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Börsenews: Bernanke optimistisch, Europas Börsen verlieren leicht

Auf grosses Interesse stiessen die Äusserungen von US-Notenbankchef Ben Bernanke am Mittwoch bei einer Anhörung im US-Repräsentantenhaus. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass die USA - trotz steigender Rohstoffpreise - mit einer hohen Inflation rechnen müssten. Jede Diskussion um eine Zinsanhebung hänge von den Wachstumsaussichten ab.

Der Wiener ATX knackte zum ersten Mal seit September 2010 wieder die 3000-Punkte-Marke, schloss aber mit einem kleinen Minus von 0,23% bei 2984 Zählern. Die besten Werte waren Schoeller-Bleckmann mit +4,29, Vienna Insurance Group mit +1,74 und Raiffeisen International mit +1,46 Prozent. Zu den schlechtesten Papieren gehörten bwin mit -1,29, Wienerberger mit -1,84 und voestalpine mit -3,00 Prozent.

Die OMV sorgt sich um ihren Verschuldungsgrad und muss noch im ersten Halbjahr den Kapitalmarkt für die Refinanzierung der jüngsten Zukäufe anzapfen, sonst droht ein schlechteres Rating. Auf rund 1, 7 Milliarden Euro belaufen sich die Ausgaben für die jüngsten Übernahmen. Um rund eine Milliarde hat der Konzern seinen Anteil am türkischen Tankstellenbetreiber Petrol Ofisi auf knapp 96 Prozent aufgestockt, das Geld ist bereits im Dezember geflossen. Kurzfristig finanziert die OMV die Transaktionen mit vorhandenem Barvermögen und über zugesicherte Kreditlinien. Dadurch überstieg jedoch der Verschuldungsgrad die von der OMV selbst gesteckte 30-Prozent-Marke.

Stefan Maxian, Head of Company Research der Raiffeisen Centrobank AG, erläutert in den Raiffeisen-Börsenews das Downgrade für die Aktien der Erste Group. Die Kaufempfehlung wurde gestrichen, die neue Empfehlung lautet Hold. Das Kursziel wanderte hingegen nach oben, von 35 auf 41,3 Euro.

Holger Scholze berichtet vom Parkett, dass es so aussieht, als könnte der DAX die Marke von 7300 Punkten halten. Der deutsche Leitindex schloss mit einem Mini-Minus von 0,03% bei 7321 Zählern. Zu den Gewinnern zählten Metro mit +3,66, Linde mit +1,99 und Fresenius Medical Care mit +1,42 Prozent. Auf der Verliererseite standen Adidas mit -1,16, Infineon mit -1,57 und Henkel mit -1,66 Prozent.

+) Die Deutsche Börse und der amerikanisch-europäische Börsenbetreiber NYSE Euronext verhandeln über eine Fusion. Die Mehrheit sollen dann die Deutschen halten, es entstünde die grösste Aktienbörse der Welt. Die Aktien beider Unternehmen wurden am Mittwoch aus dem Handel genommen.
+) Bundesbank-Präsident Axel Weber ist bei der Suche nach dem künftigen Chef der Europäischen Zentralbank aus dem Rennen. Webers Amtszeit endet offiziell im April 2012, die des jetzigen EZB-Chefs Jean-Claude Trichet am 31. 10. dieses Jahres.
+) Die angeschlagene Heidelberger Druckmaschinen AG hat sich im Q3 unerwartet stark zurückgemeldet: Dank Sparrunden und konjunkturellem Rückenwind legten Gewinn, Auftragseingang und Umsatz stärker zu als von Analysten erwartet. Unter dem Strich schrieb das Unternehmen, das weltweit rund 4500 Jobs gestrichen hatte, zum ersten Mal im Geschäftsjahr 2010/11 wieder schwarze Zahlen.
+) Nach zwei Verlustjahren geht es für IVG wieder aufwärts, der Bonner Immobilienkonzern hat 2010 erstmals wieder einen Jahresgewinn erwirtschaftet. Das Jahresergebnis liegt nach vorläufigen Zahlen bei 23,2 Millionen Euro.
+) Der Reise- und Schifffahrtskonzern Tui hat seinen Umsatz gesteigert und die Verluste eingedämmt. Der Umsatz lag im ersten Quartal des Geschäftsjahres mit 3,3 Milliarden Euro um elf Prozent über dem Vorjahreswert, das Nettoergebnis hat sich um 72 Mio. oder 43 Prozent auf einen Verlust von 94 Mio. Euro verbessert.

An den übrigen europäischen Börsen verlor der EuroStoxx 50 -0,36% auf 3032 Punkte und der Londoner FTSE-100 rutschte um -0,64% auf 6052 Punkte ab.

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der Raiffeisen Bank International AG. Der Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten:
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