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Lohrke: US-Arbeitsmarktzahlen enttäuschend; US-Konsumkredite stark steigend; Drohende Italien-Herabstufung belastet; Tokyo im Minus; Japanische Staatsanleihen gesucht; Monsanto an Sinochem interessiert

Globalyze Marktbericht

 

Die am Freitag veröffentlichten schwachen Arbeitsmarktzahlen holten die Sorgen über die weitere Wirtschaftsentwicklung in den USA wieder hervor. Mit 18.000 neuen Jobs im Juni lag die Zahl weit unter den Erwartungen. Auch stieg die Arbeitslosenrate auf 9,2 %. Demzufolge waren US-Staatsanleihen als safe haven gesucht. Der Zins der 10-jährigen fiel von 3,151 % auf 3,014 %. Auch Gold legte um +0,7 % auf 1.541,20 Dollar je Unze zu. Das Rohöl erhielt mit einem Rückgang um -2,5 % auf 96,20 Dollar je Barrel einen ordentlichen Dämpfer. Andererseits stiegen die Konsumentenkredite, die auch die Kreditkartendispos berücksichtigen, so stark wie seit 33 Monaten nicht mehr. Insofern gibt es Stimmen auf dem Parkett der Wall Street, die viele Aktien vor allem in den weniger konjunktursensitiven Bereichen als deutlich unterbewertet sehen. Der Dow verlor -0,49 % (12.657), der Nasdaq -0,45 % (2.859) und der S&P 500 um -0,90 % (655,29).

 

In Frankfurt waren die Sorgen um Italien und eine drohende Bonitätsabstufung durch die Ratingagenturen vorherrschend. Demzufolge gaben Bank- und Versicherungsaktien nach. Die italienische Unicredit rauschte deutlich nach unten. Im Dax, der um -0,92 % (7.402) einbrach, gaben, die Deutsche Bank AG um -2,37 %, die Allianz SE um -1,61 % und -die Commerzbank AG um -1,06 % nach. Obwohl die Umsätze an der Terminbörse Eurex am Freitag fielen, war die Deutsche Börse AG mit +0,89 % der große Dax-Gewinner. Der Technologieindex Tec Dax gab ebenfalls um -1,30 % (898,87) nach. Größte Gewinner waren Adva Optical Networking mit +1,48 % vor Phoenix Solar AG mit +1,16 %. Mit -5,46 % und -4,78 % waren Süss Microtec und Centrotherm Photovoltaik die größten Verlierer. Der C Dax gab um -0,90 % (655,29) nach.

 

In Tokyo gab der Nikkei aufgrund der schlechten Vorgaben der Wall Street um -0,67 % auf 10.069 Punkte nach. Auch belastete die steigende Inflation in China. Fast alle 33 Branchenindices lagen diesmal im Minus, angeführt von Wertpapieren, Versicherungen und Fischerei und Forsten. Gewinner waren Elektrizität und Gas, Einzelhandel und Landtransporte. Wegen des stärkeren Yen kamen auch die Exportwerte wie Canon wieder unter Druck. Elpida verlor -8,7 %. Der Druckerhersteller Seiko Epson fiel um 31 Yen, nachdem das Unternehmen einen wahrscheinlichen Gewinneinbruch von -60 % meldete. Tokyo Electron gaben wegen schwächer als erwarteter Auftragseingänge im 2. Quartal um -2,4 % nach. Honda Motor gab ebenfalls nach, als durchsickerte, dass das Unternehmen in der Automobilsparte erstmals seit 1991 möglicherweise einen Verlust von -70 Mio. Yen schreiben wird.

 

Globalyze Pressetour

 

Indische HDFC Gewinn steigt um +22 %. Indiens größte Hypothekenbank steigerte aufgrund einer starken, um +22 % gestiegenen Nachfrage nach Darlehen den Gewinn um +22 % auf 8,45 Mrd. Rupien (=190,5 Mio. Dollar).

 

Standpunkt: Das Geschäft läuft trotz der Zinserhöhungen durch die Zentralbank (75 Basispunkte in den letzten drei Monaten) weiter recht gut. Und da die Qualität der Darlehen recht gut ist, was die Absenkung der Vorsorge von 0,89 % auf 0,83 % der Gesamtdarlehen wiederspiegelt, wird das vorerst auch weiter so bleiben.

 

Monsanto und Sinochem in Gesprächen. Weil Sinochem seine landwirtschaftliche Expertise weiter ausbauen möchte, könnten die Gespräche mit Monsanto trotz Dementis letztlich in einem Joint Venture enden.

 

Standpunkt: Mit einer Marktkapitalisierung von 40 Mrd. Dollar beherrscht Monsanto die Biotechnologie im Bereich Getreide. So hält Monsanto in den USA 90 % aller Patente für Sojabohnen und 80 % aller Patente für Mais. Die in Peking beheimatete und 1950 gegründete Sinochem ist ein großer Saatproduzent und der größte chinesische Importeur und Verteiler von Düngemitteln. Obwohl China der weltweit größte Produzent von Weizen und Reis ist und hinter der USA der zweitgrößte Produzent von Mais produziert das Land nicht genug. Weil es zu wenig anbaubare Flächen besitzt. Und so ist die Erhöhung der Produktivität das einzige Mittel den Ausstoß zu erhöhen. Während nämlich die USA im Schnitt 158 Bushel je Acre produziert, sind es in China nur 85 Bushel je Acre. Was die Avancen von Sinochem erklärt.

 

Ausländer kaufen japanische Staatsanleihen. Die Nettokäufe von kurzfristigen Staatsanleihen durch Ausländer sind in der ersten Jahreshälfte gegenüber dem Vorjahr um +11,4 % auf ein Rekordvolumen von 49,9 Billionen Yen gestiegen.

 

Standpunkt: Wie man hört fließt Geld aus China und den Ölgeld aus dem Mittleren Osten nach Japan. Aber auch Amerikaner kaufen zunehmen Yen-Anleihen. Dazu kommen Käufe von Zentralbanken, die damit ihre Währungsreserven diversifizieren. Übrigens steigt nicht nur die Nachfrage nach kurzfristigen Anleihen. Auch die Nettokäufe mittelfristiger Bonds steigen im vierten Monat in Folge.

 

Regierung will an Dividenden ran. Nun will die Regierung auch noch in die Dividendenpolitik der Unternehmen eingreifen. Langjährige Aktionäre sollen höhere Dividenden als kurzfristige Aktionäre bekommen. Unsinn hat Methode.

 

Standpunkt: Diese Maßnahme zeigt erneut, dass unsere Regierung keine Ahnung von Wirtschaftspolitik und wenig mit den Grundprinzipien der Sozialen Marktwirtschaft gemein hat. Um die Menschen in mittelfristig in Aktien zu bekommen, sollte sie erst einmal aufhören negativ über Spekulation zu reden. Dann sollte mehr Wettbewerb ins System lassen. Strukturelle Anpassungen wären da dringend notwendig. Jedenfalls sollte sich eine Regierung aus der Dividendenpolitik von Gesellschaften heraushalten. Diese ist nämlich ureigenste Sache der Unternehmen. Also Finger weg!

 

Einstellungen in Indien nehmen zu. Im 2. Quartal haben die Einstellungsaktivitäten in Indien im IT-Sektor +32 %, im Konsumentengüterbereich +21 % und im Banksektor um +19 % zugenommen.

 

Standpunkt: In Indien wird derzeit in allen Bereichen weiter eingestellt. Während die IT ganz vorne ist, liegt der Auto- und Telekommunikationssektor mit +14 % bzw. +12 % relativ weit hinten. Diese Zahlen sind ein Hinweis, wo in Indien derzeit Geld verdient wird.

 



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