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Votubia® von Novartis in der Schweiz als erstes Medikament gegen SEGA, einen mit tuberöser Sklerose assoziierten gutartigen Gehirntumor, zugelassen
Novartis International AG /
Votubia® von Novartis in der Schweiz als erstes Medikament gegen SEGA, einen mit
tuberöser Sklerose assoziierten gutartigen Gehirntumor, zugelassen
. Verarbeitet und übermittelt durch Thomson Reuters ONE.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
* Mit tuberöser Sklerose (TS) assoziiertes subependymales Riesenzellastrozytom
(SEGA) betrifft vorrangig Kinder und Heranwachsende[1],[2].
* Die Zulassung beruht auf einer in den USA durchgeführten Phase-II-Studie mit
28 Patienten, in der nachgewiesen wurde, dass bei 75% der Patienten nach
sechs Monaten eine Remission ihres grössten SEGA um mindestens 30% erreicht
werden konnte[3].
* Vor der Zulassung von Votubia stellte die Gehirnchirurgie für Patienten mit
wachsendem SEGA die einzige Behandlungsoption in der Schweiz dar[4].
* Weltweit werden bei den Regulierungsbehörden Zulassungsanträge für
Everolimus zur Behandlung dieser Patientenpopulation eingereicht; die erste
Zulassung wurde 2010 in den USA unter dem Namen Afinitor(®) erteilt.
Basel, 11. Mai 2011 - Swissmedic, das Schweizerische Heilmittelinstitut, hat die
Zulassung für Votubia(®) (Everolimus) Tabletten* erteilt zur Behandlung von
Patienten ab drei Jahren, die an mit tuberöser Sklerose (TS) assoziiertem
subependymalem Riesenzellastrozytom (SEGA) leiden und bei denen ein operativer
Eingriff nicht in Frage kommt. Votubia ist das erste Medikament, das in der
Schweiz zur Behandlung dieser Patienten zugelassen wird, wobei in erster Linie
Kinder und Heranwachsende betroffen sind[1],[2]. In den USA ist Everolimus für
Patienten mit SEGA unter der Handelsbezeichnung Afinitor(®) Tabletten
zugelassen[5].
Bei der tuberösen Sklerose handelt es sich um eine genetische Erkrankung, die
zur Bildung von gutartigen Tumoren in lebenswichtigen Organen führen kann. Dabei
können viele unterschiedliche Körperteile betroffen sein, am häufigsten jedoch
das Gehirn[6],[7]. Die Anzeichen von TS unterscheiden sich abhängig davon,
welches System und welche Organe betroffen sind[6]. SEGA bzw. gutartige
Gehirntumore treten bei bis zu 20% der Patienten mit TS auf. Sie können
unterschiedliche Erkrankungen nach sich ziehen, z.B. epileptische Anfälle,
Gehirnschwellungen, Entwicklungsstörungen und Hautläsionen[4],[8]. Vor dieser
Zulassung war ein operativer Eingriff die einzige Behandlungsoption für
Patienten in der Schweiz, die an mit TS assoziiertem wachsendem SEGA leiden[4].
Die Zulassung beruht auf einer prospektiven offenen einarmigen Phase-II-Studie
mit 28 Patienten. Die Ergebnisse zeigten, dass nach sechs Monate gegenüber
Behandlungsbeginn bei 75% der Patienten (21 von 28) eine Remission des grössten
SEGA von 30% oder mehr und bei 32% (9 von 28) eine Remission von 50% oder mehr
eingetreten war. Bei den 16 Patienten, die zu Beginn der Studie an epileptischen
Anfällen litten, war nach sechs Monaten gegenüber Behandlungsbeginn bei neun
Patienten die Häufigkeit der Anfälle zurückgegangen, bei sechs Patienten wurde
keine Änderung beobachtet, und bei einem war die Häufigkeit gestiegen. Bei 87%
der Patienten (13 von 15 ausgewerteten Patienten) hatten sich Angiofibrome des
Gesichts (rote erhabene Hautläsionen) nach sechs Monaten gegenüber
Behandlungsbeginn verbessert[3].
"Die Zulassung von Votubia ist für Kinder und Erwachsene, die an mit tuberöser
Sklerose assoziiertem SEGA leiden und für die Behandlungsoptionen bislang
eingeschränkt waren, von grosser Bedeutung", erklärte Hervé Hoppenot, President,
Novartis Oncology. "Mit dieser ersten Zulassung von Votubia in Europa haben wir
einen wichtigen Meilenstein erreicht. Er verdeutlicht unser Engagement,
Patienten in aller Welt dabei zu helfen, diese schwer zu behandelnde Erkrankung
besser bewältigen zu können."
Everolimus blockiert das Protein mTOR, das als wichtiger Regulator für die
Teilung der Tumorzellen, das Wachstum von Blutgefässen und den Zellstoffwechsel
fungiert[9]. Tuberöse Sklerose wird durch Defekte der Gene TSC1 und TSC2
verursacht[6]. Dabei ist die Aktivität von mTOR gesteigert, was ein
unkontrolliertes Wachstum und eine unkontrollierte Vermehrung von Tumorzellen,
ein Wachstum von Blutgefässen sowie eine Veränderung des Zellstoffwechsels zur
Folge haben kann. Dies wiederum führt zur Bildung von gutartigen Tumoren im
gesamten Körper einschliesslich des Gehirns[4]. Everolimus hemmt die mTOR-
Aktivität in diesem Proteinsignalweg und kann somit die Zellvermehrung, das
Wachstum von Blutgefässen und die Glukoseaufnahme bei mit TS assoziiertem SEGA
verringern[4].
Zulassungen der Regulierungsbehörden für diese Indikation wurden in fünf Ländern
erteilt, darunter die USA, Brasilien, Guatemala und die Philippinen. Die bei der
Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und anderen Regulierungsbehörden auf der
ganzen Welt eingereichten Zulassungsanträge werden derzeit geprüft.
Weltweit leiden etwa eine bis zwei Millionen Menschen an tuberöser Sklerose[6].
In Europa wird die Häufigkeit in der allgemeinen Bevölkerung auf fast neun Fälle
pro 100 000 Menschen geschätzt[10]. SEGA treten bei bis zu 20% der Patienten mit
TS auf[8].
Über die Phase-II-Studie
In einer prospektiven offenen einarmigen Studie erhielten 28 Patienten im Alter
von drei Jahren und älter (medianes Alter = 11 Jahre, Bereich 3-34 Jahre) mit
nachgewiesenem SEGA-Wachstum anfänglich Everolimus mit einer oralen Dosis von
3 mg/m(2 )täglich bzw. jeden zweiten Tag. Insgesamt wurden 16 der 28 Patienten
über mindestens 21 Monate mit Votubia behandelt[3].
Die Studie zeigte, dass nach sechs Monaten gegenüber Behandlungsbeginn bei 75%
der Patienten (21 von 28) eine Remission des grössten SEGA von 30% oder mehr und
bei 32% (9 von 28) eine Remission von 50% oder mehr eingetreten war[3].
Bei den 16 Patienten, die zu Beginn der Studie an epileptischen Anfällen litten
und von denen Video-Elektroenzephalogramme (EEG) über 24 Stunden aufgezeichnet
wurden, war nach sechs Monaten gegenüber Behandlungsbeginn bei neun Patienten
die Häufigkeit der Anfälle zurückgegangen, bei sechs Patienten wurde keine
Änderung beobachtet, und bei einem war die Häufigkeit gestiegen. Bei 87% der
Patienten (13 von 15 ausgewerteten Patienten) hatten sich Angiofibrome des
Gesichts nach sechs Monaten gegenüber Behandlungsbeginn verbessert[3]. Keiner
der Patienten entwickelte neue Symptome wie erhöhten Schädelinnendruck oder eine
Zunahme eines Hydrocephalus (Gehirnschwellung). Bei keinem Patienten wurde ein
operativer Eingriff vorgenommen[3].
Die am häufigsten innerhalb der prospektiven offenen einarmigen Studie
beobachteten unerwünschten Ereignisse (Auftreten >= 30%) waren Entzündungen im
Mund, Infektionen der oberen Atemwege, Sinusitis, Mittelohrentzündungen und
Fieber[3]. Die Zuverlässigkeit der Studienergebnisse zur Häufigkeit von
unerwünschten Ereignissen und Laboranomalien ist aufgrund der geringen Anzahl
von Patienten jedoch beschränkt.
Alle Daten der Studie, die Swissmedic vorgelegt wurden, beruhen auf dem
Abschlusstermin vom 9. Dezember 2009.
Über Everolimus
Votubia(®) (Everolimus) Tabletten sind in der Schweiz zur Behandlung von
Patienten ab drei Jahren zugelassen, die an mit tuberöser Sklerose (TS)
assoziiertem subependymalem Riesenzellastrozytom (SEGA) leiden und bei denen ein
operativer Eingriff nicht in Frage kommt. Sollte Everolimus in der EU zugelassen
werden, wird das Medikament ebenfalls die Handelsbezeichnung Votubia tragen. In
den USA sind Afinitor® (Everolimus) Tabletten zur Behandlung von Patienten
zugelassen, die an mit tuberöser Sklerose (TS) assoziiertem SEGA erkrankt sind
und bei denen eine Therapie erforderlich ist, die aber für eine kurative
operative Resektion nicht in Frage kommen. Die Wirksamkeit von Everolimus wird
anhand einer Analyse der Veränderung des SEGA-Volumens ermittelt. Klinische
Vorteile wie die Verbesserung krankheitsbedingter Symptome oder eine
Verlängerung des Gesamtüberlebens wurden nicht nachgewiesen.
Afinitor ist in der Europäischen Union (EU) zur Behandlung von Patienten mit
fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom (RCC) zugelassen, bei denen die Erkrankung
bei oder nach einer gegen den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF)
gerichteten Therapie weiter fortgeschritten ist. Zudem ist das Medikament in den
USA zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem RCC zugelassen, bei denen
die Behandlung mit Sunitinib oder Sorafenib nicht angeschlagen hat.
In der EU ist Everolimus in unterschiedlichen Dosisstärken für Patienten mit
nicht-onkologischen Erkrankungen unter der Handelsbezeichnung Certican(®)
erhältlich und wird zur Verhinderung der Organabstossung bei Patienten mit Herz-
und Nierentransplantation eingesetzt. In den USA ist Everolimus in
unterschiedlichen Dosen unter der Handelsbezeichnung Zortress(®) zur Prophylaxe
gegen Organabstossung bei erwachsenen Patienten mit geringem bis mässigem
immunologischem Risiko bei Nierentransplantationen erhältlich.
Everolimus ist zur Verwendung in medikamentenbeschichteten Stents (drug-eluting
stents, DES) exklusiv an Abbott lizenziert bzw. an Boston Scientific
unterlizenziert.
Nicht alle Indikationen sind in sämtlichen Ländern zugelassen. Auf Grund der
Unsicherheit klinischer Studien gibt es keinerlei Garantie dafür, dass
Everolimus in anderen Ländern der Welt zur Therapie von SEGA kommerziell
erhältlich sein wird.
Wichtige Sicherheitsinformationen zu Votubia/Afinitor
Votubia kann schwere Nebenwirkungen hervorrufen, so etwa Lungen- oder
Atemprobleme, Infektionen und Nierenversagen, die zum Tod führen können.
Geschwüre und Entzündungen im Mund sind häufige unerwünschte Ereignisse. Votubia
kann sich auf die Blutwerte, Nieren- und Leberfunktion, Blutzucker- und
Cholesterinwerte auswirken. Votubia kann zudem bei Schwangeren Schädigungen des
Fötus verursachen. Patientinnen sollten während der Einnahme von Votubia nicht
stillen.
Die häufigsten unerwünschten Ereignisse bei Votubia (Auftreten >= 15%) sind
Mundgeschwüre, Hautausschlag, Durchfall, Müdigkeit, akneiforme Dermatitis,
Infektionen, Schwäche, Übelkeit, periphere Schwellungen, verminderter Appetit,
Kopfschmerzen, Pneumonitis, Geschmacksstörungen, Nasenbluten,
Schleimhautentzündungen, Gewichtsverlust und Erbrechen. Die häufigsten
unerwünschten Ereignisse vom Grad 3-4 (Auftreten >= 2%) sind Mundgeschwüre,
Müdigkeit, verringerte Leukozytenzahl, Durchfall, Infektionen, Pneumonitis und
Diabetes mellitus. Es wurden Fälle von Hepatitis-B-Reaktivierung und
Lungenembolie beobachtet.
Disclaimer
Diese Mitteilung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die bekannte und
unbekannte Risiken, Unsicherheiten und andere Faktoren beinhalten, die zur Folge
haben können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den erwarteten
Ergebnissen, Leistungen oder Errungenschaften abweichen, wie sie in den
zukunftsbezogenen Aussagen enthalten oder impliziert sind. Einige der mit
diesen Aussagen verbundenen Risiken sind in der englischsprachigen Version
dieser Mitteilung und dem jüngsten Dokument "Form 20-F" der Novartis AG, das bei
der "US Securities and Exchange Commission" hinterlegt wurde, zusammengefasst.
Dem Leser wird empfohlen, diese Zusammenfassungen sorgfältig zu lesen.
Über Novartis
Novartis bietet medizinische Lösungen an, um damit auf die sich verändernden
Bedürfnisse von Patienten und Gesellschaften auf der ganzen Welt einzugehen. Das
Unternehmen ist ausschliesslich auf den Gesundheitssektor ausgerichtet und
verfügt über ein diversifiziertes Portfolio, um diese Bedürfnisse so gut wie
möglich zu erfüllen - mit innovativen Arzneimitteln, ophthalmologischen
Produkten, kostengünstigen generischen Medikamenten, Verbraucherprodukten sowie
Impfstoffen und Diagnostika zur Vorbeugung von Erkrankungen. Novartis ist das
einzige Unternehmen mit führenden Positionen in diesen Bereichen. Im Jahr 2010
erzielten die fortzuführenden Geschäftsbereiche des Konzerns einen Nettoumsatz
von USD 50,6 Milliarden. Der Konzern investierte rund USD 9,1 Milliarden
(USD 8,1 Milliarden unter Ausschluss von Wertminderungen und Abschreibungen) in
Forschung und Entwicklung. Novartis hat ihren Sitz in Basel (Schweiz). Die
Novartis Konzerngesellschaften beschäftigen rund 119 000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter (Vollzeitstellenäquivalente) in über 140 Ländern. Weitere
Informationen finden Sie im Internet unterhttp://www.novartis.com.
Novartis ist auf Twitter. Melden Sie sich an, und verfolgen Sie @Novartis unter
http://twitter.com/novartis.
* Für diese Patientenpopulation ausserhalb der Schweiz als Afinitor(®)
(Everolimus) Tabletten bekannt. Bei Zulassung für diese Patientenpopulation in
der EU wird der Handelsname Votubia lauten.
Literatur
1. Nabbout, R., et al. Early diagnosis of subependymal giant cell astrocytoma in
children with tuberous sclerosis. In: J Neurol Neurosurg Psychiatry, 1999/66, S.
370-375.
2. Medkour, A., et al. Neonatal Subependymal Giant Cell Astrocytoma. In: Pediatr
Neurosurg, 2002/36, S. 271-274.
3. Votubia Fachinformation für die Schweiz. Novartis. Mai 2011.
4. Krueger, et al. Everolimus for Subependymal Giant-Cell Astrocytomas in
Tuberous Sclerosis. In: New Eng J Med, 2010/363, S. 1801-1811.
5. Afinitor Fachinformation für die
USA.http://www.pharma.us.novartis.com/product/pi/pdf/afinitor.pdf. Zugang Mai
2011.
6. National Institute of Neurological Disorders and Stroke. Tuberous Sclerosis
Fact Sheet. Abrufbar
unterhttp://www.ninds.nih.gov/disorders/tuberous_sclerosis/detail_tuberous_scler
osis.htm. Zugang Mai 2011.
7. Inoki, et al. Tuberous sclerosis complex, implication from a rare genetic
disease to common cancer treatment. In: HM Genetics, 2009/18, R94-R100.
8. Adriaensen, M.E., et al. Prevalence of subependymal giant cell tumors in
patients with tuberous sclerosis and a review of the literature. In: Eur J
Neurol, 2009/16, S. 691-696.
9. Motzer, et. al. Phase 3 Trial of Everolimus for Metastatic Renal Cell
Carcinoma. In: Cancer, September 2010/116(18), S. 4256-4265.
10. Orphanet Report Series. "Prevalence of rare diseases: Bibliographic Data".
Abrufbar
unterhttp://www.orpha.net/orphacom/cahiers/docs/GB/Prevalence_of_rare_diseases_b
y_alphabetical_list.pdf. Zugang Mai 2011.
# # #
Novartis Media Relations
Zentrale Anlaufstelle für Medien: +41 61
324 2200
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Novartis Global Media Relations Novartis Oncology
+41 61 324 7999 (direkt) +1 862 778 3110 (direkt)
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E-Mail: investor.relations@novartis.com |E-Mail:
|investor.relations@novartis.com
--- Ende der Mitteilung ---
Novartis International AG
Postfach Basel
WKN: 904278;ISIN: CH0012005267;
Medienmitteilung (PDF):
http://hugin.info/134323/R/1514414/450488.pdf
This announcement is distributed by Thomson Reuters on behalf of
Thomson Reuters clients. The owner of this announcement warrants that:
(i) the releases contained herein are protected by copyright and
other applicable laws; and
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originality of the information contained therein.
Source: Novartis International AG via Thomson Reuters ONE
[HUG#1514414]
Votubia® von Novartis in der Schweiz als erstes Medikament gegen SEGA, einen mit
tuberöser Sklerose assoziierten gutartigen Gehirntumor, zugelassen
. Verarbeitet und übermittelt durch Thomson Reuters ONE.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
* Mit tuberöser Sklerose (TS) assoziiertes subependymales Riesenzellastrozytom
(SEGA) betrifft vorrangig Kinder und Heranwachsende[1],[2].
* Die Zulassung beruht auf einer in den USA durchgeführten Phase-II-Studie mit
28 Patienten, in der nachgewiesen wurde, dass bei 75% der Patienten nach
sechs Monaten eine Remission ihres grössten SEGA um mindestens 30% erreicht
werden konnte[3].
* Vor der Zulassung von Votubia stellte die Gehirnchirurgie für Patienten mit
wachsendem SEGA die einzige Behandlungsoption in der Schweiz dar[4].
* Weltweit werden bei den Regulierungsbehörden Zulassungsanträge für
Everolimus zur Behandlung dieser Patientenpopulation eingereicht; die erste
Zulassung wurde 2010 in den USA unter dem Namen Afinitor(®) erteilt.
Basel, 11. Mai 2011 - Swissmedic, das Schweizerische Heilmittelinstitut, hat die
Zulassung für Votubia(®) (Everolimus) Tabletten* erteilt zur Behandlung von
Patienten ab drei Jahren, die an mit tuberöser Sklerose (TS) assoziiertem
subependymalem Riesenzellastrozytom (SEGA) leiden und bei denen ein operativer
Eingriff nicht in Frage kommt. Votubia ist das erste Medikament, das in der
Schweiz zur Behandlung dieser Patienten zugelassen wird, wobei in erster Linie
Kinder und Heranwachsende betroffen sind[1],[2]. In den USA ist Everolimus für
Patienten mit SEGA unter der Handelsbezeichnung Afinitor(®) Tabletten
zugelassen[5].
Bei der tuberösen Sklerose handelt es sich um eine genetische Erkrankung, die
zur Bildung von gutartigen Tumoren in lebenswichtigen Organen führen kann. Dabei
können viele unterschiedliche Körperteile betroffen sein, am häufigsten jedoch
das Gehirn[6],[7]. Die Anzeichen von TS unterscheiden sich abhängig davon,
welches System und welche Organe betroffen sind[6]. SEGA bzw. gutartige
Gehirntumore treten bei bis zu 20% der Patienten mit TS auf. Sie können
unterschiedliche Erkrankungen nach sich ziehen, z.B. epileptische Anfälle,
Gehirnschwellungen, Entwicklungsstörungen und Hautläsionen[4],[8]. Vor dieser
Zulassung war ein operativer Eingriff die einzige Behandlungsoption für
Patienten in der Schweiz, die an mit TS assoziiertem wachsendem SEGA leiden[4].
Die Zulassung beruht auf einer prospektiven offenen einarmigen Phase-II-Studie
mit 28 Patienten. Die Ergebnisse zeigten, dass nach sechs Monate gegenüber
Behandlungsbeginn bei 75% der Patienten (21 von 28) eine Remission des grössten
SEGA von 30% oder mehr und bei 32% (9 von 28) eine Remission von 50% oder mehr
eingetreten war. Bei den 16 Patienten, die zu Beginn der Studie an epileptischen
Anfällen litten, war nach sechs Monaten gegenüber Behandlungsbeginn bei neun
Patienten die Häufigkeit der Anfälle zurückgegangen, bei sechs Patienten wurde
keine Änderung beobachtet, und bei einem war die Häufigkeit gestiegen. Bei 87%
der Patienten (13 von 15 ausgewerteten Patienten) hatten sich Angiofibrome des
Gesichts (rote erhabene Hautläsionen) nach sechs Monaten gegenüber
Behandlungsbeginn verbessert[3].
"Die Zulassung von Votubia ist für Kinder und Erwachsene, die an mit tuberöser
Sklerose assoziiertem SEGA leiden und für die Behandlungsoptionen bislang
eingeschränkt waren, von grosser Bedeutung", erklärte Hervé Hoppenot, President,
Novartis Oncology. "Mit dieser ersten Zulassung von Votubia in Europa haben wir
einen wichtigen Meilenstein erreicht. Er verdeutlicht unser Engagement,
Patienten in aller Welt dabei zu helfen, diese schwer zu behandelnde Erkrankung
besser bewältigen zu können."
Everolimus blockiert das Protein mTOR, das als wichtiger Regulator für die
Teilung der Tumorzellen, das Wachstum von Blutgefässen und den Zellstoffwechsel
fungiert[9]. Tuberöse Sklerose wird durch Defekte der Gene TSC1 und TSC2
verursacht[6]. Dabei ist die Aktivität von mTOR gesteigert, was ein
unkontrolliertes Wachstum und eine unkontrollierte Vermehrung von Tumorzellen,
ein Wachstum von Blutgefässen sowie eine Veränderung des Zellstoffwechsels zur
Folge haben kann. Dies wiederum führt zur Bildung von gutartigen Tumoren im
gesamten Körper einschliesslich des Gehirns[4]. Everolimus hemmt die mTOR-
Aktivität in diesem Proteinsignalweg und kann somit die Zellvermehrung, das
Wachstum von Blutgefässen und die Glukoseaufnahme bei mit TS assoziiertem SEGA
verringern[4].
Zulassungen der Regulierungsbehörden für diese Indikation wurden in fünf Ländern
erteilt, darunter die USA, Brasilien, Guatemala und die Philippinen. Die bei der
Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und anderen Regulierungsbehörden auf der
ganzen Welt eingereichten Zulassungsanträge werden derzeit geprüft.
Weltweit leiden etwa eine bis zwei Millionen Menschen an tuberöser Sklerose[6].
In Europa wird die Häufigkeit in der allgemeinen Bevölkerung auf fast neun Fälle
pro 100 000 Menschen geschätzt[10]. SEGA treten bei bis zu 20% der Patienten mit
TS auf[8].
Über die Phase-II-Studie
In einer prospektiven offenen einarmigen Studie erhielten 28 Patienten im Alter
von drei Jahren und älter (medianes Alter = 11 Jahre, Bereich 3-34 Jahre) mit
nachgewiesenem SEGA-Wachstum anfänglich Everolimus mit einer oralen Dosis von
3 mg/m(2 )täglich bzw. jeden zweiten Tag. Insgesamt wurden 16 der 28 Patienten
über mindestens 21 Monate mit Votubia behandelt[3].
Die Studie zeigte, dass nach sechs Monaten gegenüber Behandlungsbeginn bei 75%
der Patienten (21 von 28) eine Remission des grössten SEGA von 30% oder mehr und
bei 32% (9 von 28) eine Remission von 50% oder mehr eingetreten war[3].
Bei den 16 Patienten, die zu Beginn der Studie an epileptischen Anfällen litten
und von denen Video-Elektroenzephalogramme (EEG) über 24 Stunden aufgezeichnet
wurden, war nach sechs Monaten gegenüber Behandlungsbeginn bei neun Patienten
die Häufigkeit der Anfälle zurückgegangen, bei sechs Patienten wurde keine
Änderung beobachtet, und bei einem war die Häufigkeit gestiegen. Bei 87% der
Patienten (13 von 15 ausgewerteten Patienten) hatten sich Angiofibrome des
Gesichts nach sechs Monaten gegenüber Behandlungsbeginn verbessert[3]. Keiner
der Patienten entwickelte neue Symptome wie erhöhten Schädelinnendruck oder eine
Zunahme eines Hydrocephalus (Gehirnschwellung). Bei keinem Patienten wurde ein
operativer Eingriff vorgenommen[3].
Die am häufigsten innerhalb der prospektiven offenen einarmigen Studie
beobachteten unerwünschten Ereignisse (Auftreten >= 30%) waren Entzündungen im
Mund, Infektionen der oberen Atemwege, Sinusitis, Mittelohrentzündungen und
Fieber[3]. Die Zuverlässigkeit der Studienergebnisse zur Häufigkeit von
unerwünschten Ereignissen und Laboranomalien ist aufgrund der geringen Anzahl
von Patienten jedoch beschränkt.
Alle Daten der Studie, die Swissmedic vorgelegt wurden, beruhen auf dem
Abschlusstermin vom 9. Dezember 2009.
Über Everolimus
Votubia(®) (Everolimus) Tabletten sind in der Schweiz zur Behandlung von
Patienten ab drei Jahren zugelassen, die an mit tuberöser Sklerose (TS)
assoziiertem subependymalem Riesenzellastrozytom (SEGA) leiden und bei denen ein
operativer Eingriff nicht in Frage kommt. Sollte Everolimus in der EU zugelassen
werden, wird das Medikament ebenfalls die Handelsbezeichnung Votubia tragen. In
den USA sind Afinitor® (Everolimus) Tabletten zur Behandlung von Patienten
zugelassen, die an mit tuberöser Sklerose (TS) assoziiertem SEGA erkrankt sind
und bei denen eine Therapie erforderlich ist, die aber für eine kurative
operative Resektion nicht in Frage kommen. Die Wirksamkeit von Everolimus wird
anhand einer Analyse der Veränderung des SEGA-Volumens ermittelt. Klinische
Vorteile wie die Verbesserung krankheitsbedingter Symptome oder eine
Verlängerung des Gesamtüberlebens wurden nicht nachgewiesen.
Afinitor ist in der Europäischen Union (EU) zur Behandlung von Patienten mit
fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom (RCC) zugelassen, bei denen die Erkrankung
bei oder nach einer gegen den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF)
gerichteten Therapie weiter fortgeschritten ist. Zudem ist das Medikament in den
USA zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem RCC zugelassen, bei denen
die Behandlung mit Sunitinib oder Sorafenib nicht angeschlagen hat.
In der EU ist Everolimus in unterschiedlichen Dosisstärken für Patienten mit
nicht-onkologischen Erkrankungen unter der Handelsbezeichnung Certican(®)
erhältlich und wird zur Verhinderung der Organabstossung bei Patienten mit Herz-
und Nierentransplantation eingesetzt. In den USA ist Everolimus in
unterschiedlichen Dosen unter der Handelsbezeichnung Zortress(®) zur Prophylaxe
gegen Organabstossung bei erwachsenen Patienten mit geringem bis mässigem
immunologischem Risiko bei Nierentransplantationen erhältlich.
Everolimus ist zur Verwendung in medikamentenbeschichteten Stents (drug-eluting
stents, DES) exklusiv an Abbott lizenziert bzw. an Boston Scientific
unterlizenziert.
Nicht alle Indikationen sind in sämtlichen Ländern zugelassen. Auf Grund der
Unsicherheit klinischer Studien gibt es keinerlei Garantie dafür, dass
Everolimus in anderen Ländern der Welt zur Therapie von SEGA kommerziell
erhältlich sein wird.
Wichtige Sicherheitsinformationen zu Votubia/Afinitor
Votubia kann schwere Nebenwirkungen hervorrufen, so etwa Lungen- oder
Atemprobleme, Infektionen und Nierenversagen, die zum Tod führen können.
Geschwüre und Entzündungen im Mund sind häufige unerwünschte Ereignisse. Votubia
kann sich auf die Blutwerte, Nieren- und Leberfunktion, Blutzucker- und
Cholesterinwerte auswirken. Votubia kann zudem bei Schwangeren Schädigungen des
Fötus verursachen. Patientinnen sollten während der Einnahme von Votubia nicht
stillen.
Die häufigsten unerwünschten Ereignisse bei Votubia (Auftreten >= 15%) sind
Mundgeschwüre, Hautausschlag, Durchfall, Müdigkeit, akneiforme Dermatitis,
Infektionen, Schwäche, Übelkeit, periphere Schwellungen, verminderter Appetit,
Kopfschmerzen, Pneumonitis, Geschmacksstörungen, Nasenbluten,
Schleimhautentzündungen, Gewichtsverlust und Erbrechen. Die häufigsten
unerwünschten Ereignisse vom Grad 3-4 (Auftreten >= 2%) sind Mundgeschwüre,
Müdigkeit, verringerte Leukozytenzahl, Durchfall, Infektionen, Pneumonitis und
Diabetes mellitus. Es wurden Fälle von Hepatitis-B-Reaktivierung und
Lungenembolie beobachtet.
Disclaimer
Diese Mitteilung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die bekannte und
unbekannte Risiken, Unsicherheiten und andere Faktoren beinhalten, die zur Folge
haben können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den erwarteten
Ergebnissen, Leistungen oder Errungenschaften abweichen, wie sie in den
zukunftsbezogenen Aussagen enthalten oder impliziert sind. Einige der mit
diesen Aussagen verbundenen Risiken sind in der englischsprachigen Version
dieser Mitteilung und dem jüngsten Dokument "Form 20-F" der Novartis AG, das bei
der "US Securities and Exchange Commission" hinterlegt wurde, zusammengefasst.
Dem Leser wird empfohlen, diese Zusammenfassungen sorgfältig zu lesen.
Über Novartis
Novartis bietet medizinische Lösungen an, um damit auf die sich verändernden
Bedürfnisse von Patienten und Gesellschaften auf der ganzen Welt einzugehen. Das
Unternehmen ist ausschliesslich auf den Gesundheitssektor ausgerichtet und
verfügt über ein diversifiziertes Portfolio, um diese Bedürfnisse so gut wie
möglich zu erfüllen - mit innovativen Arzneimitteln, ophthalmologischen
Produkten, kostengünstigen generischen Medikamenten, Verbraucherprodukten sowie
Impfstoffen und Diagnostika zur Vorbeugung von Erkrankungen. Novartis ist das
einzige Unternehmen mit führenden Positionen in diesen Bereichen. Im Jahr 2010
erzielten die fortzuführenden Geschäftsbereiche des Konzerns einen Nettoumsatz
von USD 50,6 Milliarden. Der Konzern investierte rund USD 9,1 Milliarden
(USD 8,1 Milliarden unter Ausschluss von Wertminderungen und Abschreibungen) in
Forschung und Entwicklung. Novartis hat ihren Sitz in Basel (Schweiz). Die
Novartis Konzerngesellschaften beschäftigen rund 119 000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter (Vollzeitstellenäquivalente) in über 140 Ländern. Weitere
Informationen finden Sie im Internet unterhttp://www.novartis.com.
Novartis ist auf Twitter. Melden Sie sich an, und verfolgen Sie @Novartis unter
http://twitter.com/novartis.
* Für diese Patientenpopulation ausserhalb der Schweiz als Afinitor(®)
(Everolimus) Tabletten bekannt. Bei Zulassung für diese Patientenpopulation in
der EU wird der Handelsname Votubia lauten.
Literatur
1. Nabbout, R., et al. Early diagnosis of subependymal giant cell astrocytoma in
children with tuberous sclerosis. In: J Neurol Neurosurg Psychiatry, 1999/66, S.
370-375.
2. Medkour, A., et al. Neonatal Subependymal Giant Cell Astrocytoma. In: Pediatr
Neurosurg, 2002/36, S. 271-274.
3. Votubia Fachinformation für die Schweiz. Novartis. Mai 2011.
4. Krueger, et al. Everolimus for Subependymal Giant-Cell Astrocytomas in
Tuberous Sclerosis. In: New Eng J Med, 2010/363, S. 1801-1811.
5. Afinitor Fachinformation für die
USA.http://www.pharma.us.novartis.com/product/pi/pdf/afinitor.pdf. Zugang Mai
2011.
6. National Institute of Neurological Disorders and Stroke. Tuberous Sclerosis
Fact Sheet. Abrufbar
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Abrufbar
unterhttp://www.orpha.net/orphacom/cahiers/docs/GB/Prevalence_of_rare_diseases_b
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