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Lohrke: Wirtschaftsforschungsinstitute kritisieren europäische Regierungen und EZB scharf; Wall Street setzt auf 2. Abstimmung in Slowakei; BRD-Wachstum in 2012 nur +0,8 %; Nikkei wieder über 8.000 Punkte; Pepsi steigert Gewinn nur leicht; Ölnachfrage gering; OECD fordert Trennbankensystem

Globalyze Marktbericht

 

An der Wall Street überwog trotz der Ablehnung des EFSF der Optimismus, dass die Slowakei am Ende dem Rettungsschirm doch noch zustimmen wird. Dazu wurde der Plan der europäischen Gemeinschaft die europäischen Banken zu rekapitalisieren mit Erleichterung aufgenommen. Demzufolge stiegen Dow, Nasdaq und S&P 500 um +0,9 % (11.518), +0,84 % (2.604) und +0,98 % (1.207). Mit bisher +5,6 % Kursgewinn ist das der fünftbeste Start in einem Oktober seit dem Jahr 1900. Wie zu erwarten legten Finanzwerte zu. J.P. Morgan Chase kam auf +2,8 %, Bank of America auf +3,3 % und Citigroup auf +4,9 %. Auch 3M und Caterpillar stiegen um +2,5 % bzw. +1,3 %. Auch PepsiCo legte angesichts besser als erwarteter Umsatz- und Gewinnzahlen im 3. Quartal u +2,9 % zu. Hingegen verlor Alcoa erneut -2,4 %. Auch Blackberry-Hersteller RIM, der die Störungen bei seinem Dienst nun den 3. Tag in Folge nicht in den Griff bekommt, fiel um -2,2 %. Gold stieg um +1,3 % auf 1.681,30 Dollar je Unze. Kupfer kam sogar auf +3,1 %. Der laut Energieagentur niedrigere Forecast für die weltweite Ölnachfrage drückte den Ölpreis um -0,3 % auf 85,57 Dollar je Barrel.

 

In Frankfurt keimte angesichts der um +1,2 % gestiegenen Industrieproduktion im europäischen Raum Hoffnung auf. Wobei die Wirtschaftsforschungsinstitute diese mit der Herabsetzung der Wachstumsprognose für Deutschland von +2,0 % auf nur noch +0,8 % und scharfer Kritik an der Regierung wieder zunichte machten. Die Regierungen hätten die drohende Insolvenz Griechenlands lange nicht wahrhaben wollen. Zudem seien die Probleme auch mit immer größeren Hilfspaketen nicht gelöst worden. Auch kritisierten sie die Staatsanleihenkäufe der EZB. Auf der anderen Seite haben erneut 6 Banken aus dem Euroraum bei der EZB 1,4 Mrd. Dollar von der EZB zu einem Festzins von 0,9 % ausgeliehen. Der Drei-Monats-Tender dient der Finanzierung ihres US-Kreditgeschäfts. Offensichtlich sind die in den USA von allen Refinanzierungsmöglichkeiten abgeschnitten. Der Dax stieg um +2,20 % (5.994), der Tec Dax um +1,61 % (682,77 %) und der C Dax um +2,21 % (528,15). Profiteure davon waren im Dax Daimler mit +5,97 % und Deutsche Bank mit +5,95 %. Fresenius Medical Care verlor, trotz des Kaufs der Damp Gruppe gleich hier um die Ecke über eine Tochter, als einziges Unternehmen im Dow -0,68 %. Im Tec Dax setzten sich Süss Microtec mit +8,89 % und Software AG mit +6,90 % an die Spitze. Solarwerte brachen erneut ein. SMA Solar Technology gaben um -6,40 % nach. Q-Cells folgte mit -1,97 %.

 

Tokyo startete heute Morgen freundlich in den Tag. Der Nikkei stieg um +0,96 % über die magische 8.000-er Linie auf 8.822 Punkte. Dazu trug der etwas schwächere Yen in entscheidendem Maße bei. Das führte u.a. bei Sony (+3,6 %) zu Kursgewinnen. Obwohl die Playstation erneut eine Cyber-Attacke hinnehmen musste. Auch Canon konnte zulegen, wobei da der Plan bis 2015 die Gewinne zu verdoppeln wahrscheinlich stärker ins Gewicht fiel. Toshiba Machine stiegen um +3,7 %. Nikon hingegen trat auf der Stelle nachdem der Konkurrent ASML einen Auftragsrückgang zu verzeichnen hatte. Bei den Branchen stiegen Wertpapiere, Nichteisenmetalle und Maschinenbau. Verlierer waren Pappe und Papier, Lebensmittel und Elektrizität und Gas. 966 steigenden Aktien standen 522 fallende Aktien gegenüber. 172 Aktien waren unverändert.

 

Globalyze Pressetour

 

Pepsi Gewinn steigt um +4,1 %. Preiserhöhungen bei den Getränken und Snacks sorgten dafür, dass trotz zurückhaltender Konsumenten und Kostensteigerungen von 21 % die Umsätze und Gewinne um +9 % bzw. +4,1 % stiegen.

 

Standpunkt: Obwohl sich das  alles in allem befriedigend anhört, gibt es auch einen Problembereich. So ist das Getränkegeschäft in Nordamerika um -6 % eingebrochen. Jedenfalls liegt der Gewinn bei 2 Mrd. Dollar. Der Umsatz einschließlich Akquisition stieg um +13 % auf 17,18 Mr. Dollar. Dennoch sind diese Zahlen nicht gerade eine Kaufempfehlung.

 

Ölnachfrage geringer. Laut der Internationalen Energieagentur wird es aufgrund des schwächeren Wachstums einen langsameren Anstieg der Ölnachfrage geben. In 2012 soll die Nachfrage bei täglich 90,5 Mio. Barrel liegen.

 

Standpunkt: Jetzt in 2011 liegt die tägliche Nachfrage bei 89,2 Mio. Barrel. D.h. dass die IEA nur mit einem Wachstum von +1,4 % rechnet. Da Länder wie Libyen sich wieder zurückmelden werden, ist auf die kurze Frist wohl eher mit niedrigeren Ölpreisen zu rechnen.

 

Italien und Europa. Während die Welt auf Europa schaut und Italien gerade herabgestuft wird, leistet sich das italienische Parlament ein Patt in der Verabschiedung des Haushalts weil Politiker Zigarrerauchend Interviews geben.

 

Standpunkt: Das ist nicht etwa Anti-Europa Hetze, sondern die Wahrheit, die Sie gerne heute in den überregionalen Zeiten nachlesen können, wenn Sie uns nicht Glauben schenken wollten. Wie blöd sind wir Deutsche eigentlich, dass wir solchen Ländern helfen? Wenn wir schon blechen müssen, dann haben diese Italiener, Griechen oder Franzosen die verdammte Pflicht und Schuldigkeit sich anständig zu verhalten. Das was Berlusconi mit seiner Mannschaft aufführt ist nur noch peinlich, für das gesamte Italien und auch für Europa.

 

OECD fordert Trennbankensystem. Wie Globalyze auch fordert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Paris die Abtrennung des Investmentbanking vom Filialgeschäft und damit die Zerschlagung.

 

Standpunkt: Wir von Globalyze haben diesbezüglich sogar vor Monaten eine Petition in den deutschen Bundestag eingebracht, die bis heute skandalöserweise immer noch nicht berarbeitet wurde. Wir wir auch, glaubt also nun auch die OECD, dass nur durch strukturelle Maßnahmen das Misstrauen, auch unter den Banken, abgebaut werden kann. Auch würde – so die OECD – das Problem des „To Big to Fail“, also das Problem der Systemrelevanz von Banken, gelöst. Dabei verweist der OECD Vorsitzende Blundell-Wignall auf die unabhängige Bankenkommission, aus deren Bericht wir vor ein paar Wochen zitiert haben. Interessant ist, dass die OECD vom Kernkapital weggeht und vielmehr Wert auf die Verschuldensquote legt. Das ist vernünftig und Unterstützens wert. Wann kommen endlich die Regierungsversager Europas hinsichtlich der Banken in die Puschen? Die Zeit drängt. Wir sollen vielleicht die Abgeordnetengehälter und deren Pensionsansprüche als Haftungsmasse für Soffin und EFSF verpfänden. Dann ginge das alles schneller.

 

Scharfe Kritik an EU-Regierungen und EZB. In ihrem Herbstgutachten kritisieren die Wirtschaftsforschungsinstitute die widersprüchliche Kritik der EU-Regierungen und die Staatsanleihenkäufe der EZB scharf.

 

Standpunkt: Widersprüchlich und zögerlich zugleich sei die Politik der europäischen Regierungen in der Schuldenkrise. Auch hätten sie die drohende Insolvenz in Griechenland nicht wahrhaben wollen. Das sind die Worte der fünf Wirtschaftsforschungsvertreter. Aber auch die Notenbank EZB bekam ihr Fett weg. Die Staatsanleihenkäufe und dass die EZB damit weitermache, fand ebenfalls das tiefe Missfallen der Kollegen. Zudem setzten sie die Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft in 2012 von 2,0 % auf 0,8 %. Wir von Globalyze und ich ganz persönlich äußern diese Kritik bereits seit über einem Jahr. Es ist schön, dass nun auch die Wirtschaftsforschungsinstitute diese Haltung unterstreichen.

 



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