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Börse Frankfurt im Eröffnungshandel schwächer

Die Frankfurter Aktienbörse tendierte am Montag im frühen Geschäft mit schwächeren Kursen. Der DAX verlor bis 9.15 Uhr 20,08 Einheiten oder 0,28 Prozent auf 7.082,72 Zähler.

Die Unruhen in Ägypten hinterlassen am Montag auch am deutschen Aktienmarkt ihre Spuren. Die daraus resultierende Unsicherheit um die Lage im Nahen Osten sorge für etwas Unruhe am Markt, wie ein Händler sagte. Auch die Überseebörsen hatten bereits negativ auf die drohende Instabilität im Nahen Osten reagiert.

Auf Unternehmensseite standen insbesondere vorläufige Zahlen von Wacker Chemie im Fokus. Der Spezialchemiekonzern und Halbleiter-Zulieferer schloss das vergangene Jahr wie erwartet mit Rekordwerten ab. Gründe sind die rasche Erholung der Wirtschaft vom Krisen-Tief und die robuste Nachfrage in der Solarindustrie. Börsianer sprachen allerdings von einem "gemischten Bericht für 2010", da das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) etwas schlechter als erwartet ausgefallen sei. Wacker-Papiere gaben um 1,95 Prozent auf 130,90 Euro nach.

Im DAX bildeten Autotitel einmal mehr das Schlusslicht. Allen voran sanken Daimler um 2,01 Prozent auf 53,70 Euro. Sie profitierten damit nicht von einem Medienbericht, wonach sich der Verantwortliche für das Pkw-Geschäft optimistisch für das Januar-Geschäft geäussert habe. Er erwarte, dass sich das Absatzwachstum fortgesetzt habe, so Börsianer. Dies gelte trotz der Zulassungsrestriktionen auch für China.

Nach dem Rechtsformwechsel haben die aus den bislang zwei Aktiengattungen verschmolzenen Stammaktien von Fresenius an diesem Montag einen erfolgreichen ersten Handelstag im DAX. Sie kletterten mit einem Plus von 2,48 Prozent auf 63,67 Euro an die Leitindex-Spitze. Mit der Eintragung der Beschlussfassungen der Hauptversammlung 2010 wurden alle Stammaktien der Fresenius SE zu stimmberechtigten Stammaktien der Fresenius SE & Co. KGaA. Zugleich wurden sämtliche stimmrechtslosen Vorzugsaktien der Fresenius SE obligatorisch in stimmberechtigte Stammaktien der Fresenius SE & Co. KGaA umgewandelt.

Papiere der Merck KGaA profitierten mit plus 1,10 Prozent auf 62,62 Euro von einem Pressebericht. Wie die "Financial Times Deutschland" berichtet, ist der Pharma- und Chemiekonzern "plötzlich offen für einen Verkauf der Sparte für Verbraucherprodukte". Würde sich Merck zum Verkauf entschliessen, würde der Konzern voll ins Risiko gehen und sich auf das Geschäft mit forschungsintensiven und patentgeschützten Präparaten konzentrieren, so die Zeitung.

Aktien von Leoni sanken im MDAX um 3,27 Prozent auf 31,36 Euro. Händler sehen den Autozulieferer aufgrund seiner dortigen Produktionsstätten als Leidtragenden der Unruhen in Ägypten und Tunesien.

Morphosys kletterten nach weiteren Meilensteinzahlungen um 0,77 Prozent auf 19,67 Euro. Das Biotechnologie-Unternehmen hat mit seinem Antikörper-Programm weitere Erfolgsprämien von den Partnern Pfizer und OncoMed Pharmaceuticals erzielt.