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Brezinschek: Nokia mit schwachem Ausblick - Aktie fällt stark
Der weltweit größte Mobiltelefonhersteller Nokia hat heute Mittag
seine Zahlen zum vierten Quartal 2010 präsentiert, welche weiterhin von
Restrukturierungsaufwendungen geprägt waren. Die Ergebnisse lagen zwar
großteils im Rahmen der Erwartungen, enttäuschend war jedoch der
gebotene Ausblick für das laufende erste Quartal 2011. Der Gesamtumsatz
stieg im Jahresvergleich um 5,5 % auf EUR 12,65 Mrd. (Konsensus: EUR
12,4 Mrd.), die Handset-Sparte konnte die Erlöse um 3,9 % auf EUR 8,50
Mrd. steigern. Die operative Marge bei Mobiltelefonen lag bei 11,3 %
(Konsensus: 11,2 %), für den Gesamtkonzern beträgt diese 8,6 %, nach
12,3 % im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn je Aktie lag mit EUR 0,20 zwar
über den Analystenschätzungen von EUR 0,14, Nokia profitierte in diesem
Zusammenhang jedoch von positiven steuerlichen Einmaleffekten.
Nokia verkaufte im Berichtsquartal mit 123,7 Mio. Stück um 2,5 %
weniger als noch im vierten Quartal des Vorjahres. Der durchschnittliche
Verkaufspreis stieg in Folge eines um 36 % auf 28,3 Mio. Stück
gestiegenen Volumens bei höherpreisigen Smartphones und nicht zuletzt
auf Grund des schwächeren Euros von EUR 64 auf EUR 69 an. Der
Preisverfall bei Smartphones war mit -17 % nichtsdestotrotz beinahe
besorgniserregend. Die Netzwerksparte NSN war umsatzseitig (+9,3 %)
recht solide, die operative Marge lag mit 3,7 % innerhalb der eigenen
Prognose, jedoch unter dem Vorjahreswert von 5,5 %.
Ausblick: Nokia prognostiziert für das laufende erste
Quartal 2011 einen Umsatz bei Mobiltelefonen in der Bandbreite von EUR
6,8 Mrd. und EUR 7,3 Mrd., damit liegt man deutlich unter den
Markterwartungen von zuletzt rd. EUR 7,4 Mrd. Auch die operative Marge,
welche Nokia zwischen sieben und zehn Prozent erwartet, liegt im
Mittelwert massiv unter dem Analystenkonsensus von 10,6 %.
Die Aktie reagierte mit einem Kursabschlag von bis zu neun Prozent
auf die vorgelegten Quartalszahlen und den schwachen Ausblick.