Böhmer: Interview mit Goldinvestor Rob McEwen: "2.000 Dollar beim Gold noch in diesem Jahr"
Liebe Leser,
heute stelle ich Ihnen einen außergewöhnlichen Menschen vor: Rob McEwen. In Kanada ist der Goldinvestor eine Legende. McEwen hat Goldcorp und die Red Lake Mine zu einer der erfolgreichsten Minenprojekte aller Zeiten gemacht. Heute investiert McEwen vor allem in Rohstoff-Explorer. Seiner Einschätzung nach hat Gold ohne weiteres das Potenzial, in diesem Jahr noch auf 2.000 Dollar pro Unze zu steigen.
Gestern hatte ich die Möglichkeit Rob McEwen für ein Interview in Frankfurt zu treffen. Wegen des engen Terminplans von Rob McEwen hatte ich nur 35 Minuten Zeit. Aber in dieser kurzen Zeit haben wir über viele Aspekte des Rohstoffmarktes und der allgemeinen Wirtschaftslage gesprochen. In der heutigen Ausgabe erhalten Sie eine kurze Zusammenfassung des Interviews. Mehr ins Detail gehe ich dann in weiteren Ausgaben des Newsletters "Rohstoff-Giganten" für den ich ab heute auch noch die Redaktion übernommen habe. Wenn Sie also mehr zu Rob McEwen wissen wollen, klicken Sie hier und melden Sie sich für den Newsletter "Rohstoff-Giganten" an.
In der Vorbereitung auf das Gespräch mit Rob NcEwen blickte ich noch mal auf meine Aufzeichnungen aus dem November. Damals hatte ich auf der Edelmetall-Messe in München schon einmal die Chance für ein Interview. Damals zog McEwen eine Parallele zu der Entwicklung in Deutschland in den 1920er Jahren zur aktuellen Lage und der Gefahr einer Hyperinflation.
Laut McEwen war es in den 1920er Jahren auf ein oder zwei Länder beschränkt. "Heute ist davon jedoch die komplette westliche Welt betroffen. Die Regierungen haben sich dafür entschieden die Lösung der Probleme in die weitere Zukunft zu verschieben, wenn sie nicht mehr im Amt sind. Und daher werden weiter große Mengen Geld gedruckt, um durch eine steigende Inflation auch die eigenen Schulde abbauen zu können."
Nahezu alle Rohstoffpreise haben zuletzt darauf reagiert und sind im Preis gestiegen. Für die nahe Zukunft heißt das laut McEwen: "Der US-Dollar wird weiter an Wert verlieren."
Und bei dieser Ausgangslage ist er auch weiterhin sehr optimistisch für Gold: "2000 Dollar pro Unze bis Ende des Jahres sind gut möglich", sagte mir Rob McEwen. Es ist einfach so, dass noch immer nur sehr wenige Investoren mit dabei sind, obwohl wir jetzt schon Rekordpreise erreicht haben. Positiv wertet McEwen auch, dass sich die Zentralbanken nicht von Gold trennen, sondern aktuell ihre Bestände sogar noch aufstocken.
Auf die einfache Frage warum Gold weiter steigen wird, hat McEwen auch eine einfache Antwort: "Gold is Money", also Gold ist Geld.
Angesprochen auf die starke Korrektur beim Silber erklärte mir McEwen, dass dieser Einbruch zu erwarten gewesen sei. Und das heftige Ausmaß der Silber-Korrektur lag auch daran, dass zuletzt sehr viele Spekulanten im Markt waren.
"Ich bin im September 2010 bei 23 Dollar eingestiegen, damals lockte eine günstige Gold Silber-Rate. Seit dem ist die Rate in der Spitze bis auf 32 abgesackt. Das war ein klares Zeichen für Überbewertung beim Silber", so McEwen weiter. Die von ihm angesprochene Gold-Silber-Rate gibt an, wie viele Unzen Silber man benötigt, um eine Unze Gold zu kaufen. In bestimmten Marktphasen kann eine solche Rate hilfreich sein.
Das gilt auch für die Gold-Dow Jones Rate, die angibt mit wie vielen Unzen Gold man den Dow Jones Index kaufen kann. Für McEwen ist klar: "Wenn die Rate auf 5 sinkt werde ich anfangen, große Teile meiner Goldinvestments zu verkaufen"
Im Peak des Goldmarktes – den McEwen bei 5.000 Dollar sieht – wird er dann wohl auch nicht mehr investiert sein. "Ich bin schon so lange beim Gold mit dabei, dass ich den Höhepunkt nicht erreichen muss", sagte mir McEwen in freundlicher Art, mit dem Wissen des Investors, der es eben geschafft hat, und das nicht nur einmal.
Ein gutes Beispiel dafür ist Goldcorp, aus einer kleinen Mine hat er in nur wenigen Jahren einen großen Produzenten geformt, der bei seinem Ausstieg eine Marktkapitalisierung von rund 8 Mrd. Dollar aufwies.
Heute setzt McEwen weiter auf kleinere Unternehmen, die noch nicht in der Produktion sind. Diese Aktien bieten einen Hebel auf den Goldpreis. Neulingen im Goldgeschäft rät er aber eher zum Kauf von physischem Gold und den Aktien von einigen großen Produzenten. "Aber mehr als 10% sollte Gold dennoch nicht in einem normalen Depots ausmachen", gibt McEwen dann noch Privatinvestoren mit auf den Weg. Damit hebt sich McEwen aber auch deutlich von vielen anderen Goldbugs ab, die extrem hohe Anteile von 50% und mehr empfehlen.
Mehr zu Rob McEwen und seinen aktuellen Firmenbeteiligungen lesen Sie ab morgen im Newsletter "Rohstoff-Giganten", für den Sie sich hier anmelden können.