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Lohrke: Euro-Krise drückt erneut die Kurse; Euro gegen Dollar auf Jahrestief; Euro gegen Yen auf 10-Jahrestief; Interbankenmarkt spielt weiter toter Mann; Nikkei gibt erneut nach; Japan Übersee M&A auf Allzeithoch; US-Eigenheim-Rebound in 2012 erwartet; Fast Retailing wächst in Übersee

Globalyze Marktbericht

 

An der Wall Street hat sich die Schuldenkrise Europas rechtzeitig zum Jahresende zurückgemeldet und wieder einmal in den Vordergrund geschoben. Und das trotz der Halb-Milliarden Wahnsinnsauktion der Bad Notenbank EZB von letzter Woche. Obwohl die Auktion kurzfristiger italienischer Staatsanleihen recht gut verlaufen ist, wachsen die Sorgen vor der anstehenden Auktion am langen Ende. Zudem gab der Euro deutlich nach und landete gegenüber dem Dollar (1,1941 Dollar) wie auch gegenüber dem Yen (100,543 Yen) auf einem Jahrestief. Die Anleger flüchteten in US-Staatsanleihen, was den Zins von über 2% auf 1,913% drückte. Dow, Nasdaq und S&P 500 fielen um -1,14% (12.151), -1,34% (2.589) und -1,25% (1.249). Im Dow war die über das Jahr -60% verlierende Bank of America mit -5,17% % der größte Verlierer. AT&T schob sich mit +2,02% an die Spitze. Die New York Times verlor -1,2%, nachdem sie den 143 Mio. Dollar schweren Verkauf ihrer 16 regionalen Zeitungen an Halifax Media Holdings gemeldet hat. Der Halbleiterhersteller Cavium gab angesichts einer Anpassung von Bruttomarge und Umsatz um -1,2% nach. Die reduzierte Umsatzprognose kostete auch Medicis Pharmaceutical -1,2%.

 

Gründe für den gestrigen Kurssturz in Frankfurt gab es eigentlich nicht so richtig. Insofern rätselten die Marktteilnehmer was der Auslöser für den Einbruch von Dax, Tec Dax und C Dax um -2,30% (5.771), -0,92% (674,45) und -2,05% (510,21) war. Jedenfalls haben die Banken die halbe Milliarde Euro, die sie für lau bekamen, statt an andere Banken auszuleihen erst einmal bei der Bad Notenbank EZB mit einer Bilanzsumme von satten 2,73 Billionen Euro hinterlegt. Vertrauen Fehlanzeige! Die gut verlaufende Auktion kurzfristiger italienischer Staatsanleihen (6 Monate) zu einem Zins von 3,25% zeigt auch, dass die Bad Notenbank letztlich indirekt über die Banken Staatsfinanzierung betreibt. Dass alles hintergangen wird und man überall in Europa die Grenzen austestet und teils weit darüber hinausgeht, ist schlicht widerlich und alles andere als wertorientiert. Europa verhält sich als hätte es eine Finanzkrise nie gegeben. Im Dax, wo es mit der Deutschen Post (+0,33%) und Linde (+0,08%) nur zwei Gewinner gab, verloren Commerzbank (-5,35%), Daimler (-4,07%) und Deutsche Bank (-4,05%) am Meisten. Im Tec Dax schob sich Carl Zeiss Meditec mit +4,02% an die Spitze. Q-Cells (-7,90%), Süss Microtec (-5,52%) und Solarworld (-4,37%) brachen deutlich ein.

 

In Tokyo eröffnete der Nikkei bereits im Minus und blieb da bis zum Schluss auch. Ein Kursrückgang von -0,29% und 8.398 Punkte war am Ende das traurige Ergebnis. Mit verantwortlich war dafür vor allem die Aufwertung des Yen, der wieder einmal auf den Exportwerten lastete. Gegenüber dem Yen ist den Euro mit 100,73 Yen so schwach wie seit Juni 2001 nicht mehr. Der Yen hat also ein 10-Jahreshoch erreicht. Die eurosensitiven Pioneer und Honda Motor fielen um -1,7% bzw. -1,2%. Auch Dai-ichi Life Insurance Co. gaben um -1.100 Yen nach. Elpida Memory gaben ebenfalls deutlich nach. Grund war die Meldung, dass das Unternehmen um eine Verlängerung der im April 2012 fälligen Rückzahlung von Darlehen bei der Regierung nachgefragt hat. Bei den Branchen gaben Wertpapiere, Immobilien sowie Eisen und Stahl am meisten nach. Pharmazie, Elektrizität und Gas sowie Fischerei und Forsten waren unter den Gewinnern. 926 fallenden Aktien standen 487 steigende Aktien gegenüber. 211 waren unverändert.

 

Globalyze Pressetour

 

Hedge Fonds nehmen Eigenheime ins Visier. Große Hedge Fonds wie Caxton, SAC Capital Advisors, Avenue oder Blackstone investieren aufgrund einer erwarteten Erholung des Eigenheimmarktes in so. housing-related Aktien.

 

Standpunkt: Seit Ende des 3. Quartals sind die amerikanischen Eigenheimbauer wie z.B. Home Depot um bis zu +30% gestiegen. So erwartet z.B. der 10 Mrd. schwere Hedge Fonds Caxton in 2012 einen Anstieg der Eigenheimpreise und der Bautätigkeit auf diesem Gebiet. Das wird derzeit von den Fundamentaldaten gestützt. So stieg die Verkäufe von Eigenheimen von Oktober auf November um unerwartete +4%. Die Anzahl der zum Verkauf gelisteten Heime nahm um -5,8 % auf 2,58 Mio. ab. Das ist so niedrig wie seit Mai 2005 nicht mehr. Es scheint sich auf diesem Segment zu tun. Käme es so, würde die gesamte US-Wirtschaft davon profitieren.

 

Fast Retailing mit globalem Management. Um die Umsätze bis 2015 auf 1,7 Billionen Yen zu steigern, hat die japanische Kaufhauskette Fast Retailing einen 5 Punkte Plan aufgestellt, der die Entscheidungen stärker vor Ort verlagert.

 

Standpunkt: Die chinesischen Uniqlo Stores sollen zukünftig von Shanghai aus gesteuert werden. Der Brückenkopf Südostasiens wird Singapur sein. Die Verwaltungszentralen für Europa und USA werden Paris und New York sein. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass in 2015 über 50 % der Umsätze im Ausland erzielt werden. Uniqlo erwirtschaftet derzeit mit ca. 20.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 690 Mrd. Yen. Der Auslandsanteil wird von 14% auf 20% in diesem Jahr steigen. Sollten die Pläne nur ansatzweise umgesetzt werden können, wird der Kurs weiter steigen.

 

Japans Übersee M&A auf Allzeithoch. Mit 609 Transaktionen im Wert von ca. 68 Mrd. Dollar, was einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um +78% entspricht, toppt Japan im Bereich Mergers & Acquisitions sogar das bisherige Rekordjahr 2008.

 

Standpunkt: Damit liegt Japan – betrachtet man nur den prozentualen Anstieg – weltweit an der Spitze. In absoluten Zahlen liegt die USA mit Auslandsinvestitionen im Wert von 205,1 Mrd. Dollar vorn. Europa zeigt mit einem Rückgang von -22% auf 160 Mrd. Dollar auch hier seine Schwäche. Größter Deal war übrigens der Kauf der stark in den Schwellenländern involvierten schweizerischen Nycomed A/S durch Takeda Pharmaceuticals für über 1 Billion Yen. Wir von Globalyze sind seit Längerem davon überzeugt, dass der starke Yen Japan mittelfristig eher zugutekommt, als dass er Japan schwächt. Dieser Mitteilung erklärt, warum wir zu diesem Schluss kommen.

 

Bad Notenbank EZB weiter auf Abwegen. Die an Banken ausgereichte halbe Milliarde für lau, die sich in stark gestiegenen Einlagen und in der auf 2,73 Billionen Euro gestiegenen Bilanzsumme wiederfindet, zeigt das Versagen der EZB auf.

 

Standpunkt: Entweder begreifen es Draghi und Konsorten einfach nicht oder er und seine Mannen verlagern bewusst ein Riesenvermögen vom einfachen europäischen Steuerzahler hin zu den Banken. Und zwar gegen den ursprünglichen Stabilitätsauftrag. Urteilen Sie bitte, was schlimmer ist. Eines hat dieses Jahr recht eindrucksvoll gezeigt. Vertrauen lässt sich mit noch so viel Geld nicht erkaufen. Für mich ist das die frohe Botschaft des Jahres. Werte und Wertorientierung zählen insbesondere in schlechten Zeiten. Wer das vergisst, zahlt früher oder später den entsprechenden Preis. Und wie wir sehen, wird der mit jedem Tag ein Stück höher.

 

Schweizer Uhrenindustrie profitiert von Asien. Laut des Präsidenten der schweizerischen Uhrenindustrie war das Jahr 2011 ein außergewöhnliches. Zum ersten Mal übertrafen die Exporte, vor allem auch wg. Asien die 2 Mrd. Franken-Marke.

 

Standpunkt: Asien ist mit über 50 % inzwischen Hauptabnehmer. Wachstumstreiber sind vor allem Hongkong und China. Europa kommt nur noch auf einen Anteil von 30 %. Besonders gut entwickelt hat sich das Luxussegment. Betrachtet man das Volumen stieg der Absatz um +16,2%. Damit ist das Jahr das Beste seit 10 Jahren. Als Anleger lernen wir daraus, dass Luxusgüter auch in Krisenzeiten gefragt sind.

 

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