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Erste und Raiffeisen rücken im globalen Ranking nach vorne

Die beiden grössten österreichischen Banken, Erste Group und Raiffeisen Bank International (RBI), konnten sich 2010 im Ranking der weltgrössten Kreditinstitute um jeweils vier Plätze verbessern. Die Erste verbesserte sich auf Platz 89 (93) und war damit die einzige österreichische Bank unter den Top 100, RBI stieg auf Platz 133 (137) auf, geht aus einer aktuellen Studie der Boston Consulting Group (BCG) hervor.

Die beiden Spitzenplätze blieben in chinesischer Hand: Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) konnten den erste Platz vor der China Construction Bank verteidigen. Fünf der zehn grössten Banken kommen aus Schwellenländern, vier davon alleine aus China und eine aus Brasilien.

Auf den Rängen drei bis sieben folgen HSBC, JP Morgan Chase, Wells Fargo, Bank of China und Citigroup. Auf Rang acht folgt als Neuzugang die Agricultural Bank of China, die erst im Juli 2010 an die Börse gegangen war. Bank of America und die brasilianische Itau Unibanco konnten sich noch unter den erste zehn platzieren.

Das Tempo der Kurserholungen der Banken hat 2010 nachgelassen. Der Börsenwert der Banken ist laut BCG-Studie im Vorjahr um 10 Prozent auf 7,1 Billionen Dollar (5,14 Billionen Euro) gestiegen, 2009 waren es noch 55 Prozent. Die durchschnittliche Aktienrendite - Kursgewinne und Dividenden - fiel von 47,1 auf 6 Prozent.

Die durchschnittlich erzielte Rendite der Banken lag in Lateinamerika mit 22,5 Prozent, in Zentral- und Osteuropa mit 18,4 Prozent und im Nahen Osten mit 15,2 Prozent über dem globalen Durchschnitt.

Die zuvor abgestürzten Eigenkapitalquoten des weltweiten Bankensektors verdoppelten sich 2010 von 4,8 auf 9,6 Prozent. Die Eigenkapitalbasis wuchs auf 4,2 Billionen Dollar. 2006 hatte sie 2,6 Billionen Dollar betragen. Die Gewinne konnten um 130 Prozent von 166 auf 386 Mrd. Dollar gesteigert werden.

BCG-Partner und Mitautor der Studie, Lars-Uwe Luther, erwartet, das das Umfeld für Banken auf absehbare Zeit schwierig bleiben wird. Zum einen kämpften sie immer noch mit den Überbleibseln der Krise, zum anderen stünden sie in fast allen Märkten vor enormen regulatorischen Veränderungen und Unsicherheiten. Insbesondere Basel III setze die Profitabilität weiter unter Druck, wenn sich die Preise nicht in gleichem Masse erhöhen lassen. (APA)

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