, boerse-express
Das Übernahmekarussell nimmt Fahrt auf
Kalt-warm für Anleger in der Holzindustrie bzw. nachgelagerten Branchen. Zuletzt sorgte die chinesische Sino Forest für grosses Unbehagen. Bei manchen Börsengängen chinesischer Unternehmen an ausländischen Börsen soll es zu Betrug gekommen sein. Die Sino-Forest Corporation soll mit dem Fall Madoff vergleichbar sein, heisst es teilweise. Das ist "starker Tobak" und liess die Sino-Aktie einbrechen.
Doch es gibt auch Stimmungsaufhellendes zu berichten. Montagabend nach Börsenschluss veröffentlichte International Paper ein Übernahmeangebot über 30,6 US-Dollar je Aktie für seinen Wettbewerber Temple-Inland. Das entspricht einem Aufschlag von 44! Prozent gegenüber dem letzten Schlusskurs des erhofften Zukaufs. Die Braut ist aber (noch) nicht heiratswillig; Temple-Inland wies die Übernahmeofferte in einer Aussendung als "feindlich" und "opportunistisch" zurück. Man habe die Offerte gemeinsam mit externen Beratern geprüft und ist zu dem Schluss gekommen, dass der gebotene Übernahmepreis nicht den wahren Unternehmenswert widerspiegelt.
International Paper dürfte nicht der letzte Grosse der Branche sein, der sich nach Verstärkung umsieht. Denn die Unternehmen freuen sich zwar über hohe Aufträge, kämpfen aber zugleich mit einem Problem: Die Branche ist sehr energieintensiv. In Summe drücken die hohen Rohstoffpreise auf die Marge. So liegen etwa die Erzeugerpreise für die deutschen Papierhersteller laut Statistischem Bundesamt bereits über dem Vorkrisenniveau, die Verkaufspreise konnten aber nicht entsprechend angehoben werden.
Doch angesichts steigender Nachfrage werden die Abnehmer der Papier- und Holzindustrie immer öfter mit Preiserhöhungen konfrontiert. Besonders gut schaffte die Preisweitergabe im Vergleich Mayr-Melnhof. Die Österreicher sind damit auch gut wie kaum ein anderer Konzern durch die Krise gekommen - rote Zahlen etwa gab es nie. "Beide Segmente, MM Karton und MM Packaging, haben sich weiterhin gut behauptet und verzeichneten in den ersten drei Monaten nahezu Vollauslastung", heisst es im Q1-Report. Aber auch: "Die Weitergabe der weiterhin zum Teil stark steigenden Inputpreise, vor allem bei Fasern, Transport und Chemikalien, ist eine grosse Herausforderung. Der Druck auf die Margen wird damit ab dem zweiten Quartal deutlich zunehmen."
International Paper sucht das Heil in weiterer Grösse und der Portfolioabrundung, Mayr-Melnhof will den Anteil der Umsätze in Emerging Markets steigern - und ist im Vergleich zur Peergroup auch günstiger bewertet (siehe Grafik). Das korreliert mit den Empfehlungen der Analysten: Im Schnitt wird das Kursziel auf 91,4 Euro taxiert, was einem Potenzial von etwas mehr als zehn Prozent entspricht. Bei Goldman Sachs spricht man überhaupt bereits von dreistelligen Kursen - charttechnisch ginge sich das aus ...
Doch es gibt auch Stimmungsaufhellendes zu berichten. Montagabend nach Börsenschluss veröffentlichte International Paper ein Übernahmeangebot über 30,6 US-Dollar je Aktie für seinen Wettbewerber Temple-Inland. Das entspricht einem Aufschlag von 44! Prozent gegenüber dem letzten Schlusskurs des erhofften Zukaufs. Die Braut ist aber (noch) nicht heiratswillig; Temple-Inland wies die Übernahmeofferte in einer Aussendung als "feindlich" und "opportunistisch" zurück. Man habe die Offerte gemeinsam mit externen Beratern geprüft und ist zu dem Schluss gekommen, dass der gebotene Übernahmepreis nicht den wahren Unternehmenswert widerspiegelt.
International Paper dürfte nicht der letzte Grosse der Branche sein, der sich nach Verstärkung umsieht. Denn die Unternehmen freuen sich zwar über hohe Aufträge, kämpfen aber zugleich mit einem Problem: Die Branche ist sehr energieintensiv. In Summe drücken die hohen Rohstoffpreise auf die Marge. So liegen etwa die Erzeugerpreise für die deutschen Papierhersteller laut Statistischem Bundesamt bereits über dem Vorkrisenniveau, die Verkaufspreise konnten aber nicht entsprechend angehoben werden.
Doch angesichts steigender Nachfrage werden die Abnehmer der Papier- und Holzindustrie immer öfter mit Preiserhöhungen konfrontiert. Besonders gut schaffte die Preisweitergabe im Vergleich Mayr-Melnhof. Die Österreicher sind damit auch gut wie kaum ein anderer Konzern durch die Krise gekommen - rote Zahlen etwa gab es nie. "Beide Segmente, MM Karton und MM Packaging, haben sich weiterhin gut behauptet und verzeichneten in den ersten drei Monaten nahezu Vollauslastung", heisst es im Q1-Report. Aber auch: "Die Weitergabe der weiterhin zum Teil stark steigenden Inputpreise, vor allem bei Fasern, Transport und Chemikalien, ist eine grosse Herausforderung. Der Druck auf die Margen wird damit ab dem zweiten Quartal deutlich zunehmen."
International Paper sucht das Heil in weiterer Grösse und der Portfolioabrundung, Mayr-Melnhof will den Anteil der Umsätze in Emerging Markets steigern - und ist im Vergleich zur Peergroup auch günstiger bewertet (siehe Grafik). Das korreliert mit den Empfehlungen der Analysten: Im Schnitt wird das Kursziel auf 91,4 Euro taxiert, was einem Potenzial von etwas mehr als zehn Prozent entspricht. Bei Goldman Sachs spricht man überhaupt bereits von dreistelligen Kursen - charttechnisch ginge sich das aus ...
Relevante Links: Mayr-Melnhof Karton AG