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US-Börsen - Sorgen um Euro-Schuldenkrise belasten


Nach einem knapp behaupteten Auftakt sind die New Yorker Aktienbörsen am Donnerstag im Verlauf tiefer in die Verlustzone gerutscht und schließlich mit recht deutlichen Abschlägen aus dem Handel gegangen. Der Dow Jones Industrial Index verlor um 134,86 Punkte oder 1,13 Prozent auf 11.770,73 Einheiten. Der S&P-500 Index sackte um 20,78 Punkte (minus 1,68 Prozent) auf 1.216,13 Zähler ab. Der Nasdaq Composite Index beendete die Sitzung um kräftige 51,62 Einheiten oder 1,96 Prozent tiefer auf 2.587,99 Zähler.

Hatten zu Handelsbeginn die mehrheitlich positiv aufgefassten Nachrichten von der US-Konjunkturdatenfront die Verluste noch deutlich in Grenzen gehalten, drängten sich im Verlauf die Sorgen um die nach wie vor ungelöste Schuldenproblematik in der Eurozone in den Vordergrund und ließen die US-Börsen tiefer ins Minus rutschen. Für Verunsicherung sorgten am Donnerstag sowohl dies- als auch jenseits des Atlantik die steigenden Renditen vor allem am spanischen Anleihenmarkt.

Das Euro-Krisenland konnte sich am Donnerstag nur zu deutlich gestiegenen Zinsen am Kapitalmarkt refinanzieren. Die Rendite für ein spanisches Staatspapier mit zehnjähriger Laufzeit stieg im Zuge einer Anleihenemission am heutigen Donnerstag auf im Schnitt 6,975 Prozent - im Vergleich zu 5,433 Prozent im Oktober bei einer ähnlichen Finanzierungsrunde.

Auch auf einen Reuters-Bericht, wonach den Aussage einer mit der Sache vertrauten Person zufolge derzeit keine Finanzhilfen des Euro-Rettungsfonds EFSF für Italien geplant seien, wurde mancherorts verwiesen.

In einem schwachen Rohstoffsektor rutschten Alcoa mit einem Minus von 3,51 Prozent auf 9,62 Dollar ans untere Ende des Dow Jones. Verkaufsdruck gab es auch im Technologiesektor zu beobachten - Intel schwächten sich um 2,41 Prozent auf 24,34 Dollar ab, United Technologies und Cisco schlossen um 2,27 Prozent auf 75,69 Dollar respektive 1,70 Prozent auf 18,48 Dollar tiefer.

Unter den Bankenwerten sackten Bank of America nach zwischenzeitlichen Zugewinnen um 1,69 Prozent auf 5,80 Dollar ab, während JP Morgan als einer der schwächsten Dow-Werte Einbußen von gar 3,11 Prozent auf 30,49 Dollar hinnehmen mussten. Für Abwärtsdruck sorgte im Bankensektor ein Bericht der Ratingagentur Fitch vom Mittwoch, der bereits am Vortag Bankentitel gegen Handelsschluss tief ins Minus gedrückt hatte. Fitch warnt in der betreffenden Studie vor den Auswirkungen einer Ausweitung der Euro-Schuldenkrise auf große US-Banken.

Für Impulse sorgte auch eine Reihe von Unternehmensergebnissen. So beendeten die Titel des Kaufhausbetreibers Sears die Sitzung nach einem Verlust im dritten Quartal 4,55 Prozent im Minus auf 65,19 Euro und Applied Material verbuchten angesichts eines mit Enttäuschung aufgenommenen Ausblicks ein massives Minus von 7,54 Prozent auf 11,53 Dollar. Die Guidance war es auch, die die NetApp-Aktie nach der Zwischenbilanzpräsentation einbrechen ließ, das Papier stürzte 12,30 Prozent auf 35,73 Dollar ab. (Forts.) ana



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