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Holger Scholze: Bin Ladens Tod treibt Aktienkurse

DAX auf 40-Monats-Hoch

Die Nachricht vom Tod von Al-Kaida-Chef Bin Laden sorgt an den Aktienmärkten für gute Stimmung. In Tokio legte der Nikkei-Index deutlich zu und schließt erstmals seit den verheerenden Naturkatastrophen wieder über der Marke von 10.000 Punkten. Der DAX hatte zwischenzeitlich die Marke von 7.600 Punkten geknackt, notiert am späten Vormittag mit 7.582 Zählern rund 70 Punkte im Plus. Auch an den US-Börsen deuten die Vorboten auf eine freundliche Eröffnung hin, die Futures sind vorbörslich 0,6 Prozent im Plus. Bin Laden, der als der Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 gilt, wurde nach Worten von US-Präsident Barack Obama von US-Spezialisten in seinem Versteck nahe der pakistanischen Hauptstadt Islamabad getötet.

Im weiteren Wochenverlauf werden die Börsianer alle Mühe haben mit der Zahlenflut den Überblick zu behalten. Rund die Hälfte der DAX-Konzerne will seine Zahlen für das vergangene Quartal vorlegen, darunter Siemens und die Deutsche Telekom. Zudem steht die turnusmäßige Sitzung der Europäischen Notenbank (EZB) auf der Agenda und zum Wochenausklang der Monatsbericht vom US-Arbeitsmarkt.

Die Neuigkeiten aus Pakistan hinterließen auch an Rohstoff- und Devisenmärkten ihre Spuren. Der Goldpreis fiel kurzzeitig um rund 25 Dollar, nachdem er zuvor ein neues Rekordhoch bei 1.575 US-Dollar markiert hatte. Der Silberpreis brach sogar um rund fünf Dollar oder rund zehn Prozent auf nur noch gut 43 Dollar ein. Am späten Vormittag hat er einen Teil der Verluste wieder aufgeholt und notiert bei 45,41 US-Dollar. Silber-Calls sind in Stuttgart gesucht.

Der EUWAX Sentiment Index ist nach dem erneuten Kursplus nahe der Null-Linie zu finden. Einige Anleger setzen mit den US-Börsen auf weitere Kursgewinne des DAX und eine Stabilisierung über der Marke von 7.600 Punkten, andere erwarten nach dem Anstieg Gewinnmitnahmen und kaufen Puts.

Börse Stuttgart TV:

Die Preise für Rohstoffe steigen auf breiter Front! Erst recht nach der ersten Pressekonferenz der US-Notenbank FED in dieser Woche, auf der Ben Bernanke signalisiert hat, an der Politik des billigen Geldes festzuhalten. Gold und Silber erreichten daraufhin neue Rekorde, auch Industriemetalle, Agrarrohstoffe etc. bleiben teuer. Rohstoffe also als letzte Zuflucht für den Anleger? Antworten von Dr. Frank Schallenberger von der LBBW und Vermögensverwalter Michael Stegmüller von portfolio IMC in Teil 2 der aktuellen “Kutzers Börsenwelt”.