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Moody's stuft Spanien zurück - "Sehr schlechte Nachricht für Europa"

Moody’s Investors Service hat in der Nacht zum Mittwoch die Bonitätsnote von Spanien um zwei Stufen gesenkt auf nun “A1”. Das ist die fünfhöchste Stufe der Güteklasse “Investment-Grade”. Die Ratingagentur setzte zudem den Ausblick für die Note auf “negativ”, was weitere Abstufungen in Zukunft möglich erscheinen lässt.

Begründet wurde der Schritt damit, dass Spanien noch immer durch die Unruhe an den Märkten bedroht werde. Seitdem die Note von Spanien Ende Juli auf eine Beobachtungsliste gesetzt worden sei, habe es “keine glaubhafte Lösung der derzeitigen Krise um die Staatsschulden gegeben”.

Auch die Aussichten für die wirtschaftliche Erholung im Land sieht Moody’s nun pessimistischer als zuvor. Die Agentur senkte ihre Prognose für das reale spanische Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr auf nur noch höchstens 1 Prozent. Zuvor hatten die Erwartungen bei 1,8 Prozent gelegen.

Ein abgesenktes Rating für die viergrößte Volkswirtschaft der Eurozone ist “eine sehr schlechte Nachricht für Europa”, sagte Patrick Legland, Analyse-Chef bei der französischen Bank Société Générale SA, im Vorfeld der Bekanntgabe der Moody’s- Entscheidung im Interview mit Bloomberg TV.

“Mit Griechenland haben wir unsere Probleme, doch diese werden unter Kontrolle gebracht”, sagte Legland. “Der nächste Schritt dürfte viel ernster sein, mit Spanien und Italien.” Noch im Januar 2009 hatte Spanien über die jeweils bestmöglichen Noten der drei führenden Ratingagenturen verfügt.

(Bloomberg)