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Raiffeisen-Börsenews: Griechisches Drama, Akt 139

Am Freitag hofften ja noch alle Marktteilnehmer nach dem Auftritt des europäischen Traum-Rettungs-Paares Merkel/Sarkozy auf eine schnelle Rettung Griechenlands - am Montag waren alle Vorzeichen rot, der Kongress hatte getanzt, passiert ist nichts, die Märkte sind enttäuscht.

Der ATX schloss am Montag mit -1,36% bei 2670 Punkten. Der einzige positive Wert war Telekom mit +0,27 vor Conwert Immobilien mit -0,34 und OMV mit -0,69%. Ganz unten standen Zumtobel mit -2,63, Andritz mit -3,64 und Intercell mit -4,44%.

Post-Vorstand Peter Umundum hat in der Vorwoche sein Depot mit weiteren 1230 Post-Aktien aufgefüllt. Er zahlte 21,7 Euro je Papier. Zu Jahresbeginn hatte er bereits 1110 Aktien erstanden, im Mai 1554 Papiere. Post-Chef Georg Pölzl hat heuer erst 2000 Aktien gekauft, zuletzt am 9. Mai 500 Stück zu je 22 Euro. Der Finanzmarktaufsicht gemeldet wurde auch eine Transaktion bei OMV. Vorstand Werner Auli übte am 16. Juni 5760 Aktienoptionen (Strike 16,368 Euro) in Cash aus. Schlusskurs an diesem Tag war 28,60 Euro.

Der Leiter von Raiffeisen Research Peter Brezinschek bringt in den Raiffeisen-Börsenews weitere Impressionen zur Griechenland-Krise. "Bis Mitte Juli wird es wohl keine detaillierte Lösung geben", fürchtet er Dammbrüche in Irland und Portugal, würde man die Griechen nicht ernsthaft dazu mahnen, ihren Beitrag zu leisten. "Dass das Wachstumsmodell Griechenland seit einiger Zeit nicht funktioniert, gehört stärker thematisiert - nicht ,nur' das Schuldenproblem." Reinhören!

Der DAX erholte sich am Montag gegen Ende deutlich und schloss mit nur einem kleinen Minus von -0,19% bei 7150 Punkten. "Noch zu Mittag sah das Bild noch sehr düster aus", berichtet Holger Scholze vom Parkett. Bester Wert im DAX war Volkswagen mit +1,3 vor Lufthansa mit +1,03 und ThyssenKrupp mit +0,79%. Zu den grössten Verlierern zählten E.on mit -1,01, Commerzbank mit -1,17 und RWE mit -1,55%.

+) Das Übernahmenangebot von VW von 95 Euro je Stammaktie ist nach den Worten von MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen nicht angemessen. Die Aktionäre des Nutzfahrzeugherstellers sollten deshalb ihre Anteile behalten. Das Unternehmen plane mit einem Rekordjahr, zudem zeichne sich eine Lösung im Streit um Ferrostaal ab.
+) Der chinesische PC-Gigant Lenovo sieht sich bei der geplanten Übernahme von Medion im Plan. Lenovo-Manager Milo van Duijl sagte, dass der chinesische Konzern die Übernahme bis zum 1. September abschliessen will. Eine Zusammenlegung mit der Marke Idea, unter der Lenovo das Endkundegeschäft betreibt, sei allerdings nicht geplant. Mit Idea werden Elektronik-Fachmärkte beliefert, während Medion vor allem bei Aldi oder Tchibo positioniert ist.
+) Der Autozulieferer Elring-Klinger erhöht bereits zum dritten Mal in diesem Jahr die Umsatz- und Gewinnerwartungen. Das Unternehmen hatte schon in der Krise eine herausragende Rentabilität.
+) Die beiden Mobilfunkanbieter Freenet und Drillisch erwägen (erneut) einen Zusammenschluss. Drillisch ist bereits massgeblich an Freenet beteiligt.

An den anderen europäischen Börsen verlor der EuroStoxx 50 -0,7% bei einem Schlussstand von 2748 Zählern und der Londoner FTSE 100 fiel um -0,38% auf 5693 Punkte.

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der Raiffeisen Bank International AG. Der Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten:
http://www.rbinternational.com/boersenews

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