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Gillinger: ATX - das ist heute zu beachten: So weit das Auge reicht geht's abwärts

Das miese Wetter hat auch seine guten Seiten. Das Wochenende wird weniger herbeigesehnt als normalerweise. Gut so, denn der letzte Tag der Woche ist auch der entscheidendste, der mit den grössten Weichenstellungen. Auch, weil Österreichs Berichtssaison einen Zwischenspurt einlegt. Die Erste Group berichtet über ihr Q2 (die Schätzungen unter http://www.boerse-express.com/pages/1186489), Amag macht gleiches (worauf die Konkurrenz schliessen lässt unter http://www.boerse-express.com/pages/1186008 – 225 Millionen sagt jedenfalls der Bloomberg-Konsens zum Umsatz, 39, 1 beim EBITDA und 20,85 unterm Strich.

Der Blick über die Grenze bringt vielleicht wieder eine Weichenstellung – für die Bauzulieferer. Gestern enttäuschte Lafarge, St. Gobain überraschte – was macht heute HeidelbergCement? Dazu die Peergroup-Unternehmen Eni, Total, Endesa, EdF, PPR und Acerinox. Linde, EADS sowie Anglo American runden den europäischen Mikrotag ab. Heutige US-Vertreter: Amgen, Newmont Mining, Merck, Weyerhaueser, ITT, Chevron, First Solar --new_page-- Weichenstellung 1: Inflation Der grösste, oder zumindest der erste, Anstieg dürfte hinter uns liegen. Die Rohstoffpreise haben sich beruhigt, da kommt dann irgendwann der Basiseffekt zu tragen. Teilweise dürfte es Unternehmen aber auch schwer fallen, Preissteigerungen weiter zu geben, dort endet die Inflationskette im Unternehmen – Lafarge war gestern so zu deuten. Doch zu den Inflationszahlen. Heute beginnt die entsprechende Berichtssaison Europas für den Beginn des 2. Halbjahres. Spaniens VPI im Juli wird mit 2,8 nach 3,2 Prozent prognostiziert (09.00 Uhr), Italien (11.00 Uhr) mit 2,9 nach 3,0 und die Euroraum mit unveränderten 2,7 Prozent. Ja wir befinden uns über der Zielmarke der EZB, so ein Wert wie jetzt ist aber sicher nicht besorgniserregend zu nennen. Nicht so ganz reibungslos verläuft die Sache in den USA. Die PCE-Kernrate im Q2 um 14.30 Uhr soll eine deutliche Beschleunigung von 1,5 auf 2,3 Prozent bringen. Es handelte sich aber auch um einen früheren Zeitraum … --new_page-- Weichenstellung 2: Konjunktur Grossbritannien zeigte es vor, den westlichen Industriestaaten geht die Kohle aus – wie doppeldeutig ;-). Die Konjunktur ist mit immer weniger Dampf unterwegs, teils wird gar das Rezessionsgespenst heraufbeschworen. Wenigstens davon sind wir in EUROpa doch einiges entfernt. Aber auch hier qualmen die Schornsteine weniger. Um 15.00 Uhr veröffentlicht Belgien, gilt als guter EUROpa-Indikator, seine erste Schätzung zur BIP-Entwicklung im Q2. 1,1 Prozent QoQ waren es im Q1, diesmal sind 0,3 Prozent veranschlagt. Bereits eine halbe Stunde vorher blasen die USA zum Marsch, und veröffentlichen ihre BIP-Daten. 1,8 nach 1,9 Prozent QoQ sollen es sein. Dazu noch mit dem Chicago PMI für Juli um 15.45 Uhr der letzte grosse Teilindikator des nächstwöchigen ISM. 60,0 nach 61,1 Prozent sind erwartet. Weiters um 15.55 Uhr das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan (Juli), das mit 64,0 statt 63,8 Punkten in der Folgeschätzung gesehen wird. Um 16.00 Uhr werden wir dann doch noch ins Wochenende entlassen, mit dem NAPM Milwaukee (Juli): 56,9 nach 59,3 Punkten wären doch ein klarer Rückgang. Ruhig wird unser Wochenende trotzdem nicht. Die USA selbst sagen, am 2. August Pleite zu sein. Da ist nicht mehr viel Zeit, um sich im Streit um die Anhebung der Staatsschuldenobergrenze zu einigen. ein schönes Wochenende --new_page-- Was bisher geschah: 25. Jänner 2010 Kauf ATX XXL WAVE Put mit 24,2/24,4; Stopp-Loss 4800 Punkte (ISIN DE000DB91DA0) - verkauft - Gewinn 5,1% 28. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Call mit 5,52/5,72; Stopp-Loss 2070 Punkte (ISIN DE000B2QA21) – verkauft – Verlust 5,15% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Call mit 1,51/1,71; Stopp-Loss 2480 Punkte (ISIN DE000DB6G389) – ausgestoppt am 4.2. – Verlust 29,8% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Put mit 2,32/2,52; Stopp-Loss 2680 Punkte (ISIN DE000DB6A234) - verkauft - Gewinn 23,4% 7. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 12,14/12,26, Stopp-Loss 1230 Punkte (ISIN DE000DB4JAF5) verkauft - Gewinn: 1,5% 16. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 3,05/3,25; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) - verkauft - Verlust 7,2% 4. März: Kauf ATX XXL Wave Call mit 2,29/2,49; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) 10. März: Verkauf Hälfteposition Call DE000DB4QW56 - Gewinn 10,2% 29. März: Verkauf der zweiten Hälfte Call DE000DB4QW56 -Gewinn 37,4% 6. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 4,38/4,58; (ISIN DE000DB4QW56) 15. April: Verkauf der Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 13,21%. 21. April: Verkauf der zweiten Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 8,84%. 27. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 5,28/5,48; (ISIN DE000DB4QW56) - halbe Position (Stopp-Loss 2280) 28. April: Kauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) mit 2,69 auf 2,89 03. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) - Gewinn 10,03%. 10. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 6,25 auf 6,45 - halbe Position. 21. Mai Verkauf ATX XXL Wave Call (DE000DB4QW56) - Verlust 19,89% 25. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 26,28% 26. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 7,10 auf 7,30 7. Juni Verkauf WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 15,89% 7. Juni Kauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) mit 2,44 auf 2,64 - halbe Position. 8. Juni Verkauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) - Gewinn 1,89% 21. Juni Kauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) mit 2,40 - 2,60 24. Juni Verkauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) - Gewinn 22,31% 17. August Kauf WAVE XXL Put (DB96LA) um 5,83 17. August Kauf ATX WAVE XXL Call (DB9L3L) um 5,06 - Verkauf um 4,87 - Verlust 3,6 Prozent. 13. September Kauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) um 5,20. 8. Oktober Verkauf WAVE XXL Put (DB96LA) - Verlust 25,7% 30. November Verkauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) - Gewinn 21,3 Prozent. --new_page-- 8. Februar Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,42. 14. Februar Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,62. 21. Februar Verkauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,53 Gewinn über beide Positionen 0,7 Prozent 15. März Kauf ATX WAVE XXL Call DE000DB9L3L5 zu 4,60 16. März Verkauf ATX WAVE XXL Call DE000DB9L3L5 zu 4,93 - Gewinn 7,2 Prozent. 6. April Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DB9L3L5) zu 6,62. 23.5 Verkauf ATX WAVE XXL Call (DE000DB9L3L5) zu 5,38 - Verlust 18,73 Prozent. --new_page-- Was wurde bisher gelernt? Risiko und spekulieren sind Tabus. Der "Bauch" gehört ausgeschaltet Der ATX macht bei einem RSI von etwa 40 regelmässig halt und strebt wieder nach oben. Divergenzen zwischen der Entwicklung von RSI und ATX sind ernst zu nehmen. Bei Produkten mit eingebautem Stopp-Loss-Kurs darf es keinen Zeitmangel geben. --new_page-- Rein um nicht mit einem heimischen Anbieter in den ‚Clinch’ zu kommen, bediene ich mich zumindest in einem ersten Schritt einzig im Produktsortiment der Deutsche Bank, mit dem Nachteil, dass es im Vergleich klein ist. Auf den ATX gibt es von der Deutsche Bank sogenannte WAVEs, XXL steht dann zumeist für endlose Laufzeit (siehe http://www.xmarkets.at). Als kleine Besonderheit weisen diese Papiere einen Hebel sowie eine Knock-out-Schwelle auf. Im „Handbuch“ ( Technical Analysis of the Futures Markets) steht, dass primäre Aufgabe ist, den langfristigen Trend des Marktes zu eruieren. Bloomberg liefert Daten bis 1986 – also bitte – siehe Chart.

Zweiter Schritt (laut Handbuch): Stimmt dieser langfristige mit dem mittelfristigen Trend überein? Und empfiehlt fünf Jahre (siehe Chart).

Lang- und Mittelfrist-Trend stimmen somit NICHT überein.

Der Mittelfristtrend ist dann noch im kurzfristigeren Neun-Monat-Bereich abzutesten (siehe Chart). Und warum das Ganze? Der Sinn eines Trendfolgers ist es, neue Trends schnellstmöglich zu identifizieren, das deckt der MACD ab. Im Gegensatz dazu ist der RSI ein Oszillator (misst Kursausschläge rund um ein statistisches Mittel), dessen Hauteinsatzgebiet der trendlose Markt ist. Während Trendphasen warnt ein Oszillator aber vor kurzfristigen Marktextrempunkten. Das muss noch keine Trendumkehr bedeuten, aber vielleicht etwas wie kurzfristige Gewinnmitnahmen.