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Moody's klopft Frankreich auf die Finger

Die steigenden Zinsen für französische Schuldpapiere und die schwächelnde Wirtschaft können nach Einschätzung der Ratingagentur Moody's für Frankreichs Top-Bonität AAA gefährlich werden. Die von der französischen Regierung angestrebte Verringerung des Haushaltsdefizits werde bei längerem Andauern dieser Risikofaktoren schwerer zu erreichen, stellte Moody's am Montag in einem Bericht für Investoren fest. Die Regierung bemühe sich zwar, aber auf bestimmte Faktoren wie das Wachstum und die europäische Schuldenkrise habe sie keinen direkten Einfluss.

Moody's hatte bereits Mitte Oktober die Kreditwürdigkeit Frankreichs unter Beobachtung gestellt. Es sollte überprüft werden, inwieweit die französische Regierung die angekündigten Maßnahmen zur Reduzierung des Staatsdefizits umsetzt. Innerhalb von drei Monaten sollte entschieden werden, ob Frankreich, das derzeit mit der Bestnote AAA bei der Kreditwürdigkeit bewertet wird, noch die Bedingungen für die Perspektive "stabil" erfüllt. Ein negativer Ausblick wäre der erste Schritt zu einer späteren Herabstufung.

Die französische Regierung hat in den vergangenen Monaten bereits zwei rigide Sparpläne aufgelegt, um das hohe Haushaltsdefizit zu drücken und zugleich die AAA-Note zu bewahren. Im Zuge der europäischen Schuldenkrise waren in den vergangenen Wochen aber die Risikoaufschläge für französische Staatsschuldtitel im Vergleich zu Deutschland drastisch angestiegen. Bei einer neuen Ausgabe von Schuldpapieren in der vergangenen Woche musste der Staat bereits deutlich höhere Zinsen bezahlen. Dies belastet wiederum den Haushalt. (Schluss) snu/tah