Goldman Sachs enttäuscht mit Q2-Gewinn
Goldman Sachs hat mit dem Gewinn für das zweite Quartal die Erwartungen der Analysten verfehlt. Die Erlöse im Anleihebereich gingen bei der fünftgrößten US-Bank nach Bilanzsumme stärker zurück als erwartet.
Der Nettogewinn kletterte 77 Prozent auf 1,09 Mrd. Dollar, was 1,85 Dollar je Aktie entspricht, wie die Bank mit Sitz in New York am Dienstag mitteilte. In der Vorjahresperiode hatte die Bank einen Gewinn von 613 Mill. Dollar ausgewiesen. Analysten hatten aktuell ein Ergebnis von 2,30 Dollar je Aktie erwartet. Ohne Berücksichtigung von Einmaleffekten 2010 fiel der Gewinn um 38 Prozent.
In den vergangenen fünf Jahren hatte Goldman unter Chairman und Vorstandschef Lloyd C. Blankfein im vierten Quartal 2008 den einzigen Verlust seit dem Börsengang verbucht, aber ebenso ein Rekordergebnis im Jahr 2009, bei dem der Handel 72 Prozent zum Erlös beitrug.
Goldman Sachs “ist vor allem eine auf den Handel ausgerichtete Bank und das vergangene Quartal war schwach”, sagte Matthew D. McCormick, Portfoliomanager bei Bahl & Gaynor Inc., vor Bekanntgabe der Zahlen. “Wenn sie es mit den Erlösen im Handel nicht schaffen, wo sollen sie es sonst schaffen?”
Der Aktienkurs von Goldman fiel im frühen Handel an der Wall Street zwei Prozent auf 126,40 Dollar. Seit Anfang des Jahres hat die Aktie 25 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Dagegen kommt der 81 Titel umfassende Standard & Poor’s 500 Financials Index auf ein Minus von rund acht Prozent.
Im vergangenen Jahr wurde das Ergebnis des zweiten Quartal durch einen 550 Mill. Dollar teuren Vergleich mit der US- Wertpapieraufsicht SEC belastet. Dazu kamen Kosten von 600 Mill. Dollar für die Übernahme der britischen Bonussteuer bei Goldman- Mitarbeitern. Ohne Berücksichtigung dieser Kosten hätte das Ergebnis bei 1,76 Mrd. Dollar oder 2,75 Dollar je Aktie gelegen.