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ATX beschleunigt die Talfahrt - Weiter schlechter Newsflow zu Banken

Am Freitag um die Mittagszeit war endgültig Schluss mit lustig: Der ATX, der ohnehin nur bei der Eröffnung kurz ins Plus gelugt hat, beschleunigt seine Talfahrt. Gegen 12.50 Uhr notiert der Index unter der 1800-Punkte-Marke. Der Rückgang auf 1795 Punkte bedeutet ein bisheriges Tagesminus von 4,3%. Damit verliert der ATX stärker als andere europäische Indizes.

Der Newsflow zu Banken ist weiterhin schlecht:

- Europas Geldinstitute müssen sich wegen der Schuldenkrise in Griechenland auf höhere Belastungen einstellen. Nach Berechnungen der Deutschen Bank könnten sich die Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen nicht nur auf die ausgehandelten 21 Prozent belaufen, sondern de facto auf 25 Prozent und mehr, wie Group Controllerin Charlotte Jones am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Hintergrund ist, dass Ende Juli bei der Vereinbarung der privaten Gläubigerbeteiligung (PSI) - die einen Bond-Tausch vorsieht - mit einer Rendite auf griechische Staatsanleihen von neun Prozent kalkuliert wurde. Inzwischen liegt sie jedoch deutlich höher. "Heute gibt es keine griechischen Staatsanleihen mit Renditen unter 13,75 Prozent", erklärte Jones. "Falls die PSI zu Marktzinsen umgesetzt wird, die höher als neun Prozent sind, erhöht sich mit jedem weiteren Anstieg des Zinssatzes um ein Prozentpunkt der Barwertabschlag für Investoren um knapp über vier Prozentpunkte."

- Zwischen 15 und 20 europäische Banken müssen nach Ansicht der französischen Finanzaufsicht AMF ihre Kapitaldecke stärken. Es gebe tatsächlich ein Problem mit der Kapitalausstattung, sagte AMF-Chef Jean-Pierre Jouyet am Freitag in einem Interview des Hörfunksenders Europe 1. Auf die Frage, ob auch französische Institute eine Rekapitalisierung benötigten, antwortete Jouyet: "Nicht zu diesem Zeitpunkt". Die französische Banken sind wegen ihres großen Engagements im hoch verschuldeten Griechenland an den Finanzmärkten zuletzt schwer unter Druck gekommen. Sollte es eine Insolvenz Griechenlands mit einem Schuldenschnitt geben, wären die französischen Institute wohl am stärksten betroffen

(red)