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Brezinschek: Bank of America – Quartalsergebnis nur auf den ersten Blick toll

Die nach der Bilanzsumme größte Bank der USA, Bank of America, hat ihre Zahlen für das dritte Quartal 2011 vorgelegt.

Das Institut erwirtschaftete einen Nettogewinn von USD 6,2 Mrd., was einem Gewinn je Aktie von USD 0,56 entspricht. Im Vorjahresquartal wurde noch ein Verlust von USD 7,3 Mrd. (USD 0,77 je Aktie) verbucht. Die Markterwartungen lagen bei einem Gewinn von USD 0,21 je Aktie. Die Erträge stiegen gegenüber dem Vorjahresquartal um 6 % auf USD 28,7 Mrd. und lagen damit ebenfalls über den Markterwartungen (im Durchschnitt USD 25,9 Mrd.).

Zum „guten Ergebnis“ trugen jedoch erhebliche Sondereffekte bei. Wie seine Mitbewerber verhalf eine Neubewertung der eigenen Verbindlichkeiten auch Bank of America zu einem Ergebnisschub. Insgesamt besserten die sogenannten Debit Valuation Adjustments (DVA) den Gewinn vor Steuern um USD 6,2 Mrd. auf. Die DVAs ermöglichen den US-Banken ihre eigenen Verbindlichkeiten theoretisch mit Abschlägen zurückzukaufen. Der geringere Wert der Verbindlichkeiten schlug sich in den zuletzt stark angestiegenen CDS-Spreads nieder und impliziert den Grad der Unsicherheit der Gläubiger in Bezug auf die Schuldendienstfähigkeit der US-Bank.

Daneben brachten Anteilsverkäufe an der China Construction Bank einen Vorsteuergewinn von USD 3,6 Mrd. und „Private Equity und strategische Investments“ einen Verlust von USD 2,2 Mrd. vor Steuern.

Bereinigt um all diese Sondereffekte kann auf den zweiten Blick also von einer schwarzen Null beim Quartals-Nettogewinn gesprochen werden.

Die Bank of America-Aktien reagieren vorbörslich negativ auf das Ergebnis.