Junker: Endeavour Silver ist operativ dick im Plus
Auf den ersten Blick wirken nicht alle Zahlen zum ersten Quartal bei Endeavour Silver wirklich optimal. Doch der zweite Blick zeigt die Hintergründe und sorgt für Entspannung.
Im ersten Quartal 2011 steigert Endeavour Silver (WKN: A0DJ0N) seinen Umsatz um 94 Prozent auf 35,4 Millionen Dollar. Im Vorjahr waren es 18,2 Millionen Dollar. Zwei Gründe sind für das deutliche Plus verantwortlich. Einerseits sind die Preise für Gold und Silber klar in die Höhe geschossen. Andererseits hat auch die Produktion der beiden Edelmetalle klar zugelegt.
Die Silberproduktion verbessert sich im ersten Quartal um 17 Prozent auf rund 900.000 Unzen. Die Förderung von Gold legt um 33 Prozent auf 5.000 Unzen zu. Der realisierte Silberpreis klettert in den ersten Monaten des neuen Jahres um 96 Prozent auf 33,18 Dollar je Unze. Der erzielte Goldpreis verbessert sich um 28 Prozent auf 1.413 Dollar je Unze. Das führt zu dem klaren Umsatzsprung.
Die Gold- und Silberförderung findet in den beiden Minen der Gesellschaft in Mexiko (Guanacevi und Guanajuato) statt. Ein weiteres Projekt in Jalisco wird derzeit vorbereitet. Außerdem betont Vorstandschef Bradford Cooke am Rande der Zahlenpräsentation, dass man sich um weitere Zukäufe kümmert. Dabei schaut man sowohl in die schon bekannten Regionen als auch in neue Gegenden. Wahrscheinlich noch im laufenden Quartal sollte es dazu weitere Neuigkeiten geben.
Die guten Umsatzzahlen beflügeln zugleich den operativen Gewinn. Dieser steigt im ersten Quartal von 3,2 Millionen Dollar auf 17,2 Millionen Dollar. Beim operativen Cashflow geht es von 2,6 Millionen Dollar auf 14,6 Millionen Dollar nach oben.
Einen Rücksetzer gibt es dagegen beim Nettogewinn. Dieser beläuft sich auf 0,5 Millionen Dollar oder 0,01 Dollar je Aktie, während er im Vorjahr 1,7 Millionen Dollar bzw. 0,03 Dollar je Aktie betrug. Beunruhigend ist dieser Absacker jedoch nicht, wenn man die Hintergründe berücksichtigt. Einerseits muss die Company 2011 deutlich mehr an Steuern zahlen. Die Einkommenssteuer steigt von 1,7 Millionen Dollar auf 4,7 Millionen Dollar an. Andererseits gibt es in der Buchhaltung der Gesellschaft Veränderungen. Man hat diese auf IFRS umgestellt. Damit läuft die gesamte Buchführung inzwischen in US-Dollar. Es gibt jedoch noch Warrants von 2009, die auf Kanadische Dollar lauten. Hieraus ergibt sich ein Abwertungsbedarf über 14,0 Millionen Dollar. Rechnet man all dies um, ergibt sich bei Endeavour Silver ein bereinigter Gewinn von 14,5 Millionen Dollar. Umgerechnet sind dies 0,18 Dollar je Aktie. Der geringe Nettogewinn ist somit sehr relativ zu bewerten.
Zudem kündigt die Unternehmensspitze schon
jetzt ein sehr gutes zweites Quartal an. Neue Rekordwerte scheinen
demnach nicht ausgeschlossen zu sein. Die Produktionsmenge soll
unverändert bleiben, der Silberpreis lag im April jedoch 30 Prozent über
dem Preis im Vorjahr. Das hat erheblichen Einfluss auf Umsatz und
Gewinn. Wahrscheinlich ab dem dritten Quartal wird sich die
Produktionsmenge in Mexiko weiter erhöhen. Dann ist der Ausbau der
Anlage von Guanajuato beendet. In der Folge kann dort die Produktion
deutlich nach oben gefahren werden. Dies bedeutet geringere Kosten je
verarbeiteter Tonne und somit höhere Gewinne im zweiten Halbjahr. Schon
jetzt lagen die Cashkosten bei nur noch 4,94 USD je Unze – ein Rückgang
von 23%.
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