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Gillinger: ATX: Das ist heute zu beachten - OMV dreht auf. Bernanke sicher auch

Raiffeisen Bank International kaufte gestern noch 70 Prozent an der polnischen Polbank um 490 Millionen Euro. Das implizite Preis-Buchwertverhältnis beläuft sich laut RBI auf 1,7. Es gab Zeiten, da wurde der Faktor 3,0 als günstig angesehen.

Günstig scheint jedenfalls die auf uns zukommende Stimmungslage zu sein: Ben Bernanke hält weitere Unterstützung für die US-Wirtschaft für notwendig. Vor allem die hohe Arbeitslosigkeit bleibe ein Problem. Erst wenn sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt nachhaltig verbessert, könne davon ausgegangen werden, dass die Konjunkturerholung richtig Tritt gefasst habe. Bis aber die Arbeitslosenquote wieder auf normales Niveau gesunken ist, wird es noch Jahre dauern. Ihren wichtigsten Liquiditätsbeschaffer wissen die Märkte nun weiter auf ihrer Seite. Und Trichet? Das Inflationsgespenst spukt durch Europa. Die Währungshüter mahnen zu Gelassenheit. Doch keine allzu rasche Zinserhöhung.

Vielleicht sind Europas Gespenster noch zu fein gewandet, um wirklich zu schrecken. Passend könnte LVMH mit sicher guten Zahlen unserer Wolford Impulse liefern, dazu SEB und Neste Oil. Der OMV ist Neste egal – hat ja ihr eigenes Trading Statement für das Q4. Zwar werden nur Rahmenbedingungen vorgestellt, aber am Schluss (23. Februar) sollte herauskommen: Beim Umsatz ein Plus von weniger als fünf Prozent auf 4,97 Milliarden Euro, aber deutlich mehr als eine Verdoppelung beim Übeschuss auf 266 Millionen Euro. Das, da die Raffineriemargen höher sind und der durchschnittliche Ölpreis der Sorte Brent bei 87 nach 75 US-Dollar je Barrel lag. Das hilft sowohl dem Ergebnis in der Sparte Exploration und Produktion (der Förderung), wie auch Raffinerie & Marketing (Raffinerie und Tankstelle) durch Lageraufwertungen.

Weyershaeuser aus den USA ist dann noch so etwas wie Stimmungsmacher für Mayr-Melnhof.

Europas Konjunkturfront stört die Vorfreude aufs Wochenende nicht: Um 11.00 Uhr liefert Italien den VPI im Jänner, der mit 2,2 Prozent gesehen wird.

In den USA richtet sich der Blick um 14.30 Uhr auf den Arbeitsmarktbericht. Dabei gibt es die Revision der Daten zur Finanzkrise: Laut bisherigen Schätzungen gingen während der Krise 8,4 Millionen Stellen verloren. Im Zuge der Revision dürfte diese Zahl nach oben korrigiert werden, wie aus der Anfang Oktober veröffentlichten vorläufigen Schätzung des Arbeitsmarktstatistik-Büros hervorgeht. 2010 wurden etwas mehr als eine Million Stellen geschaffen. Dazu kommen noch die Jännerdaten zum Arbeitsmarkt. 140.000 Stellen sollen geschaffen worden sein. Der Weg zu einem gesunden Arbeitsmarkt ist noch weit ... der zu QE III sicher näher schönes Wochenende

Was bisher geschah: 25. Jänner 2010 Kauf ATX XXL WAVE Put mit 24,2/24,4; Stopp-Loss 4800 Punkte (ISIN DE000DB91DA0) - verkauft - Gewinn 5,1% 28. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Call mit 5,52/5,72; Stopp-Loss 2070 Punkte (ISIN DE000B2QA21) – verkauft – Verlust 5,15% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Call mit 1,51/1,71; Stopp-Loss 2480 Punkte (ISIN DE000DB6G389) – ausgestoppt am 4.2. – Verlust 29,8% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Put mit 2,32/2,52; Stopp-Loss 2680 Punkte (ISIN DE000DB6A234) - verkauft - Gewinn 23,4% 7. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 12,14/12,26, Stopp-Loss 1230 Punkte (ISIN DE000DB4JAF5) verkauft - Gewinn: 1,5% 16. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 3,05/3,25; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) - verkauft - Verlust 7,2% 4. März: Kauf ATX XXL Wave Call mit 2,29/2,49; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) 10. März: Verkauf Hälfteposition Call DE000DB4QW56 - Gewinn 10,2% 29. März: Verkauf der zweiten Hälfte Call DE000DB4QW56 -Gewinn 37,4% 6. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 4,38/4,58; (ISIN DE000DB4QW56) 15. April: Verkauf der Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 13,21%. 21. April: Verkauf der zweiten Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 8,84%. 27. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 5,28/5,48; (ISIN DE000DB4QW56) - halbe Position (Stopp-Loss 2280) 28. April: Kauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) mit 2,69 auf 2,89 03. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) - Gewinn 10,03%. 10. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 6,25 auf 6,45 - halbe Position. 21. Mai Verkauf ATX XXL Wave Call (DE000DB4QW56) - Verlust 19,89% 25. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 26,28% 26. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 7,10 auf 7,30 7. Juni Verkauf WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 15,89% 7. Juni Kauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) mit 2,44 auf 2,64 - halbe Position. 8. Juni Verkauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) - Gewinn 1,89% 21. Juni Kauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) mit 2,40 - 2,60 24. Juni Verkauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) - Gewinn 22,31% 17. August Kauf WAVE XXL Put (DB96LA) um 5,83 17. August Kauf ATX WAVE XXL Call (DB9L3L) um 5,06 - Verkauf um 4,87 - Verlust 3,6 Prozent. 13. September Kauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) um 5,20. 8. Oktober Verkauf WAVE XXL Put (DB96LA) - Verlust 25,7% 30. November Verkauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) - Gewinn 21,3 Prozent.

Was wurde bisher gelernt? Risiko und spekulieren sind Tabus. Der "Bauch" gehört ausgeschaltet Der ATX macht bei einem RSI von etwa 40 regelmässig halt und strebt wieder nach oben. Divergenzen zwischen der Entwicklung von RSI und ATX sind ernst zu nehmen. Bei Produkten mit eingebautem Stopp-Loss-Kurs darf es keinen Zeitmangel geben.

Rein um nicht mit einem heimischen Anbieter in den ‚Clinch’ zu kommen, bediene ich mich zumindest in einem ersten Schritt einzig im Produktsortiment der Deutsche Bank, mit dem Nachteil, dass es im Vergleich klein ist. Auf den ATX gibt es von der Deutsche Bank sogenannte WAVEs, XXL steht dann zumeist für endlose Laufzeit (siehe http://www.xmarkets.at). Als kleine Besonderheit weisen diese Papiere einen Hebel sowie eine Knock-out-Schwelle auf. Im „Handbuch“ ( Technical Analysis of the Futures Markets) steht, dass primäre Aufgabe ist, den langfristigen Trend des Marktes zu eruieren. Bloomberg liefert Daten bis 1986 – also bitte – siehe Chart.

Zweiter Schritt (laut Handbuch): Stimmt dieser langfristige mit dem mittelfristigen Trend überein? Und empfiehlt fünf Jahre (siehe Chart).

Lang- und Mittelfrist-Trend stimmen somit NICHT überein.

Der Mittelfristtrend ist dann noch im kurzfristigeren Neun-Monat-Bereich abzutesten (siehe Chart). Und warum das Ganze? Der Sinn eines Trendfolgers ist es, neue Trends schnellstmöglich zu identifizieren, das deckt der MACD ab. Im Gegensatz dazu ist der RSI ein Oszillator (misst Kursausschläge rund um ein statistisches Mittel), dessen Hauteinsatzgebiet der trendlose Markt ist. Während Trendphasen warnt ein Oszillator aber vor kurzfristigen Marktextrempunkten. Das muss noch keine Trendumkehr bedeuten, aber vielleicht etwas wie kurzfristige Gewinnmitnahmen.