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Lohrke: Dünner Handel; Portugal muss ordentlich blechen; S&P in letzten 2 Jahren verdoppelt; E.ON und GEA vor Neuausrichtung

Globalyze Marktbericht

 



Gestern gab der S&P 500 um-0,14 % auf 1.320 Punkte nach. Was daran bedeutsam ist? Eigentlich nichts, Außer, dass exakt vor zwei Jahren, also am 9. März 2009, der marktbreite Index bei 677 Punkten lag und seit damals mehr als +95 % dazu gewonnen hat. Mit einer Marktkapitalisierungszunahme von 6,2 Billionen verzeichnen wir seit damals einen der stärksten Bullenmärkte seit 1962. Die Händler meinen, dass es erstmal auch so weitergehen würde, wenn, ja wenn da nicht Libyen wäre. Und so hoffen viele, dass Gaddafi bald fällt bzw. die Lage sich stabilisiert. Ansonsten stiegen die Läger des Großhandels im Januar unerwartet stark um +1,1 % auf 436,9 Mrd. Dollar. Andererseits aber stiegen die Umsätze um +3,4 %, was vor allem auch auf Benzin und Autokäufe zurückgeht. Dann schaute man an der Wall Street mit etwas Sorge Richtung Portugal. Zwar konnten von Portugal die gewünschte 1 Mrd. Euro aufgenommen werden. Allerdings zu einem Zinssatz, der weiter die Frage nach einem Bailout stellt. Der Dow gab um -0,01 % leicht nach. Der Technologieindex Nasdaq verlor -0,51 % auf 2.751 Punkte.  



In Frankfurt überschlugen sich die Händler und Analysten beinahe, weil die Deutsche Telekom – man höre und staune – zwei Tage in Folge, gestern um +0,84 %, anstieg. Was für dieses Unternehmen offensichtlich schon ein Riesenakt ist. Warum die alle die Fusionspläne loben, ist mir ein Rätsel. Wo wir doch alle aus der Vergangenheit wissen, dass zwei Kranke noch keinen Gesunden machen. Jedenfalls führte die Deutsche Lufthansa aufgrund ihrer guten Quartalszahlen den Dax mit +3,01 % an. Infineon gab hingegen um -3,41 % nach. Und dann war da noch Tognum, wo Anleger wegen der Hoffnung, dass Daimler und Rolls Royce ein verbessertes Angebot vorliegen würden, um +7,25 % nach oben trieben. Der Dax fiel um -0,46 % (7.131), der Tec Dax um -0,43 % (894,85) und der C Dax um -0,36 % (628,93). 



In Japan gab der Nikkei heute Morgen mit -1,46 % (10.434) deutlich nach. Der Grund dafür war, dass die Investoren sich derzeit die unsichere Gesamtsituation bevorzugt von der Seitenlinie aus ansehen. Und nicht in das Geschehen eingreifen, weil die Lage derzeit zu unübersichtlich ist. Wie zu erwarten, war das Handelsvolumen also äußerst gering. Und so zogen die Nikkei Schwergewichte Softbank Corp., Fanuc Ltd. und Kyocera Corp. den Index nach unten. Und wieder lagen alle 33 Branchenindices im Minus. Allen voran Minen, Nichteisenmetalle und Konsumfinanzen. Kaufhäuser waren der Index mit den geringsten Verlusten. Die Berichte über ein mögliches Zusammengehen der Tokyo Stock Exchange mit der Osaka Securities Exchange hinterließ am Markt so gut wie keine Spuren. 

Globalyze Pressetour 

Molycorp verringert Verluste. Die US-Minengesellschaft Molycorp Inc. reduzierte aufgrund der stärkeren Nachfrage nach Seltenen Erden und den damit verbundenen höheren Umsätzen ihren Verlust von -9,1 Mio. Dollar auf -7,9 Mio. Dollar.  



Standpunkt: Der Grund für die Umsatzexplosion im 4. Quartal von 2,2 Mio. Dollar auf 21,7 Mio. Dollar ist die Export-Zurückhaltung Chinas, die 95 % des Weltmarktes der Seltenen Erden kontrollieren und die damit verbundenen Preissteigerungen und Ausweichreaktionen der Nachfrager. Wie interessant der Markt geworden ist zeigt, dass die in 2002 stillgelegte Minen Mountain Pass Mine, die einst einer der größten Seltenen Erden Minen war, wieder in Betrieb genommen wurde und per anno 3.000 m3 Seltene Erden hervorbringt. Mit 50,79 Dollar liegt der Kurs deutlich über dem IPO Preis von 14 Dollar. 

Lagardère erwartet Gewinnwachstum. Die französische Mediengruppe erwartet aufgrund einer stärkeren Fokussierung auf ihr Kerngeschäft – Teile sollen an die Hearst Gruppe verkauft werden - eine Rückkehr des Gewinnwachstums. 



Standpunkt: CEO Arnaud Lagardère macht derzeit Frühlingsputz. Und kehrt die Ecken aus. So will er seinen 20 % Anteil an dem Pay-TV Sender Canal Plus verkaufen bzw. an die Börse bringen. Auch will er weg vom Printgeschäft. Einen Schwerpunkt will er im Sportbereich setzten, wo er eine weltweite Führungsrolle anstrebt. Wegen der steigenden Anzeigenerlöse konnte das Betriebsergebnis in 2010 nur um +1 % auf 468 Mio. Euro. Gesteigert werden. Auch der Umsatz stieg nur um +0,9 % auf 7,97 Mrd. Euro. Alles in allem ist das recht enttäuschend. 

TSE und OSE führen Fusionsgespräche. Die Tokyo Stock Exchange Inc. und die Osaka Securities Exchange Co. werden noch in diesem Monat Fusionsgespräche aufnehmen. Das bestätigten die beiden CEO. 



Standpunkt: Es gibt dabei auch Planspiele, dass man im Herbst 2012 gemeinsam eine Holding gründet, unter deren Dach eine Börse für das Spot Trading und eine für den Derivatehandel angesiedelt ist. Und so zieht der Börsenfusionitis weiter seine Bahnen. By the way. Vom Grippevirus, der uns letztes Jahr in helle Aufregung versetzte, ist übrigens nichts mehr zu spüren. Und so dürfen wir uns auf weitere Merger im Börsenbereich einrichten. Ob der Anleger davon wirklich profitiert bleibt abzuwarten. Häufig ist Masse statt Klasse anzutreffen. Auch, was die Deutsche Börse AG zum Teil anbietet (bzw. nicht anbietet) ist vorsintflutlich. Da können die noch so stark mit dem Zusammengehen mit der Wall Street protzen. Wobei nicht nur ich mich frage, ob das wirklich von Vorteil für unseren Standort sein wird. 

GEA erwartet positives 2011. In der Pressekonferenz bestätigte der Systemanbieter mit Schwerpunkt Nahrungsmittel und Energie die bereits vorgelegten vorläufigen Zahlen. Für 2011 und 2012 will GEA durchstarten. 



Standpunkt: Die Zahlen der GEA sind ja nicht gerade das, was man sich in seinen Träumen wünscht. Der Umsatz hat gerade einmal um +0,2 % zugenommen. Das Konzernergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen gab um -17,2 % nach. Da ist lediglich der um +12,2 % auch nicht gerade explodierende Auftragseingang noch das Herausragende. Wobei eigentlich der im boomenden Nahrungsmittelsegment tätige Systemanbieter derzeit deutlich profitieren müsste. Man darf abwarten, ob die Managementqualitäten das zulassen. 

E.ON Gewinn sinkt um -31 %. Der Gewinn des größten deutschen Versorgers fiel trotz um +16 % auf 92,68 Mrd. Euro steigender Umsätze in 2010 um -31 % auf 5,85 Mrd. Euro. Wobei Abschreibungen auf südeuropäische Assets Mitursache war. 



Standpunkt: Gleichzeitig warnte das Unternehmen wegen der schwachen Margen im Gasgeschäft und der Belastungen aus der Kernbrennelementesteuer vor in 2011 um -16 % rückläufigen Gewinnen. Wobei sich das erst in 2012 wieder ändern soll. Und so tut das Unternehmen derzeit alles, um sich verbessert aufzustellen. So wurde die Verschuldung aufgrund von Assetverkäufen deutlich reduziert. Sollte diese Neuausrichtung gelingen, ist kein Grund erkenntlich warum die zuletzt stark vernachlässigte Aktie nicht wieder in die Hufe kommen sollte.  

 

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