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Lohrke: Wall Street traut Europa nicht über den Weg; zu Recht wie Schäuble zeigt; Finnland stimmt EFSF zu; Japan rettet sich zum Börsenschluss ins Plus; Nikon schießt mit Gewinnplus von +230 % scharf; Family Dollar hui, Darden Restaurant pfui; Investmentbanken zittern vor 3. Quartal

Globalyze Marktbericht

 

Rein in die Puschen, raus aus die Puschen“, scheint das Motto an der Wall Street zu sein. War man gestern und vorgestern noch relativ optimistisch, was Europa und die Lösung der Schuldenkrise betrifft, so ist dieser Optimismus wieder der Skepsis gewichen. Und das, obwohl Finnland mit 103 zu 66 Stimmen für den EFSF Ausbau des Rettungsschirms zugestimmt hat. Jedenfalls ist man auf dem Parkett über das Verhalten der europäischen Politiker und der europäische Politik in der Krise eher besorgt. Den Rückgang des Dow um -1,61 % auf 11.010 Punkte wurde von Alcoa angeführt, die -5,96 % verloren. Gleich dahinter kommen die Banken Bank of America und JP Morgan Chase mit -4,48 % und -4,48 %. Vorn lag Traveller Companies mit +1,65 % und Johnson & Johnson mit +1,49 %. Der Tec Dax und der S&P 500 gaben um -2,17 % (2.491) und -2,07 % (1.151) nach. Amazon.de nahmen nach der Vorstellung ihres Kindle Fire tablet um +2,5 % zu. Family Dollar fielen, trotz der Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms von 250 Mio. Dollar um -1,6 %. Bei den Wirtschaftsdaten gaben die langfristigen Investitionsgüter im August zum zweiten Mal in Folge um -0,1 % nach. Noch im Juli und Juni stieg der um +4,1 % und 1,1 %. Ansonsten stieg der Dollar gegenüber dem Euro, aber fiel gegenüber dem Yen. Der Zins für 10-jährige Staatsanleihen stieg auf 2,004 % an.  

 

In Frankfurt kehrte nach der- wegen der finnischen Zustimmung zum EFSF - anfänglich guten Stimmung wieder Tristesse ein, die den Dax um -0,89 % (5.578) nach unten zog. Auch hier ahnt man wohl, dass der ganze Quatsch mit dem EFSF/ESM nichts bringen wird. Da können diejenigen, die vor der Krise versagt haben, noch so viele Papiere unterzeichnen. Jedenfalls zahlt der Bürger weiter für die Banken und Versicherungen ohne dass es viel helfen wird. Diese Einsicht und die Ankündigung Barrosos einer - rein fiskalische bedingten - Finanztransaktionssteuer drückte die Kurse von Commerzbank (-5,33 %) und Deutsche Bank (-5,03 %), während Beiersdorf und SAP den Dax mit +1,15 % und +1,03 % anführten. Der Tec Dax, der um -0,54 % (686,25) nachgab, wurde wieder einmal von den  Solarwerten nach unten gedrückt. SMA Solar Technology und Solarworld brachen um -10,41 % und -10,37 % ein. Der C Dax gab um -0,83 % (494,68) nach.

 

Tokyo eröffnete im Minus. Wobei die Sorgen um die weitere chinesische Konjunktur eine wesentliche Rolle spielten. Die waren übrigens auch für den Verfall der Rohstoffpreise verantwortlich. Auch die europäische Schuldenkrise belastete weiter. Selbst wenn nach Finnland heute Deutschland dem EFSF zustimmen wird, glaubt man hierzulande, dass der Kaas (bzw. das Sushi) noch lange nicht gegessen ist. Zu Recht wie ich befürchte. Egal. Branchenverlierer waren Großhandel, Eisen und Stahl und Seetransporte. Verschiedenes mit Nintendo, Information und Kommunikation und Fischerei und Forsten gehörten zu den großen Gewinnern. Jedenfalls gaben ca. 832 Werte nach, während 651 zulegten und 173 unverändert lagen. Zum Ende der Sitzung setzten sich dann doch die Schnäppchenjäger durch. Der Nikkei stieg um +0,99 % auf 8.701 Punkte.

 

Globalyze Pressetour

 

Family Dollar pusht Umsatz und Gewinn. Der einen 250 Mio. Dollar Aktienrückkauf ankündigende US-Discounter steigerte im 4. Quartal den Umsatz um +9,1 % auf 2,13 Mrd. Dollar und den Gewinn um +8 % auf 79,8 Mio. Dollar.

 

Standpunkt: Nicht nur entwickelte sich der Nettogewinn unterproportional zum Umsatz, was an sich ein schlechtes Zeichen ist, sondern auch die Bruttomarge rutschte leicht von 34,7 % auf 34,0 % ab. Insofern ist der Kursrückgang verständlich.

 

Olive Garden belastet Darden Restaurants. Rückläufige Kundenzahlen bei der italienische Speisen anbietenden Olive Garden Kette führten zu einem Umsatzrückgang und einem um. -5,8 % auf 106,6 Mio. Dollar rückläufigen Gewinn.

 

Standpunkt: Während der Umsatz bei Red Lobster und Long Horn Steakhouse um +11 % bzw. +4,8 % stieg, drückte der Rückgang bei Olive Garden um -2,9 % die Umsätze insgesamt nach unten. Wobei beim Gewinnrückgang auch die höheren Materialkosten eine nicht unwesentliche Rolle spielten. Die Strategie mit neuen Menüs dagegen anzukämpfen geht nicht auf, weil gleichzeitig die niedrigeren Preise auf den Deckungsbeitrag drücken. Eine Kaufempfehlung ist das nicht.

 

Nikon Halbjahresgewinn klettert um +230 %. Wegen des besser als erwarteten Verkaufs von Spiegelreflex-Kameras in Übersee steigt der Umsatz um +21 % auf 480 Mrd. Yen und der Gewinn um +230 % auf 50 Mrd. Yen.

 

Standpunkt: Das ist erst der Anfang von weiter positiven Gewinnmeldungen aus Japan. Wir von Globalyze haben in unserem Globalyze Value Börsenbrief mit 5 von 14 Aktien deshalb einen Schwerpunkt auf Japan. Weil Japan im Gegensatz zu China kaum ein Länderrisiko beherbergt und trotzdem von dem Wachstum der Schwellenländer profitiert. Wir haben übrigens in den letzten fünf Wochen den Markt deutlich geschlagen. Was zeigt, dass unsere Auswahl sehr solide ist. Nikon ist jedenfalls ein Hingucker.

 

Regierung beschuppst Parlament und Bürger. Obwohl der EFSF/ESM noch nicht einmal beschlossen ist, hat der Finanzminister Schäuble in Washington bereits die Erhöhung der Dotierung angedeutet.

 

Standpunkt: Es ist schon der Hammer wie mies uns diese Regierung behandelt. Da ist der EFSF noch nicht einmal beschlossen und schon wird an die Aufstockung gedacht. Was ich übrigens schon lange gesagt habe. Weil 440 Mrd. Euro ein Lacher sind. Die globalen Hedge Fonds hatten 2006 ein Gesamtvermögen von über 1,4 Billionen Dollar. Das zeigt ein Wenig wie dumm es ist da mithalten zu wollen. Will jetzt Europa selbst mithedgen? Das ist unseriös, unsolide und auch undemokratisch. Wenn Bundespräsident Wulff jetzt der Regierung vorwirft, dass sie das Parlament schwächt so stimmt das nur ansatzweise. Diese Regierung schwächt das Vertrauen in die Demokratie. Das ist viel schlimmer. Dass ein paar Mitglieder eines Ausschusses zukünftig über Milliardensummen bestimmen dürfen, jagt mir jedenfalls Angst und Schrecken ein.

 

Investmentbanken vor schwachen Ergebnissen. Im 3. Quartal werden die Investmentbankerträge aus USA und UK wegen der hohen Verunsicherung an den Märkten voraussichtlich deutlich sinken. Globalyze warnte rechtzeitig davor.

 

Standpunkt: Wer traut den noch Banken, gegen die wegen Betrugs ermittelt wird. Da der Vorwurf immerhin 17 der größten Investmentbanken betrifft, stellt sich die Frage, ob da möglicherweise eine Form der Bandenkriminalität vorliegt? So weit muss man aber gar nicht gehen. Schauen wir uns einfach die Erträge an, die aus dem Kerngeschäft kommen und nicht durch die Abschmelzung der Risikovorsorge, also durch eine einfache Buchung zustande kommt, an. Denn angesichts der momentanen Situation wird ja selbst Herr Blessing von der Commerzbank die Risikovorsorge nicht weiter abschmelzen wollen, oder? Ich jedenfalls kann vom Kauf von Banken und Versicherungen weiter nur abraten. Entweder man ist in seinem Kerngeschäft erfolgreich oder nicht. Wenn nicht, hilft auch die Spritze über den EFSF/ESM nicht viel. Nur vorübergehend.

 

 



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