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Gelfarth: National Semiconductor: Timing ausgesetzt

Texas Instruments (TI) will NSM übernehmen und 6,5 Mrd $ oder 25 $ pro Aktie bezahlen, was einem Aufschlag von mehr als 70% entspricht. Viel Geld angesichts schrumpfender Umsätze in den vergangenen Jahren und einer sehr volatilen Gewinnentwicklung. Dennoch ist NSM ähnlich rentabel wie TI.

Der Deal ist aber noch nicht in trockenen Tüchern. Aktionäre und Wettbewerbshüter müssen noch zustimmen. Besonders die Kartellbehörden werden genau hinsehen. Denn TI ist führend bei analogen und integrierten Prozessoren und beherrscht nach eigenen Angaben 14% des Marktes. NSM kommt auf 3%.

Wir erwarten eine Genehmigung unter Auflagen. Eigentlich würden sich beide Konzerne gut ergänzen. Während TI vor allem Chips für Konsumgüter herstellt, beliefert NSM vorrangig die Industrie. Es gibt aber auch Stimmen, die die Übernahme für wenig sinnvoll halten. NSM hat in den letzten 5 Jahren stetig Marktanteile verloren. Zudem gibt es Überschneidungen in der Produktpalette. Das Erzielen von Synergien ist daher schwierig.

Im 3. Quartal hat NSM jedenfalls enttäuscht. Der Gewinn stieg zwar um 11,7% auf 59,4 Mio $, der Umsatz gab aber um 5% auf 344 Mio $ nach, im Vergleich zum 2. Quartal sogar um 12%. Grund war vor allem die geringere Nachfrage nach Mobilfunkgeräten nach dem Weihnachtsgeschäft. Im 4. Quartal will der Konzern 360 bis 370 Mio $ umsetzen und eine Bruttomarge von 66 bis 67% erreichen. Im 3. Quartal waren es 66,5% und nach 9 Monaten 68,9%. Sollte es wie geplant in den kommenden 6 bis 9 Monaten zum Abschluss der Übernahme kommen, werden wir die Beobachtung von NSM beenden. Das Timing setzen wir aus.



Porträt: National Semiconductor (NSM) ist auf analoge elektrische Bauelemente spezialisiert. Das Angebot umfasst Power- Management-Bausteine, Audio- und Operationsverstärker, Kommunikationsschnittstellen-Produkte, Displaytreiber und Datenwandler. Marktsegmente sind Mobiltelefone, Displays, Medizintechnik, Automobil- und Industrieelektronik sowie der Bereich Mess- und Prüftechnik. HV: September 2011



Hinweis: Für den Inhalt dieser Publikation können wir keine Haftung übernehmen, obwohl er auf Informationen beruht, die wir als zuverlässig erachten. Analysen: Gelfarth & Dröge Research.