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Gillinger: ATX - das ist heute zu beachten: Blick auf die Schuldenuhr

Heute nimmt endlich auch ein ATX-Schwergewicht mit realen Zahlen an der Berichtssaison zum Q2 teil. Beim Verbund geht der Bloomberg-Konsens davon aus, dass der Umsatz um 5,7 Prozent auf 816 Millionen Euro gestiegen, der Überschuss aber um 36,9 Prozent auf 57 Millionen gefallen ist - eine Folge der niedrigen Wasserführung von Österreichs Flüssen während der vergangenen Monate. Derzeit, soviel sei noch verraten, ist die Wasserführung wieder auf Normalniveau. Der 'ausländischen' Zahlenfront fehlt heute ein bisserl die Brisanz. Interessant ist aber sicher ArcelorMittal. Gestern schreckte US Steel die Branche mit einem sehr verhaltenen Ausblick auf, sollte der Marktführer in die gleiche Richtung tendieren, wird das auch die voestalpine tangieren. Der Rest ist verhalten interessant, Peugeot, Daimler und Valeo strahlen klarerweise auf die (Zuliefer-)Branche ab, von der wir ja einiges an der Börse haben. Aber nix im ATX. Der andere Rest besteht aus den Einzelereignissen (zu wenig Marktmacht) Acciona, Merck KGaA, Clariant, BAT und Saipem. Ähnlich ist das Bild in den USA: Auf MeadWestvaco schauen MMK-Aktionäre teils vielleicht noch, Moody's, Aetna, Dow Chemical, Boeing, Conoco Phillips sind dann wieder die Einzelereignisse. --new_page-- Kein Einzelereignis, sondern der Türöffner (und somit wieder doch?) für eine wirklich globale Krise, ist der weiter schwelende US-Schuldenstreit. Christine Lagarde, mahnte die USA zur raschen Beilegung des Streits: „Die Uhr tickt“. Wer mitverfolgen will, wie es um die US-Schulden gerade steht, und auch noch den Stand anderer Länder wie Österreich interessant findet, eine Linksammlung gibt es auf http://www.foonds.com/article/13448

Wie die Schulden wurde zuletzt auch die Inflation immer mehr. Doch Energiepreisentwicklung und die nachlassende Dynamik sprechen dafür, dass wir zumindest vorerst den Gipfel der Entwicklung gesehen haben. Deutschland wird im Juli weiter mit 2,4 Prozent erwartet. Das ist nicht ganz regelkonform, aber auch kein Ausschlussgrund. Denn die Geldmengen-Entwicklung M3 des Juni (um 10.00 Uhr) wird mit plus 2,3 nach 2,4 Prozent YoY sogar rückläufig gesehen, vor allem auf das EZB-Ziel von 4,1 Prozent.

Die USA stimmen uns heute auf das freitägige BIP-Event ein. Mit dem Beige Book und der Frage, ob der sechswöchige Konjunkturbericht Probleme in weiteren der 12 Fed-Distrikten sieht. Der Konsens geht bisher für das Q2 von plus 1,6 Prozent aus, 1,9 waren es im Q1. Und 3,1 im Q4. All das wird aber erst nach unserem Börseschluss (20.00 Uhr) bekannt, mit dem Beige Book. Bereits um 14.30 Uhr wird der Auftragseingang langlebiger Güter im Juni veröffentlicht. Erwartet werden plus 0,3 nach 2,1 Prozent, ex Transport 0,5 nach 0,7 Prozent. einen schönen Tag --new_page-- Was bisher geschah: 25. Jänner 2010 Kauf ATX XXL WAVE Put mit 24,2/24,4; Stopp-Loss 4800 Punkte (ISIN DE000DB91DA0) - verkauft - Gewinn 5,1% 28. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Call mit 5,52/5,72; Stopp-Loss 2070 Punkte (ISIN DE000B2QA21) – verkauft – Verlust 5,15% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Call mit 1,51/1,71; Stopp-Loss 2480 Punkte (ISIN DE000DB6G389) – ausgestoppt am 4.2. – Verlust 29,8% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Put mit 2,32/2,52; Stopp-Loss 2680 Punkte (ISIN DE000DB6A234) - verkauft - Gewinn 23,4% 7. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 12,14/12,26, Stopp-Loss 1230 Punkte (ISIN DE000DB4JAF5) verkauft - Gewinn: 1,5% 16. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 3,05/3,25; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) - verkauft - Verlust 7,2% 4. März: Kauf ATX XXL Wave Call mit 2,29/2,49; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) 10. März: Verkauf Hälfteposition Call DE000DB4QW56 - Gewinn 10,2% 29. März: Verkauf der zweiten Hälfte Call DE000DB4QW56 -Gewinn 37,4% 6. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 4,38/4,58; (ISIN DE000DB4QW56) 15. April: Verkauf der Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 13,21%. 21. April: Verkauf der zweiten Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 8,84%. 27. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 5,28/5,48; (ISIN DE000DB4QW56) - halbe Position (Stopp-Loss 2280) 28. April: Kauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) mit 2,69 auf 2,89 03. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) - Gewinn 10,03%. 10. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 6,25 auf 6,45 - halbe Position. 21. Mai Verkauf ATX XXL Wave Call (DE000DB4QW56) - Verlust 19,89% 25. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 26,28% 26. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 7,10 auf 7,30 7. Juni Verkauf WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 15,89% 7. Juni Kauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) mit 2,44 auf 2,64 - halbe Position. 8. Juni Verkauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) - Gewinn 1,89% 21. Juni Kauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) mit 2,40 - 2,60 24. Juni Verkauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) - Gewinn 22,31% 17. August Kauf WAVE XXL Put (DB96LA) um 5,83 17. August Kauf ATX WAVE XXL Call (DB9L3L) um 5,06 - Verkauf um 4,87 - Verlust 3,6 Prozent. 13. September Kauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) um 5,20. 8. Oktober Verkauf WAVE XXL Put (DB96LA) - Verlust 25,7% 30. November Verkauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) - Gewinn 21,3 Prozent. --new_page-- 8. Februar Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,42. 14. Februar Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,62. 21. Februar Verkauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,53 Gewinn über beide Positionen 0,7 Prozent 15. März Kauf ATX WAVE XXL Call DE000DB9L3L5 zu 4,60 16. März Verkauf ATX WAVE XXL Call DE000DB9L3L5 zu 4,93 - Gewinn 7,2 Prozent. 6. April Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DB9L3L5) zu 6,62. 23.5 Verkauf ATX WAVE XXL Call (DE000DB9L3L5) zu 5,38 - Verlust 18,73 Prozent. --new_page-- Was wurde bisher gelernt? Risiko und spekulieren sind Tabus. Der "Bauch" gehört ausgeschaltet Der ATX macht bei einem RSI von etwa 40 regelmässig halt und strebt wieder nach oben. Divergenzen zwischen der Entwicklung von RSI und ATX sind ernst zu nehmen. Bei Produkten mit eingebautem Stopp-Loss-Kurs darf es keinen Zeitmangel geben. --new_page-- Rein um nicht mit einem heimischen Anbieter in den ‚Clinch’ zu kommen, bediene ich mich zumindest in einem ersten Schritt einzig im Produktsortiment der Deutsche Bank, mit dem Nachteil, dass es im Vergleich klein ist. Auf den ATX gibt es von der Deutsche Bank sogenannte WAVEs, XXL steht dann zumeist für endlose Laufzeit (siehe http://www.xmarkets.at). Als kleine Besonderheit weisen diese Papiere einen Hebel sowie eine Knock-out-Schwelle auf. Im „Handbuch“ ( Technical Analysis of the Futures Markets) steht, dass primäre Aufgabe ist, den langfristigen Trend des Marktes zu eruieren. Bloomberg liefert Daten bis 1986 – also bitte – siehe Chart.

Zweiter Schritt (laut Handbuch): Stimmt dieser langfristige mit dem mittelfristigen Trend überein? Und empfiehlt fünf Jahre (siehe Chart).

Lang- und Mittelfrist-Trend stimmen somit NICHT überein.

Der Mittelfristtrend ist dann noch im kurzfristigeren Neun-Monat-Bereich abzutesten (siehe Chart). Und warum das Ganze? Der Sinn eines Trendfolgers ist es, neue Trends schnellstmöglich zu identifizieren, das deckt der MACD ab. Im Gegensatz dazu ist der RSI ein Oszillator (misst Kursausschläge rund um ein statistisches Mittel), dessen Hauteinsatzgebiet der trendlose Markt ist. Während Trendphasen warnt ein Oszillator aber vor kurzfristigen Marktextrempunkten. Das muss noch keine Trendumkehr bedeuten, aber vielleicht etwas wie kurzfristige Gewinnmitnahmen.