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Raiffeisen-Börsenews: Europas Börsen positiv im Wochenende

Wenn es mal keine Eurozone-Schuldenkrisen-Nachrichten gibt, muss offenbar etwas anderes Negatives her. So hat am Freitag die Rating-Agentur Fitch den Anlegern zur Verunsicherung verholfen und senkte die Bonität Japans auf "negativ". Als Begründung wurden die nicht einschätzbaren Folgekosten der Katastrophen genannt. Das liess die Kurse auch in Europa fallen - allerdings nur kurzzeitig.

Der ATX schloss am Freitag mit +1,01% auf 2747 Punkten, auf Wochensicht bedeutet das allerdings immer noch -0,75%. An der Spitze standen conwert und voestalpine mit jeweils +3,23 sowie Strabag mit +2,55%. Die einzigen drei Werte im Minus waren Telekom mit -0,03, Intercell mit -0,51 und Andritz mit -0,79%.

Im ersten Quartal hat sich das Periodenergebnis von Warimpex gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres von -656.000 auf -3 Mio. Euro massiv verschlechtert. Das EBIT drehte von +2,91 Mio. auf -254.000 Euro - bei einem nahezu stabilen Umsatz von 21,09 Mio. Euro (+4%). Warimpex-Chef Franz Jurkowitsch sieht in den Raiffeisen-Börsenews keinen Grund zur Sorge, das Geschäft mit Hotelimmobilien laufe im ersten Quartal immer schwach. Der Ergebniseinbruch sei auf die niedrigeren Erfolgsbeiträge aus Immobilienverkäufen zurückzuführen. Der Verlust je Aktie stieg von 0,02 auf 0,05 Euro.

Intercell hat eine Charge seines Enzephalitis-Impfstoffs "Ixiaro" vom Markt zurückrufen müssen, nachdem sich bei den üblichen laufenden Tests herausgestellt hat, dass der Stoff einige Monate weniger lang wirksam ist als angenommen. Die Ursachen-Klärung für die schadhafte Charge kann laut Intercell-Chef Thomas Lingelbach zwei Monate dauern. Das Ziel, den Ixiaro-Umsatz heuer um 60 bis 70% auf 21 bis 23 Mio. Euro zu steigern, hält Intercell weiter aufrecht.

Der DAX hat am Freitag 0,69% auf 7163 Punkte zugelegt, auf Wochensicht allerdings -1,42%. Ein positiver Analystenkommentar hat Metro an die DAX-Spitze gespült, mit +2,45%. Dahinter Volkswagen mit +2,21, Allianz mit +1,88 und BMW mit +1,67%. Bei den schlechtesten Werten fand man Fresenius und RWE mit jeweils -0,37 sowie die Commerzbank mit -0,83%.

+) Die KWS Saat AG hat den Umsatz in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2010/11 um fast 12% auf 656,2 Mio. und das Betriebsergebnis um gut 15% auf 136,4 Mio. Euro gesteigert. Für das Gesamtjahr bekräftigt KWS die zuletzt angehobene Prognose und erwartet einen Anstieg des Gruppenumsatzes um rund 10 Prozent auf 830 Mio. Euro.
+) Der Umsatz der NetApp Inc. kletterte im Geschäftsjahr 2010/11 um rund 30% auf über 5 Mrd. US-Dollar. NetApp-Europachef Andreas König bekräftigt, dass das Unternehmen auch in Europa überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen kann.
+) Der chinesische Stromgeneratoren-Spezialist United Power Technology unternimmt den nächsten Versuch zum Börsengang in Frankfurt und will dabei bis zu 66 Millionen Euro erlösen. Die bis zu 5,75 Millionen Aktien sollen für 9 bis 11,50 Euro je Stück platziert werden. Die Zeichnungsfrist beginnt diesen Montag (30. 5.) und endet am 8. Juni.
+) Ricoh hat erklärt, dass die weltweite Belegschaft in den kommenden drei Jahren um rund 10.000 Mitarbeiter gekürzt werde, um Kosten zu senken. Man wolle sich in Zukunft auf Wachstumssegmente wie das Servicegeschäft für Unternehmenskunden konzentrieren.

Auch die anderen europäischen Märkte liessen sich (von Fitch u. a.) kaum verunsichern. Während der Euro-Stoxx-50 +0,7% auf 2819 Punkte zulegte, schloss der Londoner FTSE 100 mit +0,98% bei 5939 Zählern.

Den Wochenrückblick auf die KW 21 besorgt Christian Hinterwallner von Raiffeisen Research. Motto: "Die Berichtssaison ist nun auch in Europa ausgelaufen, die Schuldenkrise ist wieder in den Fokus gerückt." Reinhören!

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der Raiffeisen Bank International AG. Der Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten:
http://www.rbinternational.com/boersenews

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