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Gillinger: ATX - das ist heute zu beachten: Abgründe tun sich auf

Der Terminkalender ist heute bei weitem nicht gefüllt. Lennar ist der Ausreisser an der Unternehmensfront, Europas Konjunkturfront besteht aus den Bauleistungen des Juli und die USA veröffentlichen den NAHB-Wohnungsmarkt-Index. Magere 15 Punkte hatte dieser zuletzt und wird weiter weit, sehr weit unter der Schwelle zum Wachstum von 50 Punkten notieren. Von dieser Seite hat die Konjunktur also keine Hilfe zu erwarten. Das schreckt aber schon lange nicht mehr. Doch taucht da aus den bereits hinter uns gelassen geglaubten Buchstaben CMBS neues Unheil auf? Die Deutsche Bank hat sich das angesehen: http://www.be24.at/blog/entry/664953/cmbs-die-refinanzierungsrisiken-sind-nicht-kleiner-geworden.

Da es auch bis zum Fed-Treffen noch zwei Tage dauert, sind die Augen wohl vor allem auf die Krise rund um Griechenland gerichtet. Da braucht man sich nur ein paar Meldungen der APA vom Wochenende zu Gemüte führen und weiss, gut sind die Voraussetzungen nicht: Vizekanzler und Aussenminister Michael Spindelegger etwa hält eine Pleite des schuldengebeutelten Griechenland für möglich. Einen Bankrott Griechenlands „kann ich nicht ausschliessen, weil die Fakten noch nicht auf dem Tisch liegen“, sagte Spindelegger in der „Pressestunde“. Jetzt sei dahin gestellt, ob sich jeder Minister eines Euro-Mitgliedsstaates, ausser dem/der der Finanzen, überhaupt ein Urteil zu etwas abseits seiner Ressortzuständigkeit erlauben soll. Leicht beunruhigend ist jedenfalls, dass da nach irgendein Factfinding betrieben wird, während bzw. nachdem über diverse Hilfspakete entschieden wird, die ja dazu da sind eben diese Pleite zu verhindern. Geht man nach Spindelegger, ist es aber eher ein Hinauszögern. --new_page--

Die "Troika" aber scheint auch daran zu zweifeln, dass Athen den Gürtel noch enger ziehen und neue Gelder für die Staatskassen finden kann. Die für Montag geplante Reise ihrer Spitzenfunktionäre nach Athen wurde erneut aufgeschoben. Immerhin soll es eine Telefonkonferenz mit dem griechischen Finanzminister geben.

Während all das graue Theorie ist, lautet der Alltag so: Roche hat Arzneilieferungen an einige staatliche Krankenhäuser in Griechenland wegen ausbleibender Bezahlung gestoppt. Den Abstieg eines Staates erkennt man an seinem Sozialsystem. Bricht einmal dieses zusammen, brechen alle Dämme. Womit Seperationströmungen Auftrieb bekommen werden.

Denn seien wir ehrlich. Solange es allen halbwegs gut geht, verschwinden soziale Spannungen. Das war auch das Tolle am kreditfinanzierten Wachstum, jeder bekam irgendwie ein bisserl mehr, oder hatte wenigstens das Gefühl. Wenn nun Wachstum nicht mehr da ist, beginnt der Verteilungskampf. Im Grossen, wie auch Kleinen. Der Chef von Italiens rechtspopulistischer Regierungspartei Lega Nord, Umberto Bossi, setzt wieder auf sezessionistische Slogans. Bei einer Veranstaltung seiner Partei in Venedig betonte Bossi, dass die Sezession die einzige Zukunft für Norditalien sei. „Italien ist ein Ekel. Schluss jetzt, das Volk kann nicht als Sklave der Zentralregierung leben. Wir haben Recht auf unsere Freiheit und haben die Kraft, sie wenn notwendig auch zu erhalten. Wichtig ist, dass Millionen Menschen bereit sind, dafür zu kämpfen”, sagte Bossi. Er forderte ein Referendum über die Selbstbestimmung Padaniens. Es wird davor gewarnt, dass wegen der Krise Norditalien nicht mehr in der Lage ist, mit seinen Steuern den teuren Zentralstaat und den armen Süden des Landes zu erhalten.

Das haben wir nur im 'Wilden Süden' der EU? – dann würden wir Belgiens Flamen und Wallonen vergessen. Die Katalanen sind auch reicher als der Rest, wenn auch gerade ruhig. Dafür bringt Madeira den Staatshaushalt der Regierung gehörig durcheinander.

Und wer weiss, vielleicht geht der Alptraum einiger ewiggestriger Kärntner mal in Erfüllung: Österreich sagt sich wegen zu hoher Schulden durch die Hypo Alpe Adria von seinem südlichen Bundesland los und verkauft es an Slowenien – einsprachige Ortsschilder?

In Krisen tun sich immer menschliche Abgründe auf. Besteht das Projekt EUROpa nicht, werden wir Europäer dank neuer Nationalismen einen hohen Preis an den Wohlstand zahlen …

--new_page-- Zum ATX: Die bisherigen YTD-Wochensieger waren: Raiffeisen mit 1nem Wochensieg, Andritz hielt bei 2, Wienerberger und VIG je 3, conwert hat 4, Der Verbund kam auf 6 Punkte, Zumtobel 9 (und den heurigen Rekord von 8 Führungswochen en suite). Strabag machte letzte Woche die 6, und diese Woche die 7. Und ist weiter der einzige Titel der YTD im Plus liegt. Dahinter – haben Andritz und die Österreichische Post Platz getauscht. Am anderen Ende der Tabelle nichts Neues: Zum fünfunddreissigsten mal en suite - und damit bei 100 Prozent aller Möglichkeiten – hält Intercell die rote Laterne. Davor weiter RHI, Raiffeisen und Erste haben Wienerberger vom Flo-3-Platz verdrängt.

schöne Woche --new_page-- Was bisher geschah: 25. Jänner 2010 Kauf ATX XXL WAVE Put mit 24,2/24,4; Stopp-Loss 4800 Punkte (ISIN DE000DB91DA0) - verkauft - Gewinn 5,1% 28. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Call mit 5,52/5,72; Stopp-Loss 2070 Punkte (ISIN DE000B2QA21) – verkauft – Verlust 5,15% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Call mit 1,51/1,71; Stopp-Loss 2480 Punkte (ISIN DE000DB6G389) – ausgestoppt am 4.2. – Verlust 29,8% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Put mit 2,32/2,52; Stopp-Loss 2680 Punkte (ISIN DE000DB6A234) - verkauft - Gewinn 23,4% 7. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 12,14/12,26, Stopp-Loss 1230 Punkte (ISIN DE000DB4JAF5) verkauft - Gewinn: 1,5% 16. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 3,05/3,25; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) - verkauft - Verlust 7,2% 4. März: Kauf ATX XXL Wave Call mit 2,29/2,49; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) 10. März: Verkauf Hälfteposition Call DE000DB4QW56 - Gewinn 10,2% 29. März: Verkauf der zweiten Hälfte Call DE000DB4QW56 -Gewinn 37,4% 6. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 4,38/4,58; (ISIN DE000DB4QW56) 15. April: Verkauf der Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 13,21%. 21. April: Verkauf der zweiten Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 8,84%. 27. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 5,28/5,48; (ISIN DE000DB4QW56) - halbe Position (Stopp-Loss 2280) 28. April: Kauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) mit 2,69 auf 2,89 03. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) - Gewinn 10,03%. 10. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 6,25 auf 6,45 - halbe Position. 21. Mai Verkauf ATX XXL Wave Call (DE000DB4QW56) - Verlust 19,89% 25. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 26,28% 26. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 7,10 auf 7,30 7. Juni Verkauf WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 15,89% 7. Juni Kauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) mit 2,44 auf 2,64 - halbe Position. 8. Juni Verkauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) - Gewinn 1,89% 21. Juni Kauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) mit 2,40 - 2,60 24. Juni Verkauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) - Gewinn 22,31% 17. August Kauf WAVE XXL Put (DB96LA) um 5,83 17. August Kauf ATX WAVE XXL Call (DB9L3L) um 5,06 - Verkauf um 4,87 - Verlust 3,6 Prozent. 13. September Kauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) um 5,20. 8. Oktober Verkauf WAVE XXL Put (DB96LA) - Verlust 25,7% 30. November Verkauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) - Gewinn 21,3 Prozent. --new_page-- 8. Februar Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,42. 14. Februar Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,62. 21. Februar Verkauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,53 Gewinn über beide Positionen 0,7 Prozent 15. März Kauf ATX WAVE XXL Call DE000DB9L3L5 zu 4,60 16. März Verkauf ATX WAVE XXL Call DE000DB9L3L5 zu 4,93 - Gewinn 7,2 Prozent. 6. April Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DB9L3L5) zu 6,62. 23.5 Verkauf ATX WAVE XXL Call (DE000DB9L3L5) zu 5,38 - Verlust 18,73 Prozent. --new_page-- Was wurde bisher gelernt? Risiko und spekulieren sind Tabus. Der "Bauch" gehört ausgeschaltet Der ATX macht bei einem RSI von etwa 40 regelmässig halt und strebt wieder nach oben. Divergenzen zwischen der Entwicklung von RSI und ATX sind ernst zu nehmen. Bei Produkten mit eingebautem Stopp-Loss-Kurs darf es keinen Zeitmangel geben. --new_page-- Rein um nicht mit einem heimischen Anbieter in den ‚Clinch’ zu kommen, bediene ich mich zumindest in einem ersten Schritt einzig im Produktsortiment der Deutsche Bank, mit dem Nachteil, dass es im Vergleich klein ist. Auf den ATX gibt es von der Deutsche Bank sogenannte WAVEs, XXL steht dann zumeist für endlose Laufzeit (siehe http://www.xmarkets.at). Als kleine Besonderheit weisen diese Papiere einen Hebel sowie eine Knock-out-Schwelle auf. Im „Handbuch“ ( Technical Analysis of the Futures Markets) steht, dass primäre Aufgabe ist, den langfristigen Trend des Marktes zu eruieren. Bloomberg liefert Daten bis 1986 – also bitte – siehe Chart.

Zweiter Schritt (laut Handbuch): Stimmt dieser langfristige mit dem mittelfristigen Trend überein? Und empfiehlt fünf Jahre (siehe Chart).

Lang- und Mittelfrist-Trend stimmen somit NICHT überein.

Der Mittelfristtrend ist dann noch im kurzfristigeren Neun-Monat-Bereich abzutesten (siehe Chart). Und warum das Ganze? Der Sinn eines Trendfolgers ist es, neue Trends schnellstmöglich zu identifizieren, das deckt der MACD ab. Im Gegensatz dazu ist der RSI ein Oszillator (misst Kursausschläge rund um ein statistisches Mittel), dessen Hauteinsatzgebiet der trendlose Markt ist. Während Trendphasen warnt ein Oszillator aber vor kurzfristigen Marktextrempunkten. Das muss noch keine Trendumkehr bedeuten, aber vielleicht etwas wie kurzfristige Gewinnmitnahmen.