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Morrien: Value-Analyse und Charttechnik: Das Beste aus 2 Welten

Newsletter vom 3.6.2011

Liebe Schlussgong-Leser,

die Aktienkurse springen in diesen Tagen und Wochen wie eine Flummi hin und her. Erst der Japan-Crash im März, dann die schnelle Erholung. Heute ging es noch schneller: Erst der kleine DAX-Absturz nach Veröffentlichung der neuesten US-Arbeitsmarktdaten, dann die Erholung, als bekannt wurde, dass Griechenland mit weiteren 12 Mrd. Euro rechnen kann. Die drohende Zahlungsunfähigkeit und Umschuldung ist damit (vorerst) vom Tisch.

Die Aktionäre erleben eine Achterbahnfahrt. Es geht ständig rauf und runter. Auf der einen Seite die Schuldenkrise mit all ihren Begleiterscheinungen, auf der anderen Seite rasant steigende Unternehmensgewinne, die ohne Störfeuer sogar einen DAX-Stand von 9.000 zulassen würden.

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Fundamentale Daten sprechen für steigende Kurse

Speziell in Deutschland erleben wir aktuell einen Konjunktur-Aufschwung XXL. Wer 2009 öffentlich gesagt oder geschrieben hätte, dass 2 Jahre später die Arbeitslosenzahl in Deutschland unter die Marke von 3 Millionen fällt, wäre ausgelacht worden (im günstigsten Fall).

Und die «Party» geht weiter. Die für Deutschland so wichtige Maschinenbaubranche meldet eine Auftragsflut. Obwohl das Basisjahr 2010 bereits gut lief, sind noch immer zweistellige Wachstumsraten Standard. Im April verbuchte die Branche real 22% mehr Aufträge als im Vorjahresmonat.

Dieses Wachstum ist noch nicht in den Aktienkursen enthalten. So kommt zum Beispiel die Gesco AG, die ich Ihnen hier im Schlussgong vor wenigen Tagen vorgestellt habe, auf ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis von nur 10,5. Die Bewertung lässt noch viel Platz für steigende Kurse.

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Charttechnik zeigt erste Warnsignale

Weniger sonnig sieht es aus, wenn wir die Charttechnik betrachten. Noch ist alles im grünen Bereich. Sollte aber der DAX die Unterstützungen im Bereich 6.950 bis 7.000 reißen, kann es ein ungemütlicher Börsensommer werden.

Warum die Kurse abbröckeln, interessiert die Charttechniker herzlich wenig. Ihr Motto lautet: Der Chart (der Markt) hat immer Recht. Die Kurse bewegen sich in die richtige Richtung, die passenden Meldungen folgen dann mit zeitlicher Verzögerung.

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Aktien sind Beteiligungen an Unternehmen

Ich muss gestehen, dass ich im direkten Vergleich die fundamentale Analyse bevorzuge. Wenn die Umsatz- und Gewinnentwicklung stimmt, der Cashflow einen hohen Mittelzufluss anzeigt, die Eigenkapital-Quote deutlich über 30% liegt und die Finanzlage eine üppige Dividenden-Rendite erlaubt, fühle ich mich mit einer Aktien-Position im Depot sehr gut aufgestellt.

Bauchschmerzen würde es mir dagegen bereiten, eine Aktie zu kaufen, nur weil der Kurs steigt und die charttechnischen Signale auf Grün stehen. Ich betrachte Aktien als Unternehmensbeteiligungen. Bevor ich Geld investiere, möchte ich mich von der Qualität des Unternehmens überzeugen. Die Fundamental-Analyse und die Value-Tipps eines Warren Buffett liefern mir das passende Instrument für die Aktien-Auswahl.

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Charttechnik bietet passende Antworten

In den vergangenen 20 Jahren habe ich aber auch gelernt, dass die Charts nicht lügen. So kaufe ich keine Aktien, wenn die Kurse stark fallen, auch wenn die fundamentalen Daten ein «Strong Buy» signalisieren. Zu oft hat die Praxis gezeigt, dass rückblickend der Kurssturz gerechtfertigt war (haben Insider frühzeitig verkauft und so die fallenden Kurse eingeleitet?).

Ich gehöre daher nicht zu den Analysten, die aus dem Börsengeschäft eine Glaubensfrage machen. Es gibt nicht den einen richtigen Weg zum Börsenerfolg. Fundamentale Analyse und Charttechnik lassen sich wunderbar vereinen. Nur die Schwerpunkte sind variabel.

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Seminar vereint beide Analyse-Werkzeuge

Seit einigen Jahren arbeite ich eng mit Charttechnikern zusammen. Wenn ich eine fundamental günstig bewertete Aktie finde, frage ich diese Charttechniker um Rat, ob auch die «technische Seite» OK ist - und umgekehrt.

So ist auch die Idee entstanden, zusammen Seminare zu veranstalten. Vor rund 2 Jahren haben wir zum ersten Mal «Das Beste aus 2 Börsen-Welten» präsentiert. Ende Juni folgt jetzt die Fortsetzung. Jörg Mahnert, Chefredakteur von «Point&Figure Traders» und «Chartanalyse-Trends» führt in die Welt der Charttechnik ein, ich werde versuchen, die Welt der Bilanzen zu erklären.

Falls Sie diese spannende Kombination aus Charttechnik und fundamentaler Analyse reizt, finden Sie hier alle Informationen zu diesem Seminar: http://www.gevestor.de/reisen-seminare/einladung.html