, boerse-express
'Das Wachstumspotenzial ist unbegrenzt'
"Wir sind zwar in Hinterberg, aber sicher nicht hinterm Berg" - so spricht nur einer, der die weite Welt auch abseits der engen Grenzen kennt. Im Fall von AT&S stimmt es, das Unternehmen ist eines der internationalsten Österreichs. Martin Theyer, Head of Strategy Development & Communications des Leiterplattenherstellers, ist überzeugt, dass der Erfolg der Internationalisierungs-Strategie anhalten wird - auch jetzt, da der nächste grosse Investitionsschritt ansteht, ein neues Werk in Chongqing was deutlich weiter im Landesinneren liegt als das Werk in Shanghai. "Bei Shanghai wurde uns gesagt, dass wir ausgeräumt werden, vor allem technologisch - aber nichts davon ist passiert". Auch jetzt wurde Theyer bereits vor dem Gang ins Land gewarnt. AT&S hat sich die Lage der Region und die Pläne der Regierung dafür genau angesehen. Und glaubt mit der Entscheidung pro Chongqing die richtige getroffen zu haben: "Von dort ist sogar eine Schnelleisenbahn nach Den Haag geplant."
Der Gang gen Chongqing erfolgt, da das Werk in Shanghai trotz Vierschichtbetriebs und kürzlich fertiggestellter Erweiterung aus allen Nähten platzt (die 13. und letztmögliche Linie wird im Juli fertig). Da es auf dem bestehenden Grundstück keinen Platz mehr gibt, hat sich AT&S für Chongqing entscheiden, wo eine neue Leiterplattenfabrik auf die sprichwörtliche grüne Wiese gestellt wird. Bisher investierte AT&S etwas mehr als 420 Millionen Euro in Shanghai und ist damit Österreichs grösster Investor in der Volksrepublik. Ins neue Werk soll über die nächsten Jahre eine ähnlich hohe Summe investiert werden. Die Folge all dessen sind aber etwas höhere Abschreibungsquoten.
Apropos längerer Zeitraum: Theyer denkt daran, das Schuldenprofil des Unternehmens zu verlängern, "hier sind wir zu kurzfristig ausgelegt, das werden wir schön langsam verlängern" Das kostet auf der einen Seite zwar etwas an Rendite, verbessert aber die finanzielle Flexibilität.
Deutlich verbessert hat sich zuletzt auch die Situation im Bereich Automotive: "Für uns in diesem Jahr die grosse positive Überraschung." Hier zählte und zählt das steirische Unternehmen auch zu den Gewinnern der Verschrottungsprämien, was den Kauf neuer Autos förderte. Da in diesen etwa drei Mal soviele Leiterplatten verwendet werden wie in früheren Modellen, boomt der AT&S-Absatz in diesem Bereich. Aber nicht nur in diesem. Gleiches gilt für Leiterplatten von Smartphones und Tablets. Das Wachstum sieht Marktforscher Gartner auch für die Zukunft gesichert: Laut Gartner gingen im Vorjahr 296,4 Mio. Smartphones über den Tresen. Heuer soll der Markt um 57,7 Prozent auf 467,7 Mio. Stück anwachsen, 2015 die Milliardengrenze überspringen. Deutlich kleiner ist der Markt für Tablets: 2009 gab es den Markt praktisch noch nicht, im Vorjahr wurden 17,6 Millionen verkauft, heuer sollen es 69,8 und 2015 dann 294,1 Millionen sein.
Diese und andere Schätzungen veranlassen Theyer zu jenem Sager, den Anleger gern hören: "Der Leiterplattenmarkt hat weltweit derzeit ein Volumen von 52 Milliarden Dollar - das Wachstumspotenzial ist eigentlich unbegrenzt". Ausschlaggebend dafür sei der Trend zu Infotainment, Digitalisierung und der Miniaturisierung. Und der Head of Strategy Development & Communications ist überzeugt, dass AT&S beim Wachstum den Markt outperformen wird, auch weil die Österreicher als Technologieführer zählen. Und weil es gegenüber österreichischen Unternehmen weniger Vorbehalte gibt, als gegen chinesische. So erklärt Theyer auch die Kooperationen mit Panasonic sowie Texas Instruments, die etwa eine ökologischere Produktion der Leiterplatten erlauben.
Die Einsatzbereiche solcher Leiterplatten sind mannigfaltig. Theyer berichtet von der Anfrage eines grossen Pharmakonzerns, ob AT&S die entsprechende Sensorik in eine Pille einbauen kann, die eine Darmspiegelung übernimmt. AT&S ist bereits jetzt in diversen Herzschrittmachern präsent.
Der Gang gen Chongqing erfolgt, da das Werk in Shanghai trotz Vierschichtbetriebs und kürzlich fertiggestellter Erweiterung aus allen Nähten platzt (die 13. und letztmögliche Linie wird im Juli fertig). Da es auf dem bestehenden Grundstück keinen Platz mehr gibt, hat sich AT&S für Chongqing entscheiden, wo eine neue Leiterplattenfabrik auf die sprichwörtliche grüne Wiese gestellt wird. Bisher investierte AT&S etwas mehr als 420 Millionen Euro in Shanghai und ist damit Österreichs grösster Investor in der Volksrepublik. Ins neue Werk soll über die nächsten Jahre eine ähnlich hohe Summe investiert werden. Die Folge all dessen sind aber etwas höhere Abschreibungsquoten.
Apropos längerer Zeitraum: Theyer denkt daran, das Schuldenprofil des Unternehmens zu verlängern, "hier sind wir zu kurzfristig ausgelegt, das werden wir schön langsam verlängern" Das kostet auf der einen Seite zwar etwas an Rendite, verbessert aber die finanzielle Flexibilität.
Deutlich verbessert hat sich zuletzt auch die Situation im Bereich Automotive: "Für uns in diesem Jahr die grosse positive Überraschung." Hier zählte und zählt das steirische Unternehmen auch zu den Gewinnern der Verschrottungsprämien, was den Kauf neuer Autos förderte. Da in diesen etwa drei Mal soviele Leiterplatten verwendet werden wie in früheren Modellen, boomt der AT&S-Absatz in diesem Bereich. Aber nicht nur in diesem. Gleiches gilt für Leiterplatten von Smartphones und Tablets. Das Wachstum sieht Marktforscher Gartner auch für die Zukunft gesichert: Laut Gartner gingen im Vorjahr 296,4 Mio. Smartphones über den Tresen. Heuer soll der Markt um 57,7 Prozent auf 467,7 Mio. Stück anwachsen, 2015 die Milliardengrenze überspringen. Deutlich kleiner ist der Markt für Tablets: 2009 gab es den Markt praktisch noch nicht, im Vorjahr wurden 17,6 Millionen verkauft, heuer sollen es 69,8 und 2015 dann 294,1 Millionen sein.
Diese und andere Schätzungen veranlassen Theyer zu jenem Sager, den Anleger gern hören: "Der Leiterplattenmarkt hat weltweit derzeit ein Volumen von 52 Milliarden Dollar - das Wachstumspotenzial ist eigentlich unbegrenzt". Ausschlaggebend dafür sei der Trend zu Infotainment, Digitalisierung und der Miniaturisierung. Und der Head of Strategy Development & Communications ist überzeugt, dass AT&S beim Wachstum den Markt outperformen wird, auch weil die Österreicher als Technologieführer zählen. Und weil es gegenüber österreichischen Unternehmen weniger Vorbehalte gibt, als gegen chinesische. So erklärt Theyer auch die Kooperationen mit Panasonic sowie Texas Instruments, die etwa eine ökologischere Produktion der Leiterplatten erlauben.
Die Einsatzbereiche solcher Leiterplatten sind mannigfaltig. Theyer berichtet von der Anfrage eines grossen Pharmakonzerns, ob AT&S die entsprechende Sensorik in eine Pille einbauen kann, die eine Darmspiegelung übernimmt. AT&S ist bereits jetzt in diversen Herzschrittmachern präsent.
Relevante Links: AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG