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Gillinger: ATX - das ist heute zu beachten: Europäer werden zu Junkies

Ich wollte es nicht verschreien, aber können Sie sich erinnern?: „Wenn Moody's sein Portugal-Downgrade nicht anders motiviert kund tat, wird auch Irland bald an der Reihe sein. Bei Portugal glaubt Moody's nicht, dass es wie im Euro-Hilfspaket vorgesehen Mitte 2013 an den Kapitalmarkt zurückkehrt, und sieht eine Finanzierungslücke. Wie soll das Irland dann bereits Ende 2012 schaffen?“ - so hiess es im Wochenausblick – siehe http://www.boerse-express.com/pages/1182361

Was passierte gestern Abends? Moody's hat die Kreditwürdigkeit Irlands auf Ramschniveau herabgestuft - auf "Ba1". Der Ausblick bleibt negativ. Moody's begründete die Herabstufung mit der wachsenden Wahrscheinlichkeit, dass Irland weitere Finanzhilfen benötigt, bevor es an die Finanzmärkte zurückkehren kann.

Irland ist gegen Italien ein Nischenprodukt, doch jetzt haben wir bereits die PIGs auf Ramschniveau. Si würden da die Südländer sagen. Hoffen wir, dass wir nicht bald die PIIGS auf Ramschniveau haben - Junk wird auch dazu gesagt. Und so rennen immer mehr Einwohner von Junk-Staaten auf unserem Kontinent herum, Junkies ("von Geldspritzen abhängiger Europäer", Duden im Jahr 2020?) --new_page-- Damit wackelt nun auch, ob wir mit gestern den grössten Schrecken hinter uns haben. Oder war es nur der erste? Denn nachdem es in der Früh noch so aussah als würden die Bären jeden Bullen mit Haut und Haar auffressen wollen, blies der Rest dann doch noch zur Gegenattacke, womit sich das Minus an den Märkten im halbwegs erträglichen Rahmen hielt. Ohne neue Schreckensnachricht stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Gegenattacke weitergeht. Zum wahren Damoklesschwert wird daher mehr und mehr das US-Schuldenlimit. Noch sieht es so aus als ob ein paar `übermütige`Republikaner es darauf ankommen lassen wollen. Mit Vernunft hat das aber wenig zu tun. Sich prinzipiell gegen Steuererhöhungen zu stellen ist angesichts eines in der Geschichte der Menschheit so noch nie dagewesenen Schuldenbergs kaum zu verstehen; Noch dazu in einem Staat, der zu den steuerfreundlichsten des Erdballs zählt. Spannend wird der Tag für Techtitel angesichts der Quartalszahlen von ASML. Für einen „Tech-Laien“ wie meinerseits ist es schwer abzuschätzen ob da die Gewinnwarnungen diverser Elektronikanbieter wie Samsung und Philips Spuren hinterlassen. Lithografiesysteme für die Halbleiterindustrie sind die Spezialität der Niederländer. Diese braucht man in integrierten Schaltkreisen. Soweit so gut. Klar ist mir nur, dass ASML früher eine Philips-Tochter war, und sicher in die damalige Produktpalette passte.

Aus den USA melden sich nach Alcoa zwar die nächsten Zahlenleger, mit Marriott Int. und Yum! Brands gibt es aber gerade noch die zweite Reihe. Der ATX wird daher sicher wieder vor allem zum Spielball der stark gewichteten Finanzwerte. Mehr zum Wiener Leitindex unter http://www.be24.at/blog/entry/662019/atx-nach-oben-wird-es-verdammt-schwer --new_page-- Daten von der Konjunktur-Front gibt es natürlich auch. Spanien meldet seinen VPI im Juni und die Euroraum gibt Industrieproduktionsdaten vom Mai bekannt. Spanien ist eine Folgeschätzung und wird bei 3,0 Prozent liegen, die Industrieproduktion soll sich auf 0,4 Prozent MoM verdoppelt haben.

Die zuvor erwähnte US-Schuldenkrise wird jedenfalls zum Thema, hoffentlich aber erst eines für nach Börseschluss. Denn um 20.00 Uhr wird der monatliche Haushaltssaldo bekannt. 40 und mehr Milliarden sind da die Regel.Das in einem Staat, der stärkere Sparanstrengungen Europas fordert und selbst nach bisherigen Regeln (Schuldenlimit) Pleite ist.

Den Tag retten könnte auch China. Veröffentlicht wird etwa der EH-Umsatz YoY des Juni. Erwartet ist eine Steigerung von 16,9 auf 17,0 Prozent YoY was für einen starken Binnenkonsum spricht – das könnten wir positiv werten. Die Industrieproduktion – im Mai – soll sich zwar von 13,3 auf 13,1 Prozent abgeschwächt haben, ist aber auch nicht schlecht. Bleibt das BIP im Q2: 9,3 nach 9,7 Prozent sind veranschlagt.

Einen weniger schweisstreibenden Tag als gestern, vor allem an der Börse --new_page-- Was bisher geschah: 25. Jänner 2010 Kauf ATX XXL WAVE Put mit 24,2/24,4; Stopp-Loss 4800 Punkte (ISIN DE000DB91DA0) - verkauft - Gewinn 5,1% 28. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Call mit 5,52/5,72; Stopp-Loss 2070 Punkte (ISIN DE000B2QA21) – verkauft – Verlust 5,15% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Call mit 1,51/1,71; Stopp-Loss 2480 Punkte (ISIN DE000DB6G389) – ausgestoppt am 4.2. – Verlust 29,8% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Put mit 2,32/2,52; Stopp-Loss 2680 Punkte (ISIN DE000DB6A234) - verkauft - Gewinn 23,4% 7. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 12,14/12,26, Stopp-Loss 1230 Punkte (ISIN DE000DB4JAF5) verkauft - Gewinn: 1,5% 16. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 3,05/3,25; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) - verkauft - Verlust 7,2% 4. März: Kauf ATX XXL Wave Call mit 2,29/2,49; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) 10. März: Verkauf Hälfteposition Call DE000DB4QW56 - Gewinn 10,2% 29. März: Verkauf der zweiten Hälfte Call DE000DB4QW56 -Gewinn 37,4% 6. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 4,38/4,58; (ISIN DE000DB4QW56) 15. April: Verkauf der Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 13,21%. 21. April: Verkauf der zweiten Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 8,84%. 27. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 5,28/5,48; (ISIN DE000DB4QW56) - halbe Position (Stopp-Loss 2280) 28. April: Kauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) mit 2,69 auf 2,89 03. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) - Gewinn 10,03%. 10. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 6,25 auf 6,45 - halbe Position. 21. Mai Verkauf ATX XXL Wave Call (DE000DB4QW56) - Verlust 19,89% 25. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 26,28% 26. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 7,10 auf 7,30 7. Juni Verkauf WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 15,89% 7. Juni Kauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) mit 2,44 auf 2,64 - halbe Position. 8. Juni Verkauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) - Gewinn 1,89% 21. Juni Kauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) mit 2,40 - 2,60 24. Juni Verkauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) - Gewinn 22,31% 17. August Kauf WAVE XXL Put (DB96LA) um 5,83 17. August Kauf ATX WAVE XXL Call (DB9L3L) um 5,06 - Verkauf um 4,87 - Verlust 3,6 Prozent. 13. September Kauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) um 5,20. 8. Oktober Verkauf WAVE XXL Put (DB96LA) - Verlust 25,7% 30. November Verkauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) - Gewinn 21,3 Prozent. --new_page-- 8. Februar Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,42. 14. Februar Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,62. 21. Februar Verkauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,53 Gewinn über beide Positionen 0,7 Prozent 15. März Kauf ATX WAVE XXL Call DE000DB9L3L5 zu 4,60 16. März Verkauf ATX WAVE XXL Call DE000DB9L3L5 zu 4,93 - Gewinn 7,2 Prozent. 6. April Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DB9L3L5) zu 6,62. 23.5 Verkauf ATX WAVE XXL Call (DE000DB9L3L5) zu 5,38 - Verlust 18,73 Prozent. --new_page-- Was wurde bisher gelernt? Risiko und spekulieren sind Tabus. Der "Bauch" gehört ausgeschaltet Der ATX macht bei einem RSI von etwa 40 regelmässig halt und strebt wieder nach oben. Divergenzen zwischen der Entwicklung von RSI und ATX sind ernst zu nehmen. Bei Produkten mit eingebautem Stopp-Loss-Kurs darf es keinen Zeitmangel geben. --new_page-- Rein um nicht mit einem heimischen Anbieter in den ‚Clinch’ zu kommen, bediene ich mich zumindest in einem ersten Schritt einzig im Produktsortiment der Deutsche Bank, mit dem Nachteil, dass es im Vergleich klein ist. Auf den ATX gibt es von der Deutsche Bank sogenannte WAVEs, XXL steht dann zumeist für endlose Laufzeit (siehe http://www.xmarkets.at). Als kleine Besonderheit weisen diese Papiere einen Hebel sowie eine Knock-out-Schwelle auf. Im „Handbuch“ ( Technical Analysis of the Futures Markets) steht, dass primäre Aufgabe ist, den langfristigen Trend des Marktes zu eruieren. Bloomberg liefert Daten bis 1986 – also bitte – siehe Chart.

Zweiter Schritt (laut Handbuch): Stimmt dieser langfristige mit dem mittelfristigen Trend überein? Und empfiehlt fünf Jahre (siehe Chart).

Lang- und Mittelfrist-Trend stimmen somit NICHT überein.

Der Mittelfristtrend ist dann noch im kurzfristigeren Neun-Monat-Bereich abzutesten (siehe Chart). Und warum das Ganze? Der Sinn eines Trendfolgers ist es, neue Trends schnellstmöglich zu identifizieren, das deckt der MACD ab. Im Gegensatz dazu ist der RSI ein Oszillator (misst Kursausschläge rund um ein statistisches Mittel), dessen Hauteinsatzgebiet der trendlose Markt ist. Während Trendphasen warnt ein Oszillator aber vor kurzfristigen Marktextrempunkten. Das muss noch keine Trendumkehr bedeuten, aber vielleicht etwas wie kurzfristige Gewinnmitnahmen.