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A-Tec-Interessent Penta im Visier von Korruptionsermittlungen

Die tschechische Polizei ermittelt gegen den slowakisch-tschechischen A-Tec-Interessenten Penta wegen Korruptionsverdachts. Die Kriminalisten prüfen laut Medienberichten vom Mittwoch, ob Penta 2008 mehrere Millionen Kronen Schmiergeld an den damaligen und auch heute im Amt befindlichen Finanzminister Miroslav Kalousek gezahlt hat, um eine Genehmigung für Wetten im Internet zu erhalten. Penta ist Besitzer der Lotto-Gesellschaft Fortuna, die sich um diese Lizenz bemüht hat. Penta sowie Kalousek wiesen den Vorwurf entschieden zurück.

Der Chef der Antikorruptions-Polizei, Tomas Martinec, bestätigte ohne weitere Einzelheiten, man habe Ermittlungen wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs und der Bestechung aufgenommen. Laut der Tageszeitung "Pravo" wird im Polizei-Akt Kalousek als Schmiergeldnehmer und Penta-Chef Marek Dospiva als Bestecher genannt. Kalousek bezeichnete den Vorwurf als eine "völlig absurde Konstruktion", deren Ziel es sei, ihn in den Medien zu beschmutzen. Eine ganze Reihe von Gesellschaften, nicht nur Fortuna, hätten die Genehmigung erhalten. "Ich kann absolut ausschließen, dass irgendeine Korruption hinter dieser Entscheidung steht", betonte Kalousek. Dospiva zufolge handelt es sich um eine "künstliche Konstruktion".

Die Polizei prüft gleichzeitig, ob Kalouseks Partei TOP 09 im Jahr 2009 von Penta eine Spende in Höhe von 11 Mio. Kronen (441.767 Euro) erhalten hat. Offiziell wurde als Spender der Brünner Unternehmer Dusan Novotny angegeben, die Medien spekulieren jedoch, ob Novotny als Mittelsperson zwischen Penta und TOP 09 gedient habe. Auch dies haben sowohl Kalousek als auch Penta entschieden zurückgewiesen.

Kalousek ist der erste Vizechef von TOP 09, Parteichef ist Außenminister Karel Schwarzenberg. Beide wollen auf dem Parteitag am kommenden Wochenende im ostböhmischen Hradec Kralove (Königgrätz) wiedergewählt werden, was laut Medien praktisch als sicher gilt.

(APA)

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