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Erste, RBI - Ungeordneter Ungarn-Rückzug wäre für Banken nicht leistbar
„Elf Milliarden Euro Eventualverbindlichkeiten“ - soviel würde es Erste Group, Raiffeisen Bank International und KBC kosten, falls sie Hals über Kopf bzw. ungeordnet den ungarischen Markt verlassen, rechnen Citi-Analysten in einem aktuellen Report vor. Zwar haben die genannten Banken einen kompletten Rückzug ohnehin ausgeschlossen, dieser wäre - auf Basis der Citi-Berechnungen - auch unerschwinglich. Die Erste wäre laut den Analysten Stefan Nedialkov und Simon Nellis mit den höchsten Kosten konfrontiert, bei ihr ginge es laut Citi um mehr als 4,5 Mrd. Euro oder rund 70% des sogenannten „tangiblen“ Buchwerts (also exklusive immaterielle Assets). Aber auch für die beiden anderen Institute wäre es nicht leistbar.
Für das in Geldnot befindliche Ungarn geht es in den Verhandlungen mit IWF und EU um die Wurst („it’s crunch time“). Die Chancen, dass die Regierung sich zumindest teilweise mit den internationalen Geldgebern aussöhnt, hätten sich zuletzt aber verbessert, die Gefahr eines ungeordneten Bankenrückzugs aus Ungarn seien gesunken. „Alarmsignal gelb und nicht orange“, so die Citi-Analysten.
Bleiben die anderen Unannehmlichkeiten, mit denen die ungarische Orban-Regierung die Banken in den vergangenen Monaten bedacht hat. Und auch die gehen ordentlich ins Geld, wie die bereits im Q3 ausgewiesenen Verluste im Ungarn-Geschäft bzw. Kapitalnachschüsse für die Ungarn-Töchter gezeigt haben. Die Vereinbarungen zwischen Regierung und Banken (hinsichtlich Hypothekarkredite, fixe Wechselkurse, Bankensteuer, etc.) sowie eine Abwertung der ungarischen Staatsanleihen auf Marktwert würden den Banken zwischen 4% und 5% ihres tangiblen Buchwerts kosten. Bei der Erste sind es laut Citi-Berechnung an die 360 Mio. Euro, bei RBI knapp 240 Mio. Euro und bei KBW an die 350 Mio. Euro. Demgegenüber stünden für Erste und RBI aber positive Effekte einer weiteren angenommenen 30%-Abwertung des Forint zum Euro und Franken (exklusive Hedging und da beide Institute in den Ungarn-Töchtern mehr HUF-Verbindlichkeiten als HUF-Assets aufweisen).
Insgesamt ziehen die Citi-Analysten die Raiffeisen-Aktie jener der Erste Group vor, zum einen wegen möglicher positiver Ergebnisüberraschungen, zum anderen wegen des geringeren Ungarn-Exposures der RBI. (bs)
Für das in Geldnot befindliche Ungarn geht es in den Verhandlungen mit IWF und EU um die Wurst („it’s crunch time“). Die Chancen, dass die Regierung sich zumindest teilweise mit den internationalen Geldgebern aussöhnt, hätten sich zuletzt aber verbessert, die Gefahr eines ungeordneten Bankenrückzugs aus Ungarn seien gesunken. „Alarmsignal gelb und nicht orange“, so die Citi-Analysten.
Bleiben die anderen Unannehmlichkeiten, mit denen die ungarische Orban-Regierung die Banken in den vergangenen Monaten bedacht hat. Und auch die gehen ordentlich ins Geld, wie die bereits im Q3 ausgewiesenen Verluste im Ungarn-Geschäft bzw. Kapitalnachschüsse für die Ungarn-Töchter gezeigt haben. Die Vereinbarungen zwischen Regierung und Banken (hinsichtlich Hypothekarkredite, fixe Wechselkurse, Bankensteuer, etc.) sowie eine Abwertung der ungarischen Staatsanleihen auf Marktwert würden den Banken zwischen 4% und 5% ihres tangiblen Buchwerts kosten. Bei der Erste sind es laut Citi-Berechnung an die 360 Mio. Euro, bei RBI knapp 240 Mio. Euro und bei KBW an die 350 Mio. Euro. Demgegenüber stünden für Erste und RBI aber positive Effekte einer weiteren angenommenen 30%-Abwertung des Forint zum Euro und Franken (exklusive Hedging und da beide Institute in den Ungarn-Töchtern mehr HUF-Verbindlichkeiten als HUF-Assets aufweisen).
Insgesamt ziehen die Citi-Analysten die Raiffeisen-Aktie jener der Erste Group vor, zum einen wegen möglicher positiver Ergebnisüberraschungen, zum anderen wegen des geringeren Ungarn-Exposures der RBI. (bs)
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