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'Börse muss aktiver gegen die WP-KESt auftreten"
Beim Cafe BE-Talk vom 19.5. ging es um neue Finanzplayer in Österreich: Florian Herfurth (Bankhaus Jungholz), Pedram Payami (efg), Peter Bösenberg (Socgen) und Hakan Özal (Sino). Auszug aus dem Talk:
Cafe BE: Sie alle haben sich für einen Auf- oder Ausbau in Österreich entschieden. Was sind die Wünsche an die Verantwortlichen für den Standort?
Bösenberg: Das steuerliche Thema gehört ähnlich einfach und transparent wie in Deutschland angegangen. Da ist sehr viel Verunsicherung im Land.
Özal: Sino wurde in Österreich freundlich empfangen, der Termin von Seiten der FMA war angenehm. Es besteht grosses Interesse, das läuft auf kollegialer Basis.
Die steuerliche Sache ist natürlich ein Problem, das Schlimmste ist, dass alles in Schwebe ist oder verschoben wird, das macht keinen Spass. Wenn man Dinge ändert, muss man sie sofort ändern, das muss passen. Verunsicherung hilft niemandem. Die KESt ist zu spüren, die Leute gehen raus und halten sich zurück. Dabei war ja der Österreicher ohnedies noch lange nicht so weit, wie der deutsche Anleger. Ich möchte da auch die Wiener Börse auffordern, viel aktiver gegen diese Steuer und für den Finanzplatz aufzutreten. Rein die Ausbildungsveranstaltungen sind zu wenig. Man muss es schaffen, eine Gemeinschaft zu erzeugen. Das muss ein Volkssport werden. Aktuell fehlt jede Dynamik.
Herfurth: Das kann natürlich auch dazu führen, dass sich österreichische Anleger entscheiden, direkt in Deutschland zu investieren, dort ist es einfacher, sogar inklusive Besteuerung der Auslandskonten in Österreich. Wir haben im Oktober ein Stuttgarter Bankhaus übernommen, und stellen aktuell schon von Seiten der Österreicher eine steigende Nachfrage nach einem Auslandskonto fest. Viele warten aber einfach ab.
Payami: Für uns als Zertifikateemittent ist die Aufklärung bei den Retailkunden wichtig. Die deutsche Fachpresse hat zB einen grossen Beitrag geleistet, die Press Coverage in Deutschland ist sehr hoch. In Österreich gibt es bei den Medien noch viel Potenzial.
Payami: Die gesamte Grundsatzdiskussion, die in Österreich sehr ausgeprägt ist, dass Aktien böse sind, muss durch Aufklärungsarbeit ganz anders geführt werden. Der Kauf eines Fernsehers wird wochenlang geplant, im Anlagebereich vertraut man einem Berater oder nimmt einfach das Sparbuch. Mehr Eigeninitiative der Österreicher bei der Geldanlage wäre wünschenswert.
Der komplette Text: http://www.be24.at/blog/entry/659510
Mehr zum Cafe BE unter http://www.boerse-express.com/cafebe
Bilder vom Talk am 19.5.: http://www.boerse-express.com/cat/diashow/slidepage/659300
Cafe BE: Sie alle haben sich für einen Auf- oder Ausbau in Österreich entschieden. Was sind die Wünsche an die Verantwortlichen für den Standort?
Bösenberg: Das steuerliche Thema gehört ähnlich einfach und transparent wie in Deutschland angegangen. Da ist sehr viel Verunsicherung im Land.
Özal: Sino wurde in Österreich freundlich empfangen, der Termin von Seiten der FMA war angenehm. Es besteht grosses Interesse, das läuft auf kollegialer Basis.
Die steuerliche Sache ist natürlich ein Problem, das Schlimmste ist, dass alles in Schwebe ist oder verschoben wird, das macht keinen Spass. Wenn man Dinge ändert, muss man sie sofort ändern, das muss passen. Verunsicherung hilft niemandem. Die KESt ist zu spüren, die Leute gehen raus und halten sich zurück. Dabei war ja der Österreicher ohnedies noch lange nicht so weit, wie der deutsche Anleger. Ich möchte da auch die Wiener Börse auffordern, viel aktiver gegen diese Steuer und für den Finanzplatz aufzutreten. Rein die Ausbildungsveranstaltungen sind zu wenig. Man muss es schaffen, eine Gemeinschaft zu erzeugen. Das muss ein Volkssport werden. Aktuell fehlt jede Dynamik.
Herfurth: Das kann natürlich auch dazu führen, dass sich österreichische Anleger entscheiden, direkt in Deutschland zu investieren, dort ist es einfacher, sogar inklusive Besteuerung der Auslandskonten in Österreich. Wir haben im Oktober ein Stuttgarter Bankhaus übernommen, und stellen aktuell schon von Seiten der Österreicher eine steigende Nachfrage nach einem Auslandskonto fest. Viele warten aber einfach ab.
Payami: Für uns als Zertifikateemittent ist die Aufklärung bei den Retailkunden wichtig. Die deutsche Fachpresse hat zB einen grossen Beitrag geleistet, die Press Coverage in Deutschland ist sehr hoch. In Österreich gibt es bei den Medien noch viel Potenzial.
Payami: Die gesamte Grundsatzdiskussion, die in Österreich sehr ausgeprägt ist, dass Aktien böse sind, muss durch Aufklärungsarbeit ganz anders geführt werden. Der Kauf eines Fernsehers wird wochenlang geplant, im Anlagebereich vertraut man einem Berater oder nimmt einfach das Sparbuch. Mehr Eigeninitiative der Österreicher bei der Geldanlage wäre wünschenswert.
Der komplette Text: http://www.be24.at/blog/entry/659510
Mehr zum Cafe BE unter http://www.boerse-express.com/cafebe
Bilder vom Talk am 19.5.: http://www.boerse-express.com/cat/diashow/slidepage/659300