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Raiffeisen-Börsenews: conwert und bwin erläutern ihre Pläne

Egal ob weißer Rauch oder schwarzer Rauch - im Moment ist beides kein gutes Zeichen, so das Raiffeisen-Börsenradio einleitend. Holger Scholze vom Parkett nennt die drei Belastungsfaktoren, die die Märkte derzeit verunsichern. Zum einen die Katastrophe in Japan (neu dazu kommt der schwarze Rauch aus dem Kernkraftwerk), die kriegerischen Auseinandersetzungen in Libyen sowie nach wie vor die Schuldenkrise in Südeuropa. "Viele Experten rechnen ja damit, dass auch Portugal aufgrund der hohen Verschuldung unter den EU-Rettungsschirm schlüpfen muss. Ab da muss man abwarten".

Dementsprechend wartend präsentierten sich auch die Aktienmärkte. Der ATX stieg immerhin 18,18 Punkte oder 0,64 Prozent auf 2.842,08 Einheiten. Die Tops: Erste Group, voestalpine, SBO. Ganz unten zu finden: Strabag, CA Immo, RHI.

Die Unternehmensmeldungen:
- conwert konnte die Analystenerwartungen nicht erfüllen. Das Betriebsergebnis von 103,2 (2009: 94,9) Mio. Euro und das Konzernergebnis lagen unterhalb der durchschnittlichen Analystenschätzungen. Das Unternehmen will eine Dividende in Höhe von 0,3 Euro (Vorjahr 0,25 Euro) ausschütten. CEO Volker Riebel gegenüber dem Börsenradio: "Wir sind in Berlin und im Rhein/Main-Gebiet gut aufgestellt. Das Portfolio in Leipzig, das in etwa 5000 Wohnungen umfasst, soll hingegen auf ca 3000 abgebaut werden. Den Erlös wollen wir im Berliner Raum und den deutschen Ballungsräumen reinvestieren". Das Österreich-Exposure an Zinshäusern solle in den nächsten Jahren auf einen Bestand von etwa 500 Mio. Euro, aufgrund der niedrigen Zinsrenditen, abverkauft werden, erklärt Riebel weiters. "Wir sehen in dieser Assetklasse kein signifikantes Wertsteigerungspotenzial mehr", fasst Riebel zusammen. Er will durch einen grösseren Deutschland-Anteil und eine Untergewichtung von Wien die Portfolio-Rendite optimieren.

Der Sportwettenanbieter bwin hat kurz vor seinem Abschied von der Wiener Börse heute nochmals seine Bilanz vorgelegt. 2010 wurde ein Gewinn von 13,9 Mio. Euro erreicht, ein Jahr zuvor waren es noch 46,3 Mio. Euro. IR-Manager Konrad Sveceny führt den Rückgang des Verlusts sowohl auf den Merger mit PartyGaming als auch auf einige Initiativen hinsichtlich der Regulierung von Märkten zurück. Die Pläne von bwin für 2011 fasst Sveceny so zusammen: "Das Jahr wird geprägt sein von einer raschen Integration, einer Auslieferung der Ziele des Mergers sowie Anpassungen an das regulative Umfeld".

Mehrfache Firmenwertabschreibungen auf die von der Osteuropa-Steuerungsholding Bank Austria geführte kasachische ATF Bank haben den Gewinn der italienischen Großbank UniCredit 2010 nochmals nach unten gedrückt. Der Nettogewinn sank um 22,2 Prozent von 1,7 Mrd. auf 1,3 Mrd. Euro.

Am deutschen Parkett konnte sich der DAX bis Handelsschluss noch ins Plus retten. Der deutsche Leitindex stieg um 0,35 Prozent auf 6.804,45 Punkte. Die Tops: Daimler, BMW, K+S. Die Flops: Deutsche Bank, Infineon, Deutsche Börse.

Die Unternehmensnews:
- Die Geschäfte des deutschen Baukonzerns Hochtief laufen gut. Das Gesamtjahr 2010 schloss das im MDax notierte Unternehmen wie bereits erwartet mit einem erneuten Rekordergebnis ab. Dennoch übertraf Hochtief mit seinen Zahlen die Schätzungen der Analysten deutlich. Unter dem Strich betrug der Gewinn 288 Mio. Euro nach 191,7 Mio. Euro im Vorjahr. Der Umsatz kletterte um elf Prozent auf 20,16 Mrd. Euro (Vorjahr: 18,17 Mrd.) . Der Auftragseingang lag mit 29,63 Mrd. Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 22,47 Mrd. Euro.Die Aktionäre können nun für 2010 mit einer Dividende von zwei Euro rechnen.

- Das Erdbeben und der Tsunami in Japan haben dem Rückversicherer Munich Re das Gewinnziel zerschlagen. Der Vorstand schätzt, dass das Unternehmen für die Schäden mit 1,5 Milliarden Euro vor Steuern geradestehen muss. Das Ziel, in diesem Jahr einen Konzerngewinn von 2,4 Milliarden Euro zu erreichen, sei daher nicht mehr zu halten, teilte der Münchner Konzern am Dienstagabend mit.

- Der Rüstungskonzern und Automobilzulieferer Rheinmetall ist nach dem Aufschwung im vergangenen Jahr auf weiteres Wachstum eingestellt. Der Konzern erwartet in diesem Jahr ein Umsatzwachstum auf rund 4,3 Mrd EUR von knapp 4 Mrd im Jahr zuvor. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) will Rheinmetall den 2010 erzielten Rekordwert von 297 Mio. Euro auf 330 Mio bis 360 Mio. Euro steigern. Auch für 2012 kündigte das Unternehmen Steigerungen bei Umsatz und Ergebnissen beider Bereiche an. 2010 hatte die Rheinmetall AG unter dem Strich wieder Geld verdient, nachdem 2009 ein Verlust von 58 Mio. Euro angefallen war. Der Nettogewinn stieg auf 162 Mio. Euro. Die Aktionäre sollen davon ein gutes Drittel erhalten. Die Dividende wird auf 1,50 Euro je Anteilsschein steigen.

- Dank der wiederbelebten Automobilindustrie hat der Branchenzulieferer Leoni im vergangenen Jahr wieder die Gewinnzone erreicht. Wie das MDax-Unternehmen mitteilte, verdiente es 2010 unterm Strich 67,2 Millionen Euro nach einem Verlust von 138,1 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte unterdessen um fast 37 Prozent auf 2,96 Milliarden Euro. Die Aktionäre bekommen eine Dividende von 70 Cent ausgeschüttet.

- Dank eines guten Wintergeschäfts hat der Online-Reifenhändler Delticom im vergangenen Jahr kräftig verdient. Vor Zinsen und Steuern wurde 2010 ein Gewinn von 47,1 Millionen Euro erwirtschaftet, wie das Unternehmen am Mittwoch in Hannover berichtete. Dies entsprach einem Plus von mehr als 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seinen Umsatz steigerte Delticom um knapp 35 Prozent auf fast 420 Millionen Euro. Nach dem "überaus erfolgreichen Jahr" hätten die Aktionäre Aussicht auf eine deutlich höhere Dividende. (Im Gespräch: Der CFO des Unternehmens)

- Der Apothekenbetreiber Celesio hat 2010 Umsatz und Gewinn gesteigert. Grund hierfür waren vor allem die Übernahme des brasilianischen Großhändlers Panpharma sowie der Verkauf des niederländischen Unternehmens Lloyds Nederland. Der Umsatz stieg demnach von 21,5 Mrd. auf 23,3 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Steuern kletterte von 119,5 Mio. auf 409,3 Mio. Euro. Das Jahresergebnis stieg von 6,5 Millionen Euro im Krisenjahr 2009 auf 265 Mio. Euro.

- Das Biotechunternehmen Paion hat den Umsatz im Jahr 2010 von 2,9 Mio. Euro auf 4,5 Mio. Euro gesteigert. Zugleich haben die Aachener ihren Verlust deutlich gesenkt und melden ein Defizit von 9,3 Mio. Euro. Im Jahr 2009 lag der Verlust noch 13,1 Mio. Euro. (O-Ton eines Vorstands)

- Der Immobilienkonzern Gagfah verdient im vergangenen Jahr zwar wieder mehr, verfehlt aber die Erwartungen an der Börse. Doch das Unternehmen steht vor einem viel größeren Problem: Die Stadt Dresden steht kurz davor, Gagfah zu verklagen. Außerdem ermittelt die Finanzaufsicht.

- Der US-Softwarhersteller Adobe hat im vergangenen Vierteljahr seinen Umsatz gesteigert. Gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres wuchs er um 20 Prozent auf 1,03 Milliarden US-Dollar. Damit liegt das Unternehmen im Rahmen der selbst gesetzten Erwartungen. Der Nettogewinn stieg im Vorjahresvergleich von 127 Millionen auf 235 Millionen US-Dollar. Der Gewinn je Aktie ohne Sonderposten wuchs von 40 auf 58 Cent an. Für das laufende Quartal prognostizierte Adobe hier 47 bis 54 Cent; Analysten waren von 56 Cent ausgegangen.

Wenig Bewegung zeigten auch die anderen europäischen Börsen. FTSE100 und Eurostoxx 50 schlossen leicht im Plus.



Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der Raiffeisen Bank International AG. Der Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten:
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