, boerse-express
Evotec und Roche stampfen neues Antidepressivum ein
Rückschlag für die Biotechfirma Evotec: Das Hamburger Unternehmen stellt die Entwicklung eines zusammen mit Roche erforschten Mittels gegen schwere Depressionen ein. Grund ist, dass die Suche nach geeigneten Probanden für eine Phase-II-Studie mit dem Präparat EVT 101 deutlich schwieriger verlief als erwartet. "Deshalb hat die weitere Entwicklung im Rahmen dieser Studie aus Kosten-Nutzen-Sicht keinen Sinn mehr gemacht", sagte Firmenchef Werner Lanthaler am Mittwoch zu Reuters.
Die Evotec-Aktie brach daraufhin zeitweise um über zwölf Prozent ein und war mit Abstand grösster Verlierer im Technologieindex TecDax. Die Papiere des Schweizer Pharmariesen Roche, für den das Projekt von geringerer Bedeutung ist als für Evotec, lagen dagegen knapp ein Prozent im Plus.
EVT 101 ist nach dem Diabetes-Mittel DiaPep277 das am weitesten entwickelte Medikament aus dem Labor von Evotec. Die Hamburger haben bei allen fortgeschritten Medikamenten-Projekten einen Partner ins Boot geholt, der die Kosten für die Entwicklung trägt und somit auch das Risiko. "Der Abbruch der Studie ist für uns nicht schön, bringt für Evotec aber finanziell keine Belastungen mit sich", sagte Lanthaler. "Auch an unseren Zielen für das laufende Jahr ändert sich nichts."
Allerdings kann Evotec nun nicht mehr auf erfolgsabhängige Zahlungen hoffen, die Roche im Erfolgsfall überwiesen hätte. Die Schweizer hatten zugesichert, das Projekt nach Abschluss der Phase-II-Studie gegen eine Einmalzahlung von 65 Mio. Dollar (45,9 Mio. Euro) zu übernehmen. "Diese Zahlung haben viele Analysten in ihrem Modell im Jahr 2012 eingerechnet", erklärte Analyst Elmar Kraus von der DZ Bank in einer Kurz-Analyse.
Insgesamt hatte Evotec durch erfolgsabhängige Zahlungen und Lizenzgebühren auf Einnahmen von mehr als 300 Mio. Dollar gehofft, da es zur Behandlung für Patienten, bei denen gängige Mittel gegen Depressionen nicht helfen, derzeit kaum wirksame Präparate gibt. Medikamente müssen vor einem Zulassungsantrag drei Phasen der Erprobung am Menschen bestehen.
Gescheitert ist das Projekt Lanthaler zufolge, weil nur wenige potenzielle Teilnehmer die strengen Anforderungen der Studie erfüllten - Auswahlkriterien waren unter anderem, dass Probanden in den vergangenen Monaten weder schwanger waren noch Alkohol-Probleme hatten. Die Suche nach Studien-Teilnehmer zog sich deshalb immer länger hin - und wurde immer teurer. Lanthaler hält es jedoch für denkbar, EVT 101 zu einem späteren Zeitpunkt in einer anders angelegten Studie weiterzuentwickeln - möglicherweise mit einem anderen Partner.
Aber auch mit Roche will Lanthaler weiter zusammenarbeiten. "Roche kann und soll ein wichtiger strategischer Partner von Evotec bleiben." Der Firmenchef räumte jedoch eine, dass mit EVT 101 ein zentraler Bestandteil der Allianz weggefallen ist - alle anderen gemeinsamen Medikamenten-Projekte werden bisher noch nicht an Menschen erprobt. Lanthaler hat die riskante Entwicklung eigener Medikamente nach der Übernahme des Chefsessels im März 2009 drastisch heruntergefahren und Evotec immer mehr zu einem Forschungsdienstleister für grosse Pharmafirmen umgebaut. Mittlerweile arbeitet die Firma mit über 70 Partnern zusammen und erwartet auch diesem Jahr - trotz des Rückschlags mit EVT 101 - steigende Umsätze und Gewinne. (APA)
Die Evotec-Aktie brach daraufhin zeitweise um über zwölf Prozent ein und war mit Abstand grösster Verlierer im Technologieindex TecDax. Die Papiere des Schweizer Pharmariesen Roche, für den das Projekt von geringerer Bedeutung ist als für Evotec, lagen dagegen knapp ein Prozent im Plus.
EVT 101 ist nach dem Diabetes-Mittel DiaPep277 das am weitesten entwickelte Medikament aus dem Labor von Evotec. Die Hamburger haben bei allen fortgeschritten Medikamenten-Projekten einen Partner ins Boot geholt, der die Kosten für die Entwicklung trägt und somit auch das Risiko. "Der Abbruch der Studie ist für uns nicht schön, bringt für Evotec aber finanziell keine Belastungen mit sich", sagte Lanthaler. "Auch an unseren Zielen für das laufende Jahr ändert sich nichts."
Allerdings kann Evotec nun nicht mehr auf erfolgsabhängige Zahlungen hoffen, die Roche im Erfolgsfall überwiesen hätte. Die Schweizer hatten zugesichert, das Projekt nach Abschluss der Phase-II-Studie gegen eine Einmalzahlung von 65 Mio. Dollar (45,9 Mio. Euro) zu übernehmen. "Diese Zahlung haben viele Analysten in ihrem Modell im Jahr 2012 eingerechnet", erklärte Analyst Elmar Kraus von der DZ Bank in einer Kurz-Analyse.
Insgesamt hatte Evotec durch erfolgsabhängige Zahlungen und Lizenzgebühren auf Einnahmen von mehr als 300 Mio. Dollar gehofft, da es zur Behandlung für Patienten, bei denen gängige Mittel gegen Depressionen nicht helfen, derzeit kaum wirksame Präparate gibt. Medikamente müssen vor einem Zulassungsantrag drei Phasen der Erprobung am Menschen bestehen.
Gescheitert ist das Projekt Lanthaler zufolge, weil nur wenige potenzielle Teilnehmer die strengen Anforderungen der Studie erfüllten - Auswahlkriterien waren unter anderem, dass Probanden in den vergangenen Monaten weder schwanger waren noch Alkohol-Probleme hatten. Die Suche nach Studien-Teilnehmer zog sich deshalb immer länger hin - und wurde immer teurer. Lanthaler hält es jedoch für denkbar, EVT 101 zu einem späteren Zeitpunkt in einer anders angelegten Studie weiterzuentwickeln - möglicherweise mit einem anderen Partner.
Aber auch mit Roche will Lanthaler weiter zusammenarbeiten. "Roche kann und soll ein wichtiger strategischer Partner von Evotec bleiben." Der Firmenchef räumte jedoch eine, dass mit EVT 101 ein zentraler Bestandteil der Allianz weggefallen ist - alle anderen gemeinsamen Medikamenten-Projekte werden bisher noch nicht an Menschen erprobt. Lanthaler hat die riskante Entwicklung eigener Medikamente nach der Übernahme des Chefsessels im März 2009 drastisch heruntergefahren und Evotec immer mehr zu einem Forschungsdienstleister für grosse Pharmafirmen umgebaut. Mittlerweile arbeitet die Firma mit über 70 Partnern zusammen und erwartet auch diesem Jahr - trotz des Rückschlags mit EVT 101 - steigende Umsätze und Gewinne. (APA)
Relevante Links: Evotec SE