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Brezinschek: Nokia rutscht in die Verlustzone

Umsätze im Rahmen der ErwartungenDer weltweit (noch) größte Mobiltelefonhersteller Nokia hat heute Mittag etwas verspätet seine Zahlen zum zweiten Quartal 2011 präsentiert, welche umsatzseitig exakt im Rahmen der Analystenschätzungen lag. Der Gesamtumsatz ging um 7,3 % auf EUR 9,28 Mrd. zurück, der Konsensus lag bei EUR 9,3 Mrd. Der Nettogewinn von EUR 104 Mio. im Vorjahresquartal drehte in einen massiven Verlust von EUR 492 Mio. im Berichtsquartal, der Verlust je Aktie betrug 0,10 nach einem Gewinn je Aktie von EUR 0,06 im Vorjahr (Konsensus: EUR -0,05). Der dramatische Negativtrend in der Mobiltelefonsparte setzte sich unvermindert fort, der Spartenumsatz reduzierte sich um 19,6 % auf EUR 5,47 Mrd. Besonders massiv waren die Marktanteilsverluste bei Smartphones, wo der Umsatz um 32,4 % auf EUR 2,37 Mrd. zurückging und das abgesetzte Volumen um 33,7 % auf 16,7 Mio. Stück fast kollabierte. Die operative Marge in der Mobiltelefonsparte beträgt 6,7 % nach 9,5 % in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Hier spürt Nokia die besonders starke Konkurrenz speziell von Apple, Samsung und HTC. Besser lief es für die Finnen bei ihrer Netzwerksparte NSN, welche ein Umsatzwachstum von 19,8 % auf EUR 3,64 Mrd. berichten konnte. Trotz dieses dynamischen Umsatzwachstums gelang NSN keine Rückkehr in die Profitabilitätszone, das operative Minus reduzierte sich lediglich von EUR 179 Mio. auf EUR 111 Mio. Das Management hat angekündigt, die im Rahmen der Gewinnwarnung präzisierten Kosteneinsparungsziele in der Handsetsparte noch schneller erreichen zu wollen bzw. diese in der Höhe noch zu übertreffen. Nokia will in 2013 jetzt mehr als die zuvor anvisierte Kostenreduktion von EUR 1 Mrd. erzielen. Ausblick: Nokia sieht den Konkurrenzdruck bei Smartphones weiter anhalten und erwartet für das laufende dritte Quartal eine operative Marge für die gesamte Handsetsparte zwischen -2 % und +2 %, auf Grund der geringen Visibilität verzichtete Nokia jedoch auf eine Prognosebandbreite in puncto Umsatz und wählte auch eine ungewöhnlich große Bandbreite bei der operativen Marge. Die Aktie reagierte nach einem kurzen und starken Minus von über fünf Prozent mit einem Aufschlag von rd. vier Prozent auf die vorgelegten Quartalszahlen und den eingeschränkten Ausblick.