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US-Börsen - Verlustreicher Wochenauftakt


Die New Yorker Aktienbörsen haben am Montag erneut mit herben Verlusten geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index fiel 258,08 Punkte oder 2,36 Prozent auf 10.655,30 Einheiten und lag damit so tief wie zuletzt am 8. September 2010. Der S&P-500 Index sank 32,19 Punkte (minus 2,85 Prozent) auf 1.099,23 Zähler und der Nasdaq Composite Index verringerte sich um noch deutlichere 79,57 Einheiten oder 3,29 Prozent auf 2.335,83 Zähler.

Auch in dieser Handelswoche dürfte sich die Aufmerksamkeit einmal mehr auf die Sorgen um die europäische Schuldenkrise richten. Wie am Wochenende bekanntgeworden war, wird Griechenland die vereinbarten Sparziele für das laufende Jahr nicht einhalten können. Die Meldung belastete am Montag bereits die asiatischen und die europäischen Leitbörsen sowie auch die europäische Gemeinschaftswährung merklich. Die negative Stimmung ist auf die US-Aktienmärkte übergeschwappt, kommentierten Börsianer.

Da halfen auch erfreuliche Wirtschaftsdaten aus den USA nicht weiter. Im September hatte sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie entgegen den Erwartungen von Experten aufgehellt und zudem waren die Bauausgaben im August überraschend gestiegen. Die Sorgen um einen Konjunktureinbruch der größten Volkswirtschaft der Welt bleiben aber weiterhin präsent, hieß es aus Händlerkreisen.

Zum Wochenauftakt mussten angesichts der Konjunktursorgen einige zyklische Titel Federn lassen. So gaben etwa Alcoa um 7,00 Prozent nach, während sich Caterpillar um 4,46 Prozent verbilligten. Vor dem Hintergrund schwächerer Ölnotierungen gaben außerdem Chevron 2,93 Prozent ab.

Noch deutlich talwärts ging es für die Papiere der American Airlines-Mutter AMR, nachdem unter Analysten ein möglicher Konkursantrag des Flugkonzerns diskutiert wurde. AMR steuert den vierten Jahresverlust in Folge an, was unter Anlegern Zweifel aufkommen ließ, ob sich die Holdinggesellschaft, trotz großer Liquiditätsreserven, im Falle eines Konjunkturabschwungs über Wasser halten kann, hieß es. AMR-Papiere schlossen mit einem Abschlag von 35,14 Prozent bei 1,92 Dollar.

Die Nervosität unter den Investoren sorgte auch bei anderen Flugwerten für Kursverluste. So gaben etwa United Continental 11,71 Prozent ab und US Airways Group fielen um 15,82 Prozent. Delta Air Lines schlossen mit einem Minus von 11,33 Prozent, während im Dow Jones Boeing um 3,73 Prozent fielen.

Im Bankensektor büßten Citigroup 9,78 Prozent ein, nachdem bekannt wurde, dass der US-Bank Kreisen zufolge Ungemach vonseiten der japanischen Regulierungsbehörden drohen könnte. In Japan sollen Privatkunden demnach nicht ausreichend über die Risiken verkaufter Produkte aufgeklärt worden sein. Im Dow Jones lagen Bank of America wieder einmal mit einem herben Verlust von 9,64 Prozent am unteren Ende der Kursliste.

Unter den Einzelwerten gaben Yahoo einen Teil ihrer anfänglichen Gewinne wieder ab und gingen schließlich mit einem Plus von 2,37 Prozent bei 13,52 Dollar aus dem Handel. Für Auftrieb sorgte hier die Nachricht, dass die chinesische Handelsplattform Alibaba den Kauf des Internetkonzerns erwäge. "Wir sind sehr interessiert", sagte Alibaba-Gründer Jack Ma laut US-Medienberichten. Am Montag kündigte Yahoo zudem an, bei der Nachrichtenproduktion mit dem US-Fernsehsender ABC News zusammenarbeiten zu wollen.

Einen enormen Kurssprung nach oben machten die Titel von Eastman Kodak, die ihren Kurseinbruch vom Freitag fast wieder vergessen machten. Sie sprangen um 90,07 Prozent auf 1,34 Dollar hoch. Der Hersteller von Fotokameras hatte mitgeteilt, er habe nicht vor, Insolvenz anzumelden. Am Freitag waren die Papiere des Fotopioniers um mehr als die Hälfte eingebrochen, nachdem in einem Bericht von einer angeblich erwogenen Zahlungsunfähigkeit die Rede war. (Forts.) teo



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