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US-Börsen - Rezessionsängste sorgen für Verluste


Die New Yorker Aktienbörsen haben den Handel am Donnerstag tief in der Verlustzone beendet. Marktteilnehmer verwiesen auf enttäuschende US-Konjunkturnachrichten und damit verbunden Sorgen vor einer Rezession. Dies führte wiederum zu einer stark gestiegenen Verunsicherung der Akteure und unterstützte den Goldpreis und US-Staatsanleihen.

Der Dow Jones Industrial Index dämmte zwar in den letzten Handelsminuten seine Verluste etwas ein, schloss aber dennoch mit einem deutlichen Minus von 419,63 Einheiten oder 3,68 Prozent auf 10.990,58 Zähler. Der S&P-500 Index büßte 53,23 Punkte (minus 4,46 Prozent) auf 1.140,65 Zähler ein, während er für den Nasdaq Composite Index um 131,05 Einheiten oder 5,22 Prozent auf 2.380,43 Zähler nach unten ging.

Von der Konjunkturfront gab es einen regelrechten "Cocktail" an schlechten Daten, hieß es. In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stärker als erwartet gestiegen. Die Zahl kletterte um 9.000 auf 408.000 Anträge. Volkswirte hatten hingegen mit 400.000 Anträgen gerechnet. Zudem sind die US-Verbraucherpreise im Juli stärker gestiegen als von Experten erwartet.

Massiv unter den Erwartungen der Volkswirte lag vor allem der "Philly Fed Index", der die wirtschaftliche Aktivität in der Region Philadelphia misst. Ein Wert über null Punkten deutet auf eine Expansion der Wirtschaftsaktivität hin, ein Wert unter null signalisiert einen Rückgang. Der entsprechende Index ist von plus 3,2 Punkten im Vormonat auf minus 30,7 Punkte gefallen.

Im Dow Jones konnten sich nur die Papiere von Wal Mart mit einem leichten Plus von 0,47 Prozent auf 51,79 Dollar in die Gewinnzone retten. Unter den einzelnen Sektoren präsentierten sich vor allem Finanzwerte schwach. Hier belastete einerseits die Unsicherheit über die Finanzstärke europäischer Banken. Zudem hatte das "Wall Street Journal" berichtet, die US-Aufsichtsbehörde prüfe nun aus Sorge vor einem Übergreifen der europäischen Schuldenkrise auf das US-Bankensystem das US-Geschäft von europäischen Banken. Allen voran brachen Citigroup um 6,26 Prozent auf 27,98 Dollar ein. Ebenfalls mit deutlichen Abschlägen verabschiedeten sich Bank of America (minus 6,03 Prozent auf 7,01 Dollar) aus dem Handel.

Im Technologiebereich mussten IBM (minus 4,46 Prozent) und Cisco (minus 5,30 Prozent) deutliche Kursabschläge einstecken. Zudem standen NetApp mit Unternehmenszahlen im Fokus. Der Spezialist für Datenspeicherlösungen verfehlte mit seinem Gewinn aus dem ersten Geschäftsquartal die Analystenschätzungen deutlich. Anleger quittierten das schwache Abschneiden mit einem beachtlichen Abschlag von 14,05 Prozent auf 35,76 Dollar.

Im späten Handelsverlauf zogen dann die Drittquartalszahlen von Hewlett Packard die Aufmerksamkeit auf sich. Neben dem im Rahmen der Erwartungen ausgefallenen Ergebnis sorgten vor allem die neuen Umstrukturierungspläne für Interesse. Der weltgrößte Computerhersteller hat nämlich bestätigt, sich möglicherweise von seinem PC-Geschäft zu trennen. Außerdem bestätigte der US-Konzern Gespräche über den Kauf des britischen Software-Spezialisten Autonomy. Zudem senkte das Unternehmen seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Jahr teils kräftig. HP-Aktien schlossen mit einem kräftigen Kursverlust von 5,99 Prozent bei 29,51 Dollar. (Forts.) teo



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