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Formel 1: Topteams wollen mehr Einfluss - Geheimtreffen in Stuttgart
Der Formel 1 stehen entscheidende Wochen bevor. Einerseits geht es um ein neues Concorde Agreement, das ab der Saison 2013 die kommerzielle Vermarktung der Königsklasse regelt. Andererseits ist da das Interesse, das die Milliardenunternehmen News Corp und Exor diese Woche an einer Übernahme bekundet haben. Die vier Topteams der Formel 1 werden sich daher kommende Woche in Stuttgart treffen, um ihre Haltung abzustimmen. Langfristig könnten sie sogar zu Miteigentümern der Vermarktungsrechte werden.
"Es gibt dieses Treffen. Das ist eine Initiative von Ferrari, McLaren, Mercedes und Red Bull", bestätigte Williams-Teilhaber Christian "Toto" Wolff in Istanbul im Interview mit der APA. Sein Team sei nicht dabei. Den aktuellen Wert der Formel 1 bezifferte der Wiener, der über seine Firma Marchsixteen knapp 20 Prozent an Williams kontrolliert, derzeit mit "2,5 bis 5 Milliarden Dollar". Das sind 1,75 bis 3,5 Mrd. Euro.
Die Formel 1 befindet sich in Besitz der luxemburgischen Investmentgruppe CVC Capital Partners, in deren Auftrag Geschäftsführer Bernie Ecclestone für die Vermarktung sorgt. CVC hatte 2005 kolportierte zwei Milliarden Euro für die Mehrheitsanteile an der Königsklasse bezahlt. Der Marktwert der Formel 1 könnte allerdings dadurch sinken, dass die Teams mehr vom Kuchen abhaben wollen, den der Sport abwirft. Im Vorjahr hatten die Rennställe rund die Hälfte der knappen Milliarde Dollar Gewinn erhalten, gefordert werden sollen nun bis zu 75 Prozent.
Vor der Unterzeichnung des neuen Concorde Agreements hätte 2009 beinahe die Abspaltung einer Konkurrenzserie gedroht. Seither versuchen die Teams, sich in der Vereinigung FOTA besser zu organisieren. Laut FOTA-Präsident und McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh habe es bisher keine Gespräche der Teams mit den Übernahmekandidaten um Medienmogul Rupert Murdoch (News Corp) und die Agnelli-Familie (Exor) gegeben.
Langfristig wünscht sich Whitmarsh aber eine direkte Partizipation der Teams an den kommerziellen Rechten. "Letztendlich wäre das wünschenswert", meinte der McLaren-Boss vor dem Grand Prix der Türkei. "Sollte der aktuelle Eigentümer verkaufen wollen, müssen die Teams - jeder von uns - überlegen, ob er in einem zukünftigen Eigentümermodell involviert sein will."
Bei Red Bull ist man zurückhaltender. "Die Formel 1 ist gesund. Der Sport ist das Wichtigste - er darf nicht kompromittiert werden", betonte Teamchef Christian Horner gegenüber der APA, äusserte aber auch Bedenken an einer zu grossen Rolle der Rennställe. "Es wäre sehr gefährlich, wenn die Teams den Sport leiten würden. Dadurch könnten Unvereinbarkeiten entstehen." Exor etwa ist der Hauptaktionär des italienischen Autoherstellers FIAT, zu dem auch Ferrari gehört.
Für Sonntagvormittag ist an der Strecke ein FOTA-Meeting angesetzt. Whitmarsh tat die Sitzung als "reine Routine" ab. "Die Teams arbeiten besser zusammen als jemals zuvor", behauptete der FOTA-Chef. "Wir wollen keine Teams verlieren und wir zeigen nicht mit dem Finger auf irgendjemanden."
Schlüsselperson Ecclestone betonte, dass News Corp./Exor nicht die einzigen Interessenten an einer Übernahme seien. "Es hat auch schon von anderen Seiten Interesse gegeben", erklärte der Geschäftsführer. Nächster Schritt dürfte ein formales Angebot sein. Der Brite betonte aber erneut, dass CVC derzeit nicht verkaufen wolle. "Ausser es kommt ein verdammt enormes Angebot."
(APA)
"Es gibt dieses Treffen. Das ist eine Initiative von Ferrari, McLaren, Mercedes und Red Bull", bestätigte Williams-Teilhaber Christian "Toto" Wolff in Istanbul im Interview mit der APA. Sein Team sei nicht dabei. Den aktuellen Wert der Formel 1 bezifferte der Wiener, der über seine Firma Marchsixteen knapp 20 Prozent an Williams kontrolliert, derzeit mit "2,5 bis 5 Milliarden Dollar". Das sind 1,75 bis 3,5 Mrd. Euro.
Die Formel 1 befindet sich in Besitz der luxemburgischen Investmentgruppe CVC Capital Partners, in deren Auftrag Geschäftsführer Bernie Ecclestone für die Vermarktung sorgt. CVC hatte 2005 kolportierte zwei Milliarden Euro für die Mehrheitsanteile an der Königsklasse bezahlt. Der Marktwert der Formel 1 könnte allerdings dadurch sinken, dass die Teams mehr vom Kuchen abhaben wollen, den der Sport abwirft. Im Vorjahr hatten die Rennställe rund die Hälfte der knappen Milliarde Dollar Gewinn erhalten, gefordert werden sollen nun bis zu 75 Prozent.
Vor der Unterzeichnung des neuen Concorde Agreements hätte 2009 beinahe die Abspaltung einer Konkurrenzserie gedroht. Seither versuchen die Teams, sich in der Vereinigung FOTA besser zu organisieren. Laut FOTA-Präsident und McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh habe es bisher keine Gespräche der Teams mit den Übernahmekandidaten um Medienmogul Rupert Murdoch (News Corp) und die Agnelli-Familie (Exor) gegeben.
Langfristig wünscht sich Whitmarsh aber eine direkte Partizipation der Teams an den kommerziellen Rechten. "Letztendlich wäre das wünschenswert", meinte der McLaren-Boss vor dem Grand Prix der Türkei. "Sollte der aktuelle Eigentümer verkaufen wollen, müssen die Teams - jeder von uns - überlegen, ob er in einem zukünftigen Eigentümermodell involviert sein will."
Bei Red Bull ist man zurückhaltender. "Die Formel 1 ist gesund. Der Sport ist das Wichtigste - er darf nicht kompromittiert werden", betonte Teamchef Christian Horner gegenüber der APA, äusserte aber auch Bedenken an einer zu grossen Rolle der Rennställe. "Es wäre sehr gefährlich, wenn die Teams den Sport leiten würden. Dadurch könnten Unvereinbarkeiten entstehen." Exor etwa ist der Hauptaktionär des italienischen Autoherstellers FIAT, zu dem auch Ferrari gehört.
Für Sonntagvormittag ist an der Strecke ein FOTA-Meeting angesetzt. Whitmarsh tat die Sitzung als "reine Routine" ab. "Die Teams arbeiten besser zusammen als jemals zuvor", behauptete der FOTA-Chef. "Wir wollen keine Teams verlieren und wir zeigen nicht mit dem Finger auf irgendjemanden."
Schlüsselperson Ecclestone betonte, dass News Corp./Exor nicht die einzigen Interessenten an einer Übernahme seien. "Es hat auch schon von anderen Seiten Interesse gegeben", erklärte der Geschäftsführer. Nächster Schritt dürfte ein formales Angebot sein. Der Brite betonte aber erneut, dass CVC derzeit nicht verkaufen wolle. "Ausser es kommt ein verdammt enormes Angebot."
(APA)