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Raiffeisen-Börsenews: Thema Nummer eins bleibt die Katastrophe in Japan

"Die Auswirkungen auf die globalen Aktienindizes sind nicht dramatisch", schätzt Raiffeisen-Analyst Christian Hinterwallner. "Bei den Versicherern glauben wir, dass beherrschbar ist, was man an Schäden absehen kann. Generell bleiben die Auswirkungen aktuell eher auf Japan beschränkt, mit Ausnahme des Versorgersektors und der Versicherer."

Nachdem der Nikkei am Montag mehr als 6% verloren hatte, kamen aber doch auch die europäischen Börsen ins Minus. Der Wiener ATX verlor -1,41% und schloss bei 2753 Punkten. Beflügelt durch die Diskussion um einen Ausstieg aus der Atomenergie schaffte es die Verbund-Aktie mit +3,12% an die Spitze. Das Unternehmen legt seinen Fokus ja auf Wasserkraft. Ebenfalls vorne standen Zumtobel mit +0,69 und bwin mit -0,08%. Zu den schlechtesten Werten zählten voestalpine mit -2,98, Semperit mit -3,23 und Strabag mit -3,46%.

Erste und RHI konnten sich bei einem internationalen Banken-Ranking verbessern - die Erste auf Platz 89 (93) als einzige österreichische Bank unter den Top 100, RBI stieg auf Platz 133 (137). Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) konnte den ersten Platz vor der China Construction Bank verteidigen. Fünf der zehn grössten Banken kommen aus Schwellenländern.

Auch der deutsche Leitindex DAX unterlag dem Japanschock und verlor -1,65% auf 6867 Punkte. Selbst die DAX-Gewinner hatten ein rotes Vorzeichen. Dazu gehörten HeidelbergCement mit -0,14, Deutsche Bank mit -0,25 und Merck mit -0,32%. Ganz unten standen Münchener Rück mit -3,36, RWE mit -4,77 und E.on mit -5,26%.

Es gibt aber auch Profiteure, sagt Holger Scholze in den Raiffeisen-Börsenews. So profitierten Aktien aus dem Bereich Erneuerbare Energien mit teilweise zweistelligen Kursgewinnen. Die Titel des Windkraftanlagenbauers Nordex schossen um knapp 18% auf 6,85 Euro hoch, noch deutlicher nach oben ging es für das Solarunternehmen Conergy mit plus 21,94%. Die Rolle der Solarenergie dürfte nach dem Atomunfall in Japan wieder stärker in den Mittelpunkt rücken, hiess es von den Experten der Unicredit.

+) Angesichts der unklaren Lage in Japan hält es die Münchener Rück für viel zu früh, die volkswirtschaftlichen und versicherten Schäden zu beziffern. Erwartet wird, dass die Auswirkungen der schweren Unfälle in den japanischen Atomkraftwerken die private Versicherungswirtschaft nicht signifikant betreffen werden.
+) Puma hat einen Nachfolger für den Vorstandsvorsitzenden Jochen Zeitz gefunden. Franz Koch soll nach der Umwandlung des Unternehmens in eine Europäische Aktiengesellschaft (SE) neuer Vorsitzender der Geschäftsführung werden.
+) BASF hat die Aktien der ehemaligen Tochter K+S erfolgreich platziert. Käufer sind institutionelle Investoren. Der Buchgewinn für BASF liegt bei fast 900 Millionen Euro. Damit können Schulden abgebaut werden.
+) Entgegen Spekulationen will Daimler sein Übernahmeangebot für den Dieselmotorenbauer Tognum nicht erhöhen.
+) Die Software AG (TecDax) will die Dividende für das vergangene Geschäftsjahr von 1,15 auf 1,30 Euro je Aktie erhöhen. Angesichts des dreistelligen Aktienkurses soll zudem ein Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 3 durchgeführt werden.
+) Der Laborausrüster und Messtechnik-Hersteller Sartorius AG ist 2010 zum Geldverdienen zurückgekehrt und verordnet sich Investitionen von 50 Millionen Euro, von dem der Stammsitz Göttingen stark profitiert.

Auch die anderen europäischen Börsen konnten sich den Japan-Sorgen nicht entziehen. Der EuroStoxx 50 schloss bei 2852 Zählern mit -1,1% und der Londoner FTSE-100 beendete den Handelstag auf 5775 Punkten mit -0,92%.

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der Raiffeisen Bank International AG. Der Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten:
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