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Fondsmanagerin De Krassny läuft Sturm gegen Kreditpläne bei Praktiker
Die österreichischen Praktiker-Investoren um die Privatbank Semper Constantia und den Fonds Maseltov wollen einen Hochzinskredit für den angeschlagenen deutschen Baumarktkonzern verhindern. "Das wäre der Tod des Unternehmens", sagte Fondsmanagerin Isabella de Krassny am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. De Krassny vertritt die beiden Großaktionäre, die zusammen mehr als 13 Prozent der Anteile halten. Von ihrer Auffassung wolle sie den Praktiker-Aufsichtsrat überzeugen. Gelinge das nicht, wolle sie eine Hauptversammlung einberufen. "Eine außerordentliche Hauptversammlung gibt es sofort, wenn ich erkenne, dass der Aufsichtsrat hier nicht im Interesse aller agiert", sagte de Krassny.
Um die Finanzen von Praktiker aufzupolstern, plane eine Investmentbank derzeit im Auftrag des Unternehmens einen Hochzinskredit mit nur zwei Jahren Laufzeit, sagte De Krassny. "Der soll extrem hoch verzinst sein - mit 15 Prozent pro Jahr - und voll besichert mit den wichtigsten Assets." Praktiker könne das jedoch nicht stemmen, ohne einen finanziellen Kollaps zu riskieren. "Nachdem wir das erfahren haben, sind wir auf die Barrikaden gestiegen und haben das Gespräch mit dem Aufsichtsrat gesucht", sagte De Krassny. Dessen Mitglieder vertreten nach Ansicht der Fondsmanagerin nicht die Interessen von Praktiker.
Ein Praktiker-Sprecher wollte zu den Aussagen von De Krassny keine Stellung nehmen.
Der neue Vorstandschef Thomas Fox will zahlreiche Baumärkte schließen, Stellen abbauen und das Unternehmen mit einem Umbauplan aus der Krise führen. Derzeit verhandelt er mit Investoren über die Finanzierung des Restrukturierungsplans, für den er rund 300 Mio. Euro benötigt. Teil der Finanzierung soll Unternehmenskreisen zufolge ein Darlehen sein, deren Halter bei finanziellen Engpässen vor allen anderen bedient werden sollen (Super-Senior-Fazilität). Mehrere potenzielle Geldgeber seien derzeit im Datenraum, hatte ein Insider zu Reuters gesagt. Praktiker sei zuversichtlich, am Ende die anvisierten 300 Mio. Euro für den Konzernumbau zusammenzukommen.
De Krassny stellte sich demonstrativ hinter die Strategie von Firmenchef Thomas Fox. "Wir haben ein Gespräch mit Herrn Fox gehabt. Er ist ein Top-Manager. Er betreibt das mit sehr viel Engagement." Generell seien die österreichischen Investoren an einem langfristigen Engagement bei der Baumarktkette interessiert. "Wir wollen nur eines, dass Praktiker wieder Marktführer wird und zu alter Stärke findet. Ich bin überzeugt, dass das Schiff in die richtige Richtung schwimmt, aber dass der Aufsichtsrat bei der ganz entscheidenden Frage - wie finanziere ich das - unsere Interessen nicht vertritt", sagte De Krassny.
Sie ist Fondsmanagerin bei der österreichischen Privatbank Semper Constantia, die mehr als fünf Prozent der Praktiker-Anteile hält. Zudem spricht sie für das zypriotische Investmentvehikel Maseltov, das die Papiere von österreichischen Investoren bündelt und zuletzt knapp acht Prozent der Aktien hatte. Insgesamt hätten Semper Constantia und Maseltov derzeit zwischen 13 und 20 Prozent der Aktien, sagte de Krassny. Um ihren Interessen Nachdruck zu verleihen, könnten die Investoren ihre Anteile auch aufstocken - auf knapp 30 Prozent. "Wir würden maximal 29,9 Prozent der Anteile kaufen. Andernfalls müssten wir ein Übernahmeangebot machen", sagte de Krassny. Konkrete Pläne gebe es dafür aber noch nicht.
Einer Kapitalerhöhung zur Stärkung der Baumarktkette kann de Krassny wegen der hohen Verwässerung derzeit nur wenig abgewinnen. "Es stimmt nicht, dass wir uns gegen eine Kapitalerhöhung wehren - wir versuchen nur einen sehr sinnvollen Weg zu gehen. Wir denken eher an eine Wandelanleihe mit Bezugsrecht für alle." (APA)
Um die Finanzen von Praktiker aufzupolstern, plane eine Investmentbank derzeit im Auftrag des Unternehmens einen Hochzinskredit mit nur zwei Jahren Laufzeit, sagte De Krassny. "Der soll extrem hoch verzinst sein - mit 15 Prozent pro Jahr - und voll besichert mit den wichtigsten Assets." Praktiker könne das jedoch nicht stemmen, ohne einen finanziellen Kollaps zu riskieren. "Nachdem wir das erfahren haben, sind wir auf die Barrikaden gestiegen und haben das Gespräch mit dem Aufsichtsrat gesucht", sagte De Krassny. Dessen Mitglieder vertreten nach Ansicht der Fondsmanagerin nicht die Interessen von Praktiker.
Ein Praktiker-Sprecher wollte zu den Aussagen von De Krassny keine Stellung nehmen.
Der neue Vorstandschef Thomas Fox will zahlreiche Baumärkte schließen, Stellen abbauen und das Unternehmen mit einem Umbauplan aus der Krise führen. Derzeit verhandelt er mit Investoren über die Finanzierung des Restrukturierungsplans, für den er rund 300 Mio. Euro benötigt. Teil der Finanzierung soll Unternehmenskreisen zufolge ein Darlehen sein, deren Halter bei finanziellen Engpässen vor allen anderen bedient werden sollen (Super-Senior-Fazilität). Mehrere potenzielle Geldgeber seien derzeit im Datenraum, hatte ein Insider zu Reuters gesagt. Praktiker sei zuversichtlich, am Ende die anvisierten 300 Mio. Euro für den Konzernumbau zusammenzukommen.
De Krassny stellte sich demonstrativ hinter die Strategie von Firmenchef Thomas Fox. "Wir haben ein Gespräch mit Herrn Fox gehabt. Er ist ein Top-Manager. Er betreibt das mit sehr viel Engagement." Generell seien die österreichischen Investoren an einem langfristigen Engagement bei der Baumarktkette interessiert. "Wir wollen nur eines, dass Praktiker wieder Marktführer wird und zu alter Stärke findet. Ich bin überzeugt, dass das Schiff in die richtige Richtung schwimmt, aber dass der Aufsichtsrat bei der ganz entscheidenden Frage - wie finanziere ich das - unsere Interessen nicht vertritt", sagte De Krassny.
Sie ist Fondsmanagerin bei der österreichischen Privatbank Semper Constantia, die mehr als fünf Prozent der Praktiker-Anteile hält. Zudem spricht sie für das zypriotische Investmentvehikel Maseltov, das die Papiere von österreichischen Investoren bündelt und zuletzt knapp acht Prozent der Aktien hatte. Insgesamt hätten Semper Constantia und Maseltov derzeit zwischen 13 und 20 Prozent der Aktien, sagte de Krassny. Um ihren Interessen Nachdruck zu verleihen, könnten die Investoren ihre Anteile auch aufstocken - auf knapp 30 Prozent. "Wir würden maximal 29,9 Prozent der Anteile kaufen. Andernfalls müssten wir ein Übernahmeangebot machen", sagte de Krassny. Konkrete Pläne gebe es dafür aber noch nicht.
Einer Kapitalerhöhung zur Stärkung der Baumarktkette kann de Krassny wegen der hohen Verwässerung derzeit nur wenig abgewinnen. "Es stimmt nicht, dass wir uns gegen eine Kapitalerhöhung wehren - wir versuchen nur einen sehr sinnvollen Weg zu gehen. Wir denken eher an eine Wandelanleihe mit Bezugsrecht für alle." (APA)
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