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Lohrke: Nuklearkrise hält Börsen weiter in Atem; Yen spekulativ auf Rekordhoch; Tepco erstmals wieder gehandelt (-20 %); EU-Kommissar Oettinger gießt Öl ins Feuer

Globalyze Marktbericht  



Die Angst vor einer möglichen atomaren Großkatastrophe in Japan hält die Börsen weltweit weiter in Atem. Die Aussage des EU-Energiekommissar Oettinger, dass die Reaktoranlage in Fukushima außer Kontrolle geraten sei, goss zusätzlich Öl ins Feuer. Angeblich soll er auch gesagt haben, dass in den kommenden Stunden mit katastrophalen Ereignissen gerechnet werden müsse, die das Leben der Bevölkerung Japans bedrohen würden. Inzwischen raten auch die Botschaften und ausländischen Unternehmen zu einem Verlassen Japans. Australiens Außenminister Kevin Rudd hat seine Landsleute dazu aufgerufen, Japan schnellstmöglich zu verlassen. Während Russlands Außenminister seine Bürger in Japan zur Besonnenheit aufrief und dazu den Anweisungen der japanischen Regierung bzw. den russischen Offiziellen zu folgen. Deutschlands Botschaft vor Ort hat den Deutschen geraten ein Verlassen Japans in Erwägung zu ziehen. Die USA rät ihren Bürgern mindestens einen Abstand von 50 Meilen zu den Reaktoranlagen zu halten. In den USA fiel die Zahl der Baubeginne mit dem stärksten Einbruch seit 27 Jahren auf den niedrigsten Stand seit April 2009. Auch lagen die Erzeugerpreise höher als erwartet. Die Nachfrage nach 10-jährigen US-Staatsanleihen stieg und ließ den Zins auf 3,22 % fallen. Der Dow verlor, der Nasdaq und der S&P 500 -. Dow, Nasdaq und S&P 500 verloren -2,04 % (11.613), -1,89 % (2.616) und -1,95 % (1.256).  



In Frankfurt fiel der Dax um -2,02 % (6.513), der Tec Dax um -1,44 % (854,83) und der C Dax um -1,81 % (576,24). Größter Dax Verlierer waren HeidelbergCement mit -6,03 % und Deutsche Lufthansa mit -4,31 %. Infineon und E.ON gehörten mit +0,39 % und +0,38 % zu den wenigen Gewinnern. Letztere profitieren von der Ansage unserer Kanzlerin, dass wir alle angeblich für mehr Sicherheit mehr bezahlen wollen. Wobei ich das anders sehe. Weil die Sicherheit gegeben ist. Ich will nicht mehr zahlen. Egal, was die Dame und Propaganda aus dem Kanzleramt tönt. Im Tex Dax brachen die Solarwerte wieder ein. Conergy um -40,45 %, Q-Cells um -17,01 % und Solarworld um -12,83 %. 



Japans Nikkei brach wegen des spekulativ stark gestiegenen Yens ebenfalls deutlich ein und unterschritt 8.700 Punkte. Im Laufe der Sitzung erholte er sich jedoch wieder und endete mit einem Minus von -1,44 % (8.962) Punkte. Bis auf den Öl- und Kohlesektor sowie Minen lagen alle Branchenindices im Minus. Wobei Information und Kommunikation die Verliererliste anführte. Tepco Aktien, die seit Freitag wieder einmal gehandelt wurden, verloren -20 %. Die Bank of Japan pumpte am Nachmittag zusätzliche 1 Billion Yen in den Geldmarkt. Am Morgen hatte sie 5 Billionen Yen angeboten. 

Globalyze Pressetour 

Wettbewerb macht China Mobile zu schaffen. Der weltweit größte Mobilfunkanbieter steigerte angesichts eines härteren Wettbewerbs den Umsatz um +7,3 % auf 485,2 Mrd. Yuan und den Gewinn um +3,9 % auf 119,64 Mrd. Yuan.  



Standpunkt: Mit 20,7 Mio. Kunden hatte China Mobile die größte Kundenzahl vor China Unicom mit -14,06 Mio. und China Telecom mit 14,06 Mio. Und dennoch sorgt die wachsende Penetration, die bis in die ländlichen Gebiete geht, für einen starken Wettbewerb. So dass die Margen auch nicht mehr so reichlich sind. Auch in China sollte man sich aus dem hart umkämpften Telekommunikationsbereich heraushalten.  

Höhere Prämien befördern Generali. Die italienische Assicurazioni Generali steigerte in 2010 aufgrund höherer Lebensversicherungsprämien ihren Gewinn um +30 % auf 1,7 Mrd. Euro. 



Standpunkt: Der größte europäische Lebensversicherer konnte sein Betriebsergebnis wohl um +12 % auf 4,1 Mrd. Euro steigern. Allerdings sind im 4. Quartal die Prämien von 14,7 Mrd. Euro im Vorjahresquartal auf 13,8 Mrd. Euro zurückgegangen. Und so sollte man auch bei diesem Versicherer eher vorsichtig sein. 

Erdbeben katapultiert Yen auf Rekordhoch. Der von den Spekulanten auf 76 gegen den Dollar gepushte Yen ist für die anstehenden Importe ein Segen, trifft aber die Exportwirtschaft deutlich. 



Standpunkt: Fonds kaufen derzeit Yen, weil sie darauf spekulieren, dass katastrophenbedingte einerseits starke Kapitalströme ins Land kommen und zum anderen viele Unternehmen gezwungen sein könnten Teile ihres Vermögens zu verkaufen. Ob die sich da mal nicht irren. Schließlich sind die japanischen Unternehmen mit Liquidität vollgesogen. 

Chinas Konsumbereitschaft auf 12-Jahrestief. Gemäß einer Umfrage der Zentralbank haben nur 14,2 % der Befragten mitgeteilt, dass sie im laufenden Jahr mehr ausgeben wollen. Das ist so niedrig wie seit 1999 nicht mehr. 



Standpunkt: Der Grund ist wohl, dass über 47 % der Befragten in den nächsten drei Monaten Preissteigerungen erwarten. Und so ist die Inflation wohl derzeit das Hauptproblem, das China hat. Wobei das von der Regierung erkannt und auch angegangen wird. Im Februar lag die Inflationsrate bei höher als erwarteten 4,9 %. Anvisiert werden für dieses Jahr 4 %.   

Elmos wieder in Gewinnzone. Mit einem Umsatzplus von +49,2 % auf 184,7 Mio. Euro und einem Überschuss von 17,8 Mio. Euro (Vorjahr: -12,2 Mio. Euro) meldet sich der Halbleiterhersteller Elmos Semiconductor AG eindrucksvoll zurück. 



Standpunkt: Für 2011 will der Vorstand die Produktlinien gezielt erweitern und die Expansion nach Asien weiter vorantreiben. Dabei besteht ein Stück weit Unsicherheit, weil die Auswirkungen der Geschehnisse in Japan noch nicht absehbar sind. Jedenfalls will Elmos einen Umsatz von 190 bis 200 Mio. Euro machen. Was sie wohl auch schaffen wird. 

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