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Diese Woche im Fokus: Ausser dem Vorzeichen stimmt nicht viel

Welch' Eier hat uns der Osterhase gebracht? Mit dem Beginn der BIP-Zahlen zum Q1 werden wir es wissen. Es beginnen traditionell die Angelsachsen - Grossbritannien und die USA. Beide werden wohl ein zartes Konjunkturpflänzchen präsentieren. Die Briten hatten im Q4 eine Kontraktion von 0,5 Prozent, das wird diesmal sicher nicht aufgeholt, positiv soll das Vorzeichen aber wenigstens sein. Und die bisher veröffentlichten Daten zu Konsum etc. sprechen in den USA für eine deutlich rückläufige Wachstumsrate, dafür hatten wir im Q4 starke 3,1 Prozent, aber annualisiert - damit wirken Zahlen besser als sie sind. Somit wird die Fed am Mittwoch auch der EZB weiter nicht folgen, und die Nullzinspolitik prolongieren.

Bleibt einzig die Frage, ob es News zu QE II gibt. Da sich der Arbeitsmarkt zuletzt in den offiziell betrachteten Zahlen durchaus verbesserte (dafür ist die Zahl der Wochen, die ein Arbeitsloser bis zur Arbeitsfindung braucht auf 39 gestiegen - das gab es seit dem WK II nicht), wird/muss die Fed eigentlich mit Juni aufhören. Dafür, ausser Europas Schuldenkrise sorgt für eine wirklich explosive Lage und die Anleger fliehen gen "sicherer "Hafen" US-Dollar, wird es die USA nach der angedrohten Ratingverschlechterung künftig nicht mehr so leicht haben sich, sich derart billig Geld am Markt zu leihen. Wahrscheinlich ist somit, dass wenigstens die auslaufenden durch die Fed angekauften Kommunal- und Staatsbonds reinvestiert werden - natürlich in Treasuries. Dabei könnte es der Immomarkt auch vertragen, wie ein Blick auf den Case Shiller-Index am Dienstag zeigen wird. Dort wird sich der Preisrückgang wieder beschleunigen. Auf einige der Probleme wird Ben Bernanke im Anschluss zur Zinssitzung bei der erstmals einberufenen PK eingehen (die PK gibt es ab jetzt immer, ähnlich der EZB).

Zu Europas Schuldenkrise gab es übers Wochenende laut APA eine Wortmeldung: Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise hat sich für eine freiwillige Umschuldung Griechenlands ausgesprochen ('EZB-Chefvolkswirt Stark warnte hingegen davor). Die Reformen in dem hoch verschuldeten Land seien zwar beachtlich. Doch: "Die Kapitalmärkte sind vom Erfolg der Reformen noch nicht überzeugt." Luft könne sich Griechenland mit einer freiwilligen Umschuldung verschaffen: "Eine zwangsweise Umschuldung wäre fatal und würde zu einer breiten Verunsicherung an den Kapitalmärkten führen. Denkbar wäre, dass man Investoren mit grossem Abschlag griechische Staatsanleihen abkauft und diese dann gegen niedrigere neue Anleihen tauscht, die durch den Rettungsschirm gedeckt sind", beschreibt Heise einen mögliche Variante. Ökonomisch halte er dies für einen sinnvollen Weg, erklärte der Volkswirt. "Negative Folgen an den Finanzmärkten kann ich nicht erkennen."

Apropos Schuldenkrise: Portugal musste sein Budgetdefizit für 2010 nach oben korrigieren. 9,1 Prozent statt der bisher angenommenen 8,6 Prozent sind es nun. Die gesamte Staatsschuld lag demnach bei 93 Prozent des BIP.

Wir bleiben gleich in Europa und beim Thema: Am Dienstag wird das kumulierte Budgetdefizit für das Vorjahr veröffentlicht. Das soll eine 6 vor dem Komma stehen haben, womit auch die Verschuldungsquote im Schnitt den Wert von 80 Prozent übersteigt.

Trotzdem dürften im Wochenverlauf weitere Zinserhöhungsspekulationen aufspriessen: Deutschland und die Eurozone sind hier die wichtigsten Proponenten, und werden jeweils eine von der EZB eigentlich nicht tolerierte 2 vor dem Komma stehen haben. "Begünstigt" werden die Zinsspekulationen dann noch vom immer stärker werdenden deutschen Arbeitsmarkt, wo wir diesmal, oder spätestens Mai, bei der Zahl der Arbeitslosen unter die Marke von drei Millionen sinken werden - das war zuletzt 1992 so.

Zur US-Berichtssaison: Bisher haben 146 der S&P-500-Unternehmen Q1-Zahlen präsentiert, mit einem aktiengewichteten Gewinnplus von 17,8 Prozent. Diese Woche überschreiten wir bei den Zahlenlegern die Marke von 300, haben also die Halbzeit hinter uns. Für uns sind die Peergroups aus der Ölbranche interessant, allgemein am ehesten UPS als Gradmesser für die Konjunkturentwicklung.

Prall gefüllt ist auch der europäische Kalender, wobei für uns zahlreiche Q1-Ergebnisse aus der Finanz am interessantesten sind (von UBS über Credit Suisse bis hin zur Deutschen Bank).

Zum ATX (minus 1,23 Prozent YTD) und den Performanceträgern. Die bisherigen YTD-Wochensieger waren: Raiffeisen 1, Strabag 1, Verbund 1, Wienerberger und VIG je 3. Zumtobel hatte 6 Punkte. Der Leuchtenkonzern macht eine 7 daraus, dahinter CA Immo und Verbund.
Hinten nichts Neues: Zum sechzenten mal en suite - und damit bei 100 Prozent aller Möglichkeiten - hält Intercell die rote Laterne. Davor RHI und Raiffeisen Bank International.

Diese Woche beginnt auch Österreichs Berichtssaison heiss zu werden. Mit Erste Group, Verbund und Strabag melden sich drei ATXler, die Strabag aber erst mit dem Q4. Dazu gibt die OMV ihr Trading Statement zum Q1 ab. Zur OMV gibt es bereits jetzt News. Diese will die Diskontschiene Avanti ausbauen und forciert dabei die Automaten-Tankstelle.
News gibt es auch zu den Banken. Mit Slowenien hebt künftig ein weiteres Land eine Bankensondersteuer ein; 0,1 Prozent der Bilanzsumme sollen es sein, aber mit zahlreichen Ausnahmen. Der Kelch dürfte also für die heimischen Institute nicht sehr gross sein, in Summe erwartet Slowenien aus diesem Titel fünf Millionen Euro an Einnahmen.


Unternehmen Österreich
-

Unternehmen Europa
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Unternehmen USA
Kimberley-Clark

Konjunktur Europa

Spanien PPI März

Konjunktur USA
Neubauverkäufe März
Dallas Fed Index April


Unternehmen Österreich
KTM HV

Unternehmen Europa
UBS, STMicroelectronics

Unternehmen USA
Coca Cola, Lockheed, Ford, UPS, Nabors Ind., Amazon.com, 3M, Lexmark, Valero, US Steel

Konjunktur Europa
Euroraum Schulden/BIP 2010
Euroraum Budgetdefizit/BIP 2010
Irland PPI März

Konjunktur USA
Case Shiller Hauspreisindex Februar
Verbrauchervertrauen April
Richmond Fed Index April


Unternehmen Österreich
Mayr-Melnhof HV
SW Umwelttechnik BPK
Wr. Privatbank Q4

Unternehmen Europa
Ferrovial, Credit Suisse, DSM, Volvo, Ericsson, Svenska Handelsbanken, BP, ARM, Barclays, Electrolux, Scania, GlaxoSmithkline, ENI, VW, ABF

Unternehmen USA
Praxair, Baker Hughes, MeadWestvaco, Boeing, Conoco Phillips, Starbucks, Hess, eBay

Konjunktur Europa
Deutschland GfK Verbrauchervertrauen Mai
Euroraum Industrie Auftragseingang Februar
Deutschland VPI April
Grossbritannien BIP Q1
Konjunktur USA
MBA Hypothekenanträge per 22. April
Auftragseingang langlebige Gütern März
Fed Zinsentscheid


Unternehmen Österreich
Erste Group Q1
Verbund Q1
OMV Trading Statement Q1
Strabag BPK
TeleTrader Q4
SBO HV
HTI Q4
Österreichische Post HV

Unternehmen Europa
Logitech, SAP, Banco Santander, ABB, Deutsche Bank, Nordea, Swedbank, KoneCranes, UPM, Shire, Metso, Dt. Börse, Luxottica, Aixtron, KPN, Bayer, Royal Dutch, Fortum, Merck KGaA, Unilever, AstraZeneca

Unternehmen USA
Time Warner, Int. Paper, Dow Chemical, Occidental Petroleum, PepsiCo, First Solar, Procter & Gamble, Bristol-Meyers Squibb, ExxonMobil

Konjunktur Europa
Deutschland Importpreisindex März
Deutschland Arbeitslosenquote April
Grossbritannien GfK Verbrauchervertrauen April

Konjunktur USA
Chicago Fed Index März
BIP Q1
PCE-Kernrate Q1
Privater Konsum Q1
Registrierte Arbeitslose per 16. April
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe per 23. April
Schwebende Hausverkäufe März

Konjunktur Sonstige
Japan Zinsentscheid


Unternehmen Österreich
Porr Q4
A-Tec Q4
Uniqa Q4
Flughafen Wien HV
Pankl HV
HTI Q1
Hutter & Schrantz Stahl Q4

Unternehmen Europa
Daimler, Total, SCA, ACS, Yara, Norsk Hydro

Unternehmen USA
Weyerhaeuser, Chevron, Merck, ITT, Caterpillar

Konjunktur Europa
Deutschland EH-Umsatz März
Spanien VPI April
Euroraum M3 März
Euroraum VPI April
Euroraum Konuunkturklima April
Euroraum Verbrauchervertrauen April
Euroraum Industrievertrauen April
Euroraum Wirtschaftsvertrauen April
Euroraum Dienstleistungsvertrauen April
Euroraum Arbeitslosenquote März
Italien VPI April
Belgien VPI April
Belgien BIP Q1

Konjunktur USA
Konsumentenausgaben März
Private Einkommen März
Uni Michigan Verbrauchervertrauen April (Folgeschätzung)
NAPM Milwaukee April