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Börse Frankfurt dreht im Vormittagsverlauf ins Minus

Die Frankfurter Aktienbörse tendierte am Montag im frühen Geschäft mit zunächst festeren Kursen, drehte dann aber doch ins Minus. Der DAX verlor bis 10.00 Uhr 24,29 Einheiten oder 0,34 Prozent auf 7.038,13 Zähler. Laut Folker Hellmeyer, Chefanalyst bei der Bremer Landesbank, handelt es sich hierbei aber lediglich um eine technische Reaktion des Marktes auf die Kursentwicklung der vergangenen Woche, als der Dax erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder über die Marke von 7.100 Punkten gestiegen war. Der MDax der mittelgrossen Werte gab 0,38 Prozent auf 10.053,09 Punkte ab. Der TecDax hielt sich mit moderaten 0,01 Prozent auf 868,75 Punkten im Plus.

Laut Hellmeyer nutzen Börsianer die freundlichen Eröffnungskurse um Gewinne einzustreichen. Der Markt befindet sich nach seinen Aussagen derzeit in einer Konsolidierungsphase. Allerdings gebe es von fundamentaler Seite nichts, was mittel- bis langfristig gegen weiter steigende Kurse spreche. Sowohl die US-Berichtssaison als auch die jüngsten Konjunkturdaten wie etwa der Ifo-Index am vergangenen Freitag seien gut ausgefallen.

Auf Unternehmensseite sorgten sowohl Medienberichte als auch Zahlen für Bewegung. Henkel verloren als schwächster Dax-Wert 2,38 Prozent auf 43,635 Euro. Ein Börsianer verwies auf ein Interview in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", wonach der Konzern mit weiter steigenden Rohstoffkosten rechnet. Bei der Commerzbank berichtete das Nachrichtenmagazin "Focus", der Bund wolle sich schneller aus der Bank zurückziehen als bisher bekannt. Darüber hinaus teilte die teilverstaatlichte Bank mit, sie habe mit der Umstrukturierung ihres Eigenkapitals einen Sondergewinn in dreistelliger Millionenhöhe eingestrichen. Dass die Aktie mit einem Minus von 0,97 Prozent auf 5,699 Euro zu den schwächsten Werten gehörte, erklärte ein Börsianer damit, dass die Aktien aus der Kapitalerhöhung an diesem Montag in die Depots eingebucht wurden und im Zuge dessen teilweise Gewinne realisiert wurden.

Freundlicher präsentierten sich die Anteilsscheine der Metro, die sich um 0,49 Prozent auf 52,990 Euro verteuerten. Hier verwiesen Börsianer auf einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (SZ), wonach Jürgen Kluge, Vorstandsvorsitzender der Unternehmensgruppe Franz Haniel & Cie, Pläne zu einem schnellen Umbau des Traditionshauses offenbar zurückgestellt hat. Bei dem Schuldenstand des Unternehmens wolle es sich Haniel nicht leisten, Firmen zu erwerben, ohne andere Anteile zu verkaufen, zitierte das Blatt den Manager. Überlegungen zum Verkauf von Anteilen am Handelsunternehmen Metro, um finanziellen Spielräume zu gewinnen, seien "nicht aktuell", sagte Kluge. Siemens legten trotz der enttäuscht aufgenommenen Zahlen des niederländischen Elektronikkonzerns Philips Electronics 0,40 Prozent auf 92,72 Euro zu.