Mio. Euro in der Division Automotive 2,35 Prozent auf 27,06 Euro nach. Der Konzern erweitert seine Produktionskapazitäten in China sowie den USA und produziert damit erstmals in diesen Ländern Automobilkomponenten. Für den globalen Expansionsschritt werden Unternehmensangaben zufolge etwa 100 Mio. Euro investiert. Der Auftraggeber wurde nicht genannt. Stahlwerte standen am heutigen Handelstag allgemein unter Verkaufsdruck, nachdem der japanische Stahlhersteller Nippon Steel die Prognose für das Ende März auslaufende Geschäftsjahr 2011/12 nach unten revidiert hatte.
Noch größere Verluste als voestalpine mussten im prime market nur AT&S hinnehmen, die die Sitzung mit einem Minus von 2,86 Prozent auf 9,06 Euro beendeten. Die Analysten der Erste Group hatten in Reaktion auf die jüngst vorgelegten Neunmonatsergebnisse die Kaufempfehlung "buy" für die Aktie des Leiterplattenherstellers bestätigt, das Kursziel aber von 13,90 auf 13,00 Euro nach unten revidiert.